Kapitel 2

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Ich sah, wie die Scheibe zerbrochen auf dem Boden lag. Ich suchte verzweifelt nach einem Ausgang oder versteck, denn aus dem Fenster konnte ich definitiv nicht springen. Ich war wahrscheinlich im 5. Stock. Ich hoffte, dass dieser Dreckskerl länger wegblieb, damit ich flüchten konnte, vergeblich. Ich hörte , dass er den Schlüssel gerade ins Schlüsselloch steckte und ihn umdrehte. Hektisch suchte ich weiter. Er trat ins Schlafzimmer ein, in dem ich am Bett gefesselt lag.
,,Na süße, hast du mich vermisst?", sagte der Mann mit einem schwarzen Hoodie.
Ich schüttelte den Kopf, ich wollte was sagen, doch es kam einfach kein Ton heraus. Ich hatte Angst, richtig krasse Angst. Ich hatte überall gezittert vor Angst. Nun kam er näher und näher. Er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände, schaute mich an und flüsterte irgendetwas. Ich drehte meinen Kopf zur seite und dann bekam ich eine Ohrfeige.

Schweiß gebadet wachte ich auf und schaute mich hecktisch um, es war wieder einer von diesen vielen Alpträume, die ich hatte. Langsam ging ich die Treppe runter, um in die Küche zu gehen und mir kaltes Wasser zu holen. Ich wollte meine Mutter nicht wecken, da diese im Wohnzimmer einschlief. Nachdem ich etwas getrunken hatte, ging ich langsam wieder nach oben und versuchte wieder zu schlafen, vergeblich. Ich lag eine gute Stunde wach in meinem Bett und konnte nicht schlafen. Immer wieder schaute ich auf mein Display, 5:00 . Ich zog mir meinen Morgenmantel über und beschloss mich , auf den Balkon zu gehen. Ich nahm meine Kopfhörer und mein Handy mit. Es war Sommer, das heißt langsam ging die Sonne schon auf. Ich saß nun da, mit Kopfhörer in den Ohren und schaute in den Himmel.
Wieso habe ich nur diese Alpträume, immer und immer wieder. Ich verstehe das nicht. Es fing vor einem halben Jahr an, aber wieso wusste ich nicht. Ich konnte es mir nicht erklären. Meistens waren es immer wieder die selben Träume. Ich war so tief in meinen Gedanken versunken, dass ich wieder einschlief. Nach einer Stunde ging dann auch schon mein Handywecker. Na toll. Ich rappelte mich auf und ging ins Badezimmer mich fertig machen, als ich dann fertig war, schnappte ich meine Tasche , stopfte mir die Kopfhörer in die Ohren und ging runter. Ich entschied mich dazu, heute mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren. Es war schönes Wetter, wieso sollte ich das nicht ausnutzen. Ich stieg also auf mein Fahrrad und fuhr los.

Die Schule zog sich heute wie Kaugummi. Cody war heute nicht da, Chiara auch nicht. Das heißt heute war ich alleine. Ich war froh, als der Horror vorbei war. Ich fuhr also wieder nach Hause, bzw. nur den halben weg. Ich merkte wie sich das Hinterrad schwerer drehen ließ , also stieg ich ab um nachzuschauen. Na toll, ich habe einen Platten, aber wie sagt man so schön? ,, Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt"
Zuhause angekommen, schmiss ich mich auf die Couch und schaute etwas fern. Meine Mutter war arbeiten, das heißt ich muss mir selbst was Kochen, was mir aber nichts ausmacht, weil ich sehr viel Spaß am Kochen hatte. Ich entschloss mich Spaghetti Bolognese zu machen, doch die Zutaten fehlten. Also musste ich mir diese Kaufen. Bei meinem Supermarkt des Vertrauens angekommen, fiel mir Calum auf, der heute ebenfalls nicht in der Schule war. Ich begrüßte ihn herzlich mit einem Lächeln, welches er mir zurück warf. An der Kasse traf ich Calum dann wieder.
,,Sag' mal, wieso warst du heute nicht in der Schule?" , fragte ich diesen dann neugierig.
,, Mir ging's nicht besonders", sagte er knapp. Mir fiel jetzt erst auf, dass er ein blaues Auge hatte. Wahrscheinlich war er deswegen nicht zu Schule gegangen, weil er eine Schlägerei hatte. Aber das müsste mich ja nicht interessieren.

,, Das macht dann 5,40€", unterbrach mich die Kassiererin.

,, Oh, achso, okay", ich lächelte und bemerkte, dass Calum weg war. Ich gab ihr das Geld und ging schnell wieder. Vielleicht könnte ich ja Calum zum Essen einladen. Er hätte ja bestimmt nichts zu tun und ich bin auch alleine. Ich schaute mich um und suchte nach ihm, mit Erfolg.
,,Calum!", schrie ich.
Dieser drehte sich dann um und sah mich verwirrt an, da ich angerannt kam.
,,Ich hab mich gefragt, ob du mal was mit mir unternehmen möchtest , oder so"
Er zog verwirrt die Augenbraue hoch, doch lächelte dann.
,,Gerne, wann denn?"
,,Hast du heute Zeit und lust, ich könnte uns was Kochen und dann könnten wir 'n Film schauen, oder so"
Calum zuckte mit den Schultern.
,,Von mir aus", entgegnete er mir mit einem Lächeln.
,,Gut, dann kannst du ja direkt mitkommen , wenn du möchtest!"
Er nickte bloß und wir liefen zu mir.

Memories [ A Calum Hood FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt