Part 5

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In dieser Nacht konnte ich einfach nicht einschlafen. Mittlerweile war es schon vier und ich hatte noch kein Auge zugetan. Es war einfach so viel passiert heute, mit Christopher und überhaupt, dass ich meine Gedanken partout nicht abschalten konnte. Ich wälzte mich gerade zum tausendsten Mal in meinem Bett umher, als ich hörte, wie mein iPhone den SMS-Ton von sich gab. Jetzt war es eigentlich auch schon egal, ob ich aufstand oder nicht, ich würde sowieso nicht mehr einschlafen. Also stand ich auf und holte mein Handy aus der Schublade in meinem Nachttisch. (Wenn ihr euch fragt, warum mein Handy in meinem Nachttisch versteckt ist: Im Internat herrscht seit neustem Handyverbot und die Nachttische werden irgendwie als einziger Ort nicht kontrolliert. Ich habe keine Ahnung, warum es diese Regel erst seit kurzem gibt, vermutlich hat die Direktion erst jetzt geblickt, was ein Handy ist.)  Die Nachricht war von meinem Vater, der natürlich mal wieder überhaupt nicht an die Zeitverschiebung gedacht hatte. Leicht genervt öffnete ich die SMS.

"Hey, meine Kleine, wie geht es dir? Hast du Spaß in Irland? Ich hoffe nicht, dafür bist du ja nicht dort. Hast du langsam das Gefühl, dich verändert zu haben? Denk daran, sich zu verändern und vernünftig zu werden macht Spaß! Das hat schon Friedrich Schiller gewusst. Wir telefonieren am Wochenende. Dad"

Jetzt war ich richtig angepisst. Mein Vater war ein Mensch, den ich einfach nicht verstand. Er verstand mich auch nicht, weshalb er mich auch so weit weg wie möglich geschickt hatte, als er fand, ich würde zu viel feiern und nichts tun und mir selbst meine Zukunft verbauen. Er hoffte, ich würde irgendwann vernünftig werden und als Mega-Streber zurück nach Kalifornien kommen. Aber das konnte er vergessen. Ich würde mir selbst immer treu bleiben und mich nicht an sein Idealbild der perfekten Tochter anpassen, sondern lieber Spaß in meinem Leben haben. Schließlich hat man nur ein Leben. Glücklicherweise habe ich hier im Internat so viele Mädchen gefunden, die genau die selbe Einstellung zum Thema Party hatten wie ich und mich schließlich mit Rachel und Lilian angefreundet, sodass ich keine Gründe hatte, langweilig zu werden wie manche Leute, die immer alleine zuhause hocken und für die Jungs eine komplett fremde Welt waren.

Bei dem Gedanken an Typen fiel mir natürlich mal wieder nur Christopher ein, mit seinen meergrünen Augen, die sich ein mein Gedächtnis eingebrannt hatten. Ich überlegte, was mein Vater zu ihm sagen würde. Vermutlich würde er sagen, ich sei zu gut für ihn, weil er "nur ein Gärtner" war. Mein Dad hatte wirklich immer was auszusetzen. Das brachte mich zum Nachdenken. Hätte ich mich für Christoher interessiert, wenn ich ihm in Kalifornien über den Weg gelaufen wäre? Wenn ich ehrlich war, hätte ich mich wahrscheinlich über ihn lustig gemacht, weil er arbeiten musste. Ich hörte mich schon zusammen mit meinen Freundinnen in L.A. über ihn lästern. "Oh Gott, zieht euch mal dieses Opfer von Gärtner rein! So ein Loser!"

Aber jetzt hatte ich noch gar keinen Gedanken an seinen Status als Gärtner verschwendet. Hatte ich mich vielleicht doch verändert? Hatte Irland Einfluss auf mich? War das positiv oder negativ?

Ich fing an, über mein bisheriges Leben nachzudenken und meine Gedanken wanderten schließlich zu meiner Zukunft. Ehrlich gesagt hatte ich absolut keine Ahnung, wie die aussehen soll. Na ja, Party wäre halt cool. Und ich wollte in einer Studentenverbindung wohnen. Ihr könnt euch ja denken, wieso. Das waren meine einzigen Pläne. Irgendwie war das erbärmlich. Mein einziges Auswahlkriterium für ein College war, ob in den Studentenverbindungen geil gefeiert wird und Christopher, der wirklich studieren wollte, konnte nicht. Wie war ich jetzt schon wieder auf ihn gekommen? Seit ich ihn getroffen hatte, konnte ich nachts nicht mehr schlafen. Ich war zu beschäftigt damit, nachzudenken und mir Sorgen zu machen. Ausgerechnet ich! Ich traf einen Jungen und schon begann ich, alles was ich kannte, in Frage zu stellen. Was zum Teufel war los mit mir? Nach einer weiteren Stunde im Bett Hin-und-her-Gewälze schlief ich endlich ein.

Am nächsten Morgen wurde ich durch ein Schluchzen und eine leise, beruhigende Stimme geweckt. "Mein Leben ist am Arsch!", heulte Rachel. "Sssssch. Jetzt beruhige dich mal. Sag so was nicht. Es steht nichts fest. Und außerdem gibt es immer Möglichkeiten", tröstete Lil sie. "Leute, was ist los?" Die beiden schauten hoch und als ich Rachels rot geheulte Augen und Lilians besorgtes Gesicht sah, wusste ich, das es was Ernstes sein musste. " Ich bin ü-ü-ü-berfällig", presste Rachel unter heftigen Schluchzern hervor. "Schon zwei Wochen." "Was?" "Ich bin wahrscheinlich schwanger, Em."

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Hallo! Ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich so lange nicht mehr geschrieben habe und das dieses Kapitel so kurz und schlecht ist. Ich hatte allerdings in letzter Zeit nicht wirklich Ideen für diese Geschichte, weswegen sie jetzt nicht so überragend ist. Ich hoffe, es liest sie trotzdem jemand.:) Falls Tippfehler in der Story sind, tut es mir leid.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 29, 2014 ⏰

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