2. Die Zelle 056

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Pov Nerasis

Ich folgte nun umgezogen und mit einem Armband ausgerüstet dem Wachmann, der mich wieder durch den Flur mit den Türen und Fenstern führte, nun sah ich auch, wie jeder Andere die gleiche Tortur wie ich durchmachen musste, ob meine Freunde sich ebenfalls umgezogen haben und das Armband bekamen? Bestimmt. Ich sah in jedes einzelne Zimmer, doch von ihnen keine Spur, vielleicht waren sie bereits fertig und nun schon draußen in ihren Zellen, hoffentlich würde ich sie nur noch einmal sehen, zum Beispiel beim Essen oder auf dem Platz? Ich hoffte es wirklich sehr, da ich ihre Gesichter sehen und ihre Stimmen hören wollte. Leider jedoch war das wohl schwerer als Gedacht, denn nun traf ich doch noch auf einige meiner Klasse, meine Freunde waren aber nicht dabei, dennoch schienen sie ebenfalls die Klamotten anzuhaben und auch das Armband hatte jeder um. Ich wollte sie am liebsten Ausfragen und wissen was auf ihren Armbändern stand, doch mein Wachmann bemerkte wohl, dass ich etwas langsamer wurde und scheuchte mich daher ein wenig, "Beeilung. Wir haben nicht den ganzen Tag zeit!"

Ich beschleunigte meinen Schritt ein wenig, damit ich wieder direkt hinter ihm her ging. Mein Blick behielt ich auf den Boden, da ich nun darüber nachdachte, in was für eine Zelle ich wohl gesteckt werde. Meine Kameraden wurden in Gruppen aufgeteilt, ich ahnte deshalb wohl, dass sie zusammen in einer Zelle gebracht wurden, weshalb ich entweder mit Fremden zusammen kommen würde oder alleine. Natürlich würde mir Zweiteres besser gefallen, aber bei so vielen Gefangenen ist dies wohl eher unwahrscheinlich, so hoffte ich einfach dass es keine anstregenden oder reizbaren Gesellen waren, denn auf Streit am ersten Tag hatte ich keine Lust und das nicht nur weil ich wahrscheinlich den Kürzeren ziehen würde!

Der Wachmann führte mich nun durch eine Glastür, das wie ich vermutete Panzerglas war, da man schon einige Einschusslöcher erkennen konnte, die jedoch nicht durchdrangen. Mir wurde immer mulmiger und als ich durch die Tür trat umkam mich eine kalte und merkwürdige Gänsehaut, als würde ich schon spüren, dass etwas schief gehen würde. Dieses Gefühl machte mich im Moment nur nervöser, als ich eigentlich schon war, weshalb ich versuchte es aus meinen Kopf zu bekommen, doch es hatte sich bereits wie eine Zecke festgesetzt. Oh nein! Ich fing nun sogar an etwas zu zittern, hoffentlich bemerkte es nur keiner, da ich sonst nur schnell als Opfer abgestempelt werden würde! Auf einmal jedoch blieb mein Körper still und mein Herz stoppte für eine Millisekunde, denn auf einer Kreuzung der Stahlbrücke, auf der ich stand, sah ich meine Freunde. Ich hätte beinahe vor Freude nach ihnen gerufen, doch zum Glück verkniff ich mir dies, denn sie wurden schon von ihrem Wachmann unsanft voran geschupst, weil sie kurz zu mir sahen. Aber sie waren wohl an ihrer Zelle angekommen, denn sie gingen durch eine Tür, die hinter ihnen verschlossen wurde. Ich hoffte ich würde in ihrer Nähe sein, aber mein Wachmann ging weiter und öffnete eine weitere Tür. Fraglich sah ich kurz zur Tür ehe ich hindurch ging. Mit einem traurigen Blick sah ich zurück zur Zellentür meiner Freunde und blickte dann wieder nach vorne, als ich plötzlich von der Seite angeschrien wurde und ein Lärm begann. "Hey Süße! Frischling! Komm mal hier rüber!" ,schrien die Gefangenen und streckten ihre Hände aus dem Gitterfenster ihrer Zellentür. Ich sah zu ihnen und ekelte mich vor jedem Einzelnen. Wollte ich hier doch nur so schnell wie möglich fort! Ich ging ein wenig schneller, so dass ich mich ein wenig hinter dem Wachmann retten konnte, da dieser mir im Moment am sympathischsten war.

Dieser bemerkte die Unruhe natürlich auch und anscheinend störte es ihm genau so wie mir, weshalb er einmal durch den Zellentrakt schrie, "Seid still! Geht von den Türen weg, ansonsten bekommt ihr ein paar schöne Schläge!" Wirklich geholfen hat diese Drohung aber leider nicht, da die Verbrecher immer noch weiter randalierten, auch wenn sie etwas ruhiger geworden waren und nun mehr darüber schimpften, dass der Wachmann die Drohung aussprach, als weiter dumme Bemerkungen über mich zu äußern. Was mich ein wenig beruhigte und ich nun wieder einmal mit ihm durch eine Tür gehen musste, jetzt bemerkte ich auch, dass die Türen Namen und Nummern hatten, so stand auf dieser 'Zellentrakt 13'. Eine wirklich unpassende Zahl meiner Meinung nach, da es so schien als würde dieser Trakt den Abschluss bilden. Wir betraten ihn und ich sah mich ein wenig um, diesmal waren die Verbrecher jedoch nur still und beobachteten, was mich jedoch viel nervöser machte, als die Reaktion der Anderen zuvor. Denn man konnte einigen ansehen, dass sie ohne zu zögern mir einfach das Genick brechen würden. Nach einigen Schritten ging der Wachmann eine Stahltreppe herunter. Wie gewohnt folgte ich ihm natürlich, als er vor einer Zelle stehen blieb. "056" ,flüsterte ich leise in mich hinein. Wir waren also angekommen.

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