4. Lüge oder Wahrheit

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Pov Nerasis

Ich wanderte durch die Menge an Sträflingen, die zum Frühstück gekommen waren, als ich endlich die Haare meiner Freundin erblickte. Ich rannte sofort los und tippte sie an, als sie sich umdrehte und vor Freuden mir gleich um den Hals fiel. Auch meine andere Freundin war anwesend und war ebenso erleichtert mich zusehen. "Wo warst du nur? Wir hatten schon beim Mittag- und Abendessen nach dir gesucht!" ,sagten die Beiden, als ich sie mit feuchten Augen ansah. Ich würde ihnen nichts von meiner schmerzhaften Begegnung mit meinen Zellengenossen erzählen, da ich nicht wollte dass sie sich sorgten, also log ich ihnen ins Gesicht, obwohl ich nichts mehr hasste als Lügner. "Ich war so müde, dass ich sofort einschlief und bis eben durch gepennt hatte." ,erklärte ich ihnen, was sie mir zum Glück sofort abkauften, doch dann fanden sie ebenfalls die offensichtlichen Blutflecke auf meiner Kleidung. "Was hast du gemacht? Wurdest du verprügelt oder verletzt?" ,fragten sie hysterisch und ich bemerkte, wie die meisten Anderen aufmerksam mit horchten. "Nein keine Sorge. Das ist nicht mein Blut." ,log ich erneut, aber diesmal nicht nur um meine Freunde nicht zu sorgen, sondern auch um den Anderen Sträflingen vorzutäuschen, dass man mit mir nicht Spaßen sollte, was anscheinend klappte, da die Blicke verschwanden und ich in Ruhe mit meinen Freundinnen reden konnte. " Hast du schon etwas gegessen?" ,fragte mich Dysola besorgt und sah mich an. Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte schon seid Vorgestern nichts mehr zu mir genommen und langsam spürte ich dies auch. "Na dann hol dir mal schnell was! Wir bekommen immer eine feste Mahlzeit, die anscheinend an Hand unseren Armbändern abgezählt wird." ,erklärte mir Nerie. Da sah ich sie interessiert an. Sie wussten anscheinend doch einiges mehr als ich, was nach meiner langen Abwesenheit kein Wunder war.

"Und wie funktioniert das?", fragte ich neugierig und sah zu meinem doch so harmlos wirkenden Armband. "Ganz einfach. Du nimmst dir ein Tablett und hältst dann deinen Arm hin, mit einem Scanner sehen die Angestellten dann nach, ob du deine Portion bereits hattest, oder nicht. So einfach." ,erklärte mir Nerie, während Dysola hinzufügte, "Ja, anscheinend funktioniert dies wirklich wie mit einem Hundechip, nur das eben auf einen separaten Computer wohl alle Daten von dir gelagert werden und man mit deiner Nummer darauf zugreifen kann." Es war erstaunlich wie schnell sie darauf kamen, aber wenn ich bedenke wie sie mir die Methode erklärten, auch nicht unwahrscheinlich, so würden die Wachmänner jedenfalls stets einen guten Überblick haben. "Jetzt hol dir aber selbst erst einmal etwas." ,meinte Nerie und lächelte mich warm an. Ich hatte ihre Gesellschaft wirklich vermisst und zum Glück schien es ihnen auch prächtig zu gehen. Ich erhob mich also und machte mich auf den Weg zum Buffet. Ein Tablett vom Stapel genommen und nur kurz angestellt, da es schon recht leer wurde, forderte mich die Frau hinter dem Tresen auch schon auf ihr mein rechtes Handgelenk hin zuhalten, was ich auch tat. Sofort scannte sie dieses und füllte mir auf. Hier wurde man also wirklich wir ein Tier nummeriert und behandelt.

Mit meinem Essen ging ich zurück zum Tisch an den meine Freunde saßen. Ich setzte mich hin und sah auf das Essen vor mir. Ein kartoffelbreiähnlicher Haufen mit einigen altaussehenden Gemüsestücken, dazu wohl der Fleischrest vor einigen Tagen. Na lecker. Genau sowas brauchte ich nach beinah 1½ Tagen hungern. Aber ich brauchte etwas zu Essen und da machten es auch diese Abfälle, also langte ich zu und versuchte es so gut wie nur möglich zu zerkauen und herunter zu würgen. "Sagt mir jetzt aber erst einmal, ob ihr alleine in eurer Zelle seid." ,sagte ich zu den Beiden und aß inzwischen weiter. "Nein. Wir haben noch einen schwulen Zellengenossen, der zum Glück aber echt freundlich scheint, da wir mit ihm über Dinge reden, die er wohl echt mag. Dank ihm und einigen seiner Freunde lassen uns die Anderen in Ruhe. Aber wie ist das bei dir, weil.." ,erzählten die Beiden, als sie stoppten und sich gegenseitig ansahen. Ich war verwundert über ihr Verhalten und hackte nach, denn was sollte sein? "Was ist los? Wieso hört ihr auf zureden?" ,fragte ich und sah abwartend zu ihnen, auch das Essen lies ich nun stehen. Sie nickten sich zu und dann erklärte mir Dysola was sie meinten, "Wir haben so einiges über den Zellentrakt 13 gehört und auch über seine Sträflinge, angeblich werden dort die schlimmsten Verbrecher und Mörder hinein gesteckt, die dieses Gefängnis zu bieten hat, wie im Zellentrakt im anderen Ende dieses Gebäudes. Die Wachmänner versuchen so wohl ein wenig Ordnung in diesen Haufen zu bekommen und.." Jetzt hielt sie wieder inne, dass ich aufgebracht nachfragen musste, "Und was?!"

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