3. Der Kampf geht weiter

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Pov Nerasis 

Ich hörte wie er draußen gegen die Tür schlug und trat, nur um alles zu versuchen sie auf zubekommen, doch sie lies nicht nach. Hoffentlich, denn ich wollte mir nicht einmal im Traum ausmahlen was er tun würde, wenn er mich zufassen bekommen würde! Ich saß also nun auf dem Boden unseres kleines Badezimmers und war nur heilfroh, dass man dieses abschließen konnte. Wäre es nicht der Fall gewesen würde ich wohl nun immer noch um mein Leben bangen oder vielleicht wäre ich auch schon drauf gegangen. Die Tränen liefen mir immer noch übers Gesicht und ich zog nun meine Beine an den Körper und vergrub darin mein Gesicht. Ich bemerkte selbst nicht, dass meine Wunden bluteten und mich so verschmierten, aber im Moment konnte ich auch schlecht daran denken, denn ich wollte nur noch hier raus! Mein Körper zitterte und es fühlte sich wie Stunden an, bis er wütend mit den Beschimpfungen und Drohungen aufhörte. Nur ein letzter Satz kam von der anderen Seite, "Wenn du da raus kommst bist du dran!" Diese Worte drangen wie schmerzendes Kratzen an einer Tafel in meinen Kopf und zehrten dort an meinen Nerven, ich hatte solche Kopfschmerzen und alles an meinem Körper zitterte, wären da doch nicht diese Schmerzen, die nun aufkamen. 

Endlich hatte ich mich etwas beruhigt und sah zu meiner Hand, die so Blut verschmiert war, dass ich die eigentliche Wunde nicht wahrnahm. Ich blickte mich im Zimmer um, das nur von einer alten Glühbirne erleuchtet war, die zum Glück schon die ganze Zeit an war. Hatte sie jemand vergessen auszumachen oder waren diese Lampen automatisch? Ich sah kurz an den Wänden und fand den kleinen Schalter, um mich zu vergewissern das er zur Glühbirne gehörte stand ich auf und drückte ihn, woraufhin das Licht ausging und ich es so schnell ich konnte wieder anschaltete. Mit einen kurzen Wackelkontakt und einiges Flackern schien sie auch wieder, doch diese plötzliche Dunkelheit und endlose Leere war grausam und machte mir eine höllische Angst! Ich hatte sonst eigentlich keine Angst im Dunkeln, doch mit dem Gewissen hier alleine mit diesem Verrückten zu sein, war so schon nicht angenehm, da machte es die Dunkelheit nicht besser, also lies ich das Licht brennen und versuchte nun etwas zu finden mit dem ich meine Hand und die anderen Wunden säubern konnte. Es war jedoch nicht allzu viel, das hier drin stand, außer die einfache Toilette, ein kleines Waschbecken mit einer festen Handseife und einem anscheinenden Duschhahn. Aber weder standen hier Schränke, noch hing hier ein Handtuch, was mich etwas enttäuschte. Jedoch erblickte ich das Toilettenpapier, was genau so gut funktionierte wie ein Handtuch oder Taschentuch, also nahm ich die Rolle und riss mir einige Stücke davon ab. Zuerst kümmerte ich mich um meine Wunde an der Hand, da diese am heftigsten blutete. Es brannte ein wenig als ich das erste Mal drüber wischte, dann jedoch ging es ein wenig, denn nur so konnte ich einen Blick auf meine Wunde erhaschen.

Es war ein grader Schnitt über die gesamte Handfläche, nicht wirklich tief, aber doch ausreichend, dass das Blut nur so floss, weswegen die gesamte Hand nach einigen Sekunden wieder voller Blut war und ich sofort nach tupfen musste. Am Ende band ich mir einfach so eng ich konnte einige Lagen Toilettenpapier rum, was fürs Erste die Blutung stoppte.

Als nächstes war die Wunde an meinem Bein dran und Magen. Die Einstich stelle an der linken Bauchhälfte unterhalb des Nabels war schon ein Stückchen tiefer als der Schnitt der sich übers linke Bein zog. Beide hatten ein wenig meine Kleidung gefärbt bluteten aber nicht so stark wie die Wunde an der Hand, also konnte ich sie schnell säubern und mit einigen Lagen Papier stopfen. Sie taten natürlich weh, aber ich war nur froh noch am Leben zu sein, also waren mir diese bisschen Schmerzen recht. Nun setzte ich mich mit den Rücken gegen die Wand und sah zur Glühbirne. Ich konnte nun nicht mehr hinaus, da er dort draußen war, aber meinen gesamten Aufenthalt hier drinnen zu verbringen würde auch nicht helfen. Ich musste mir also irgendetwas einfallen lassen, auch wenn ich im Moment vom Weinen und dem Stress einfach nur müde war, was sich sofort bemerkbar machte, indem mir langsam die Augenlider zufielen und ich zur Seite kippte und einschlief.

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