Die letzte Lektion

13 0 0
                                    

Eine Stunde saß Darth Occlus bereits vor Darth Nihilus Holocron, nahm all sein Wissen in sich auf und machte sich Notizen.

.....

„Also zum Machtverderben, wie ich diese Technik genannt habe. Alles ist durch die Macht miteinander verbunden. Die meisten Lebewesen tragen Macht in sich, auch wenn sie sich dessen nicht bewusst sind. Viele sind blind für die Macht. Aber eine innere Flamme lodert auch in ihnen. Wenn Ihr nach der Flamme im Inneren eines Jeden sucht, findet ihr sie. Verbindet Euch mit ihr, verschmelzt mit ihr und dann reißt sie an Euch, saugt sie in Euch auf. Schmeckt den köstlichen Geschmack......", zischte Darth Nihilus Torwächter hungrig.

„Funktioniert das nicht auch in die andere Richtung, dass wenn man sich verbindet man selber verzehrt wird?" fragte Darth Occlus.
„Theoretisch ja, wenn Euer Opfer selber nach Euch greift. Dann wird es ein Machtkampf. Der Stärkere gewinnt, so wie es sein sollte. Die meisten Machtanwender werden sich des Verschlungenwerdens zu spät bewusst, um ausreichend schnell Widerstand zu leisten. Die Blinden sind zu schwach, um sich zu wehren", antwortete er.

„Hmmm", machte Darth Occlus skeptisch.
„Nicht zufrieden? Ihr habt Recht, dass war auch nur ein Teil. Während ihr die Macht aufsaugt, die Flamme im Inneren eines Jeden löscht, müsst ihr Euch auch ihrer Lebensenergie bedienen. Beides gleichzeitig zu vollbringen ist nicht leicht, aber Eure Opfer werden ihre Flamme schutzlos zurück lassen, während sie um ihre Lebensenergie kämpfen. Konzentriert Euch zuerst auf die Flamme... den Funken Macht. Die Lebensenergie wird noch rascher schwinden, wenn sie erst von der Machtflamme gelöst wurde. Natürlich funktioniert das nicht bei Wesen, die von der Macht abgeschnitten sind. Sie haben sich dieser Machtleere angepasst und beziehen ihre Lebensenergie aus sich selbst", sagte Darth Nihilus.

„Wie verhält es sich, wenn man nur die Lebensenergie so lange anzapft, bis die Flamme... also die Macht.... vollständig aufgesaugt ist. Was bleibt dann zurück?" fragte sie.

„Abgesehen davon, dass es normalerweise überflüssig ist denjenigen am Leben zu lassen und weit aus weniger köstlich....? Zurück bleibt eine willenlose Marionette. Man kann sie mit seinem eigenen Willen füllen, so lange man ihr ein wenig Lebensenergie lässt. Das Opfer verliert aber erst seinen Willen wenn es kurz vor der Schwelle zum Tod steht. Diese lästigen Dinge wie: Kampf ums Überleben, Lebenswille, Hoffnung müssen bereits so zerstört sein, dass sich das Opfer schon selber aufgegeben hat. Das ist oft erst der Fall, wenn der Tod unmittelbar bevor steht. Jedi sind in der Hinsicht harte Brocken, bei ihnen funktioniert es meistens nicht. Sie sollte man vollständig aufsaugen... schon alleine deswegen, weil es Jedi sind. Durch ihr erbärmliches Gedankengut begrüßen sie den Tod, um Eins zu werden mit der Macht, ihren Willen zu brechen ist fast unmöglich. Das das „Einswerden" niemals geschieht, wenn ihre Flamme vorher aufgesaugt wurde, realisieren sie zu spät", erklärte Darth Nihilus weiter und ein düsteres Lachen erklang.

„Das alles klingt so leicht, aber ich stelle es mir schwierig vor. Es muss doch unglaubliche Kräfte kosten, sich gegen die Macht eines anderen zu stellen, um ihn aufzusaugen. Verliert man nicht mehr als man gewinnt?", fragte sie.
„Keiner sagte dass es einfach sein würde. Aber es ist leichter als Ihr denkt", sagte er.
„Und diese aufgesaugte Macht, macht mich stärker?"fragte sie ungläubig.
„Gewiss, aber sie ist auch schwindend. Aber bedenkt....der andere wird schwächer..bis er nicht mehr vorhanden ist. Schweigt für immer. Ist endlich still. Das ist doch erstrebenswert", zischte Darth Nihilus.

Darth Occlus blinzelte und wischte sich das Blut mit dem Handrücken von der Nase. Und das man sich immer zu nähren muss verschweigst Du natürlich, dachte sie und fragte sich gleichzeitig, ab wann dieser Hunger wohl ausgelöst wurde und wodurch. Aber sie traute sich nicht diese Frage zu stellen, und bezweifelte das der Torwächter darauf eine Antwort wusste, weil Darth Nihilus sich dessen vielleicht selber nie bewusst war.

Star Wars The Old Republic: Bewahre das GleichgewichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt