Chapter 1-Leere Augen

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Ryan wurde von den müden Augen des Mannes vorwurfsvoll angestart.Der Mann hatte kurzes,zotteliges und dunkelbraunes Haar,das ihm leicht ins Gesicht fiel. Er sah noch relativ jung aus,trotz seines vernarbten und müden Gesichts.Seinem Blick entging nicht,dass der Mann nicht ganz menschlich,sondern ein Mutant war.Mattgrüne Schuppen wunden sich vom Hals abwärts scheinbar den ganzen Körper hinunter und es wuchsen ihm ledrige Flügel aus dem Rücken.Seine gebeugte Haltung zeugte davon,dass der Mann eine statliche Größe hatte und sich anscheind schwer darin tat ihm in die Augen zu schauen.Ryan konnte kaum glauben,dass dieser Mann,der vor ihm stand wirklich er selbst war.
Wut blubberte in ihm hoch und er ließ seine Faust auf den kleinen Spiegel krachen,der laut klirrend zerbrach und zu Boden fiel.Dieser Ort....diese Anstalt hatte ihn schwer gezeichnet,denn er konnte sich an nichts aus seiner Vergangenheit erinnern,außer in seinen Albträumen, in denen er die Schreie einer jungen Frau vernahm. Er war sozusagen ein Kind der Anstalt,denn seine einzigen Erinnerungen waren,was ihm hier wiederfahren ist.
Bis auf das leise Surren einer Kamera vernahm Ryan nichts,was ihn manchmal fast den Verstand kostete,denn es machte ihn noch hoffnungsloser, als er es schon war.

"Aufwachen!Stellt euch an die Wand,bis eure Zellen durchsucht, und eure Gesundheit getestet wurde."schallte es aus einem Lautsprecher.Er schlurfte an die einzige freie Wand in seiner lachhaften Zelle und hielt sich die Hände hinter den Kopf. Mehrere Pfleger und ein schwer bewaffneter Wachmann kamen herein und die Pfleger fingen an ihn zu untersuchen und ihre Bemerkungen auf ein Klemmbrett zu kritzeln. Sie waren grob und mussten sich das Lachen verkneifen, wenn er sein Gesicht verzog. Nach einigen Medikamenten die man ihm in die Adern jagte, wurde ihm verdammt schlecht und er konnte sich kaum aufrecht halten. Es waren eindeutig Beruhigungsmittel, denn er konnte seine Augen nur mit größter Konzentration offen halten. Einer von ihnen bemerkte:" Ich denke er ist in so guter Form,dass er wieder im den Testraum kann,aber dieses mal in den neuen Testraum"
Die Anderen konnten sich ihr schadenfrohes Gekicher kaum verdrücken und ihr raues Lachen hallte ihn Ryans Ohren wieder, doch das interessierte ihn kaum,denn was ihm wirklich Angst machte,war der Testraum. Der Testraum war eine Art Folterkammer,in der man teste,wie lange es brauchte,bis man den Willen eines Mutanten gebrochen hat.Er war bis jetzt einmal in einem dieser Räume,doch er gab nicht nach,was ihm viele körperlichen und psyichischen Schäden einbrachte,denn sie versuchten es mit den schlimmsten aller Methoden,bis er blutend am Boden lag und sich kaum noch bewegte. Danach brachten sie ihn wieder in seine Zellen, in der er die nächsten Tage extrem verstört lag, bis sein Körper sich einigermaßen regeneriert hatte.
Seine Gedanken wurden unterbrochen, als ihm schwere Ketten angelegt wurden und sie ihn aus dem Raum stießen.Er wankte die Richtung entlang,in die sie ihn schubsten.Eine Zelle reihte sich an die Nächste und durch Fenster konnte man Mutanten sehen,die sich irgendwie beschäftigen,selbst wenn es heulen und wimmern war.Viele von ihnen sahen jünger aus,als selbst er es war,was sein Mitleid nur noch größer machte und ihn von seinem Trip runterbrachte.Es dauerte eine gewisse Zeit,bis sie an einer Tür ankamen,die sich quietschen öffnete,nachdem einer der Pfleger draufgeschlagen hatte.
Die Ketten wurden ihm abgenommen und man schubste ihn mit aller Wucht in den Raum,sodass er stolperte und fiel.Grelles Licht zwang ihn dazu,dass er seine Augen zuknief,bis sie sich an das Licht gewohnt hatten.Der neue Raum war klein,der als Einrichtung nur einen Tisch und einen Stuhl hatte.
Aus einem versteckten Lautsprecher dröhnte die Stimme eines älteren Mannes:
"Willkommen 726,oder besser bekannt als Ryan.Nachdem der letzte Test nichts bei ihnen gebracht hatte,haben wir uns dazu entschieden,dass sie unseren neuen Testraum und dessen Parkour ausprobieren dürfen!Wir werden sanft beginnen,damit sie Spaß haben!"

Dunkelheit: Im Schatten der Freiheit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt