Last Monday

16 1 2
                                    

Ich glaube das wohl nervigste Geräusch was wir alle kennen riss mich auch mal wieder an diesem Morgen aus meinem Schlaf. Genervt rollte ich mich auf die andere Seite, sodass ich meinem Wecker zur Ruhe stellen konnte. Im gleichen Zug nahm ich mir mein Handy um nicht gleich wieder einzuschlafen. Ich durchstöberte wie jeden Morgen die verschiedensten Apps um wieder auf dem neusten Stand zu sein und um zu sehen was so über Nacht in der Welt passiert ist. Nachdem ich mit Instagram und Facebook fertig war, schaute ich mir die äußerst ästhetischen Snaps von meinen Freunden an und sendete jedem meinen wunderschönen Morgensnap. Als letztes schaute ich noch nach meinen Whatsapp Nachrichten. 100 Nachrichten in einer Gruppe die sich die „Pop Stars" nannte und in denen so viele Crazy people befanden, dass ich mir die meisten Nachrichten, von denen eh 90% Sprachnachrichten waren, gar nicht anhörte. Ich ging also auf den Chat von mir und Leroy:

L: Hello gurl, today is your last Monday in Germany, how do you feel?

Von Leroy bekam ich jeden Morgen meist eine Nachricht auf Englisch, wodurch ich mein Gehirn schonmal auf den Tag vorbereiten konnte. Ich antwortete ihm nur mit einem kurzen all fine 😊 und wechselte auch schon den Chat.

Nachdem ich alle Nachrichten beantwortet hatte, musste ich dann auch leider schon aufstehen um nicht zu spät zu kommen. Ich quälte mich also aus meinem so gemütlichen Bett und schlurfte wie ein Zombie aus The Walking Dead in mein Badezimmer, welches an mein Zimmer angrenzte. Dort angekommen zog ich mich aus und stellte mich erstmal unter die Dusche. Ohne meine Dusche am Morgen konnte man mit mir nicht wirklich was anfangen. Andere brauchen ihre Tasse Kaffee, ich brauche nur eine schöne warme Dusche. Nach meiner leider viel zu kurzen Dusche, machte ich mich weiter fertig, was so viel wie Zähne putzen, Haare föhnen und glätten und schminken hieß. So wie fast jeden Morgen begann genau dann die Hektik als ich aus dem Badezimmer trat und vor meinem Kleiderschrank stand und mal wieder nicht wusste was ich anziehen sollte. Letztendlich entschied ich mich für meine hellblaue Boyfriendjeans, welche recht große Löcher hatte, und für ein einfaches grauweiß gestreiftes T-Shirt. Ich schlüpfte noch schnell in meine weißen Vans und schnappte mir meine Schultasche, welche ich zum Glück seit kurzer Zeit immer abends packte, nahm mir noch mein Handy und Kopfhörer vom Regal und lief dann schon die Treppe runter.

Unten in der Küche angekommen schnappte ich mir schnell noch einen Apfel und meine Jacke von der Garderobe und schon viel die Tür hinter mir ins Schloss. Da meine Eltern morgens schon beide auf der Arbeit waren, mein Vater arbeitet als Chirurg in einem Krankenhaus und meine Mutter ist Managerin in einer Firma , musste ich morgens mit keinem Reden, musste dafür aber auch mit dem Bus zur Schule fahren. Auf dem Weg zu meiner Bushaltestelle, welche nur zwei Straßen entfernt war, kramte ich meine Kopfhörer aus meiner Tasche und machte mir Musik an. Als ich bei der Bushaltestelle angekommen war hörte ich gerade „OK" von Robin Schulz und James Blunt. Da ich tatsächlich etwas zu früh da war setzte ich mich auf eine Bank und träumte etwas vor mir her.

Nach gut 5 Minuten kam dann auch mein Bus. Ich stieg ein, zeigte dem Busfahrer mein Ticket und setzte mich wie immer auf den zweier Platz hinter dem vierer im hinteren Teil des Busses. Während der Fahrt hörte ich natürlich Musik und snapte ein wenig mit Leroy. 20 Minuten fahrt und gefühlt 30 Unfällen später hielt der Bus dann an meiner Schule. Ich schnappte mir meine Tasche und stieg aus dem Bus aus. Auf dem Weg zu meiner ersten Stunde gesellte sich Leroy zu mir. „Naaa, wie war die Busfahrt?", fragte er mich lachend. „Ach sei doch leise, nur weil du schon 18 bist und ein eigenes Auto hast und mich nicht mitnimmst. Aber um trotzdem wieder mal nett zu sein antworte ich dir trotzdem. Die Busfahrt war mal wieder sehr abenteuerlich." „Bei mir war es heute auch sehr spannend. Kurz nachdem ich von zuhause losgefahren bin war da ein krasser Unfall, so mit Krankenwagen und Feuerwehr", erzählte er mir und gestikulierte dabei wild rum. „War bestimmt der Bruder meines Busfahrers, so wie der immer fährt." Leroy lachte nur und wir gingen weiter zu unserem Kursraum.

Bei unserem Raum angekommen trafen wir dann auf die anderen. „Heii Mery, naa Leroy, was geht so?", fragte uns Chris direkt und gab Leroy deren special Handshake und mich umarmte er kurz. „ Joa, alles fresh, ich bin mega gut gelaunt bei uns in der Nähe hat ein neuer Second-Hand Laden aufgemacht," antwortete Leroy aufgeregt wie ein Kind. „Dann wissen wir wohl alle wo wir dich die nächsten 2 Wochen jeden Nachmittag finden werden," lachte Chris nur und alle stiegen mit ein. Er drehte sich etwas zu mir und schaute mich lächelnd an. „Du weißt doch wie es mir montags morgens geht, wenn wir Englisch bei Herrn Jansens haben. S-U-P-E-R!", antwortete ich sarkastisch und zog das Wort Super extra lang um meine Begeisterung zum Ausdruck zu bringen. „Ja, okay du hast recht wieso...", weiter kam er nicht denn Sam unterbrach ihn. „Mery, du musst unbedingt mit mir und Amanda shoppen gehen, du brauchst unbedingt neue Klamotten und wir müssen ja irgendwie so viel Zeit wie möglich mit dir verbringen." „Hey, das ist nicht nett...", setze Chris zum Reden an wurde aber wieder von Sam unterbrochen. „Chris das ist wichtiger als uninteressanter Smalltalk, aber ihr Jungs könnt gerne mitkommen dann können wir auch zu dem neuen Laden über den Leroy eben geredet hat gehen und wir verbringen noch die letzten Tage zusammen bis Mery uns für ein Jahr verlässt", sagte sie und unterstrich ihre Aussage mit ihrer ach so bekannten Handbewegung. „Habe ich was von shoppen gehen gehört?", fragte Leroy daraufhin auch direkt." Ja ... wir wollen alle heute zusammen shoppen gehen, damit wir möglichst viel Zeit mit Mary noch verbringen", meldete sich Amanda zögernd zu Wort. „Da sind wir aber sowas von dabei, nicht war Bro?", antwortete Leroy und schlug Chris dabei auf den Arm, woraufhin jener nur mit den Augen rollte und seufzte. „Gut dann wäre das ja beschlossen. Wir gehen dann direkt nach der Schule würde ich sagen. Am besten treffen wir uns unten auf dem Schulhof bei der Statue und ...," plante Sam unseren Nachmittag schon, wurde jedoch durch ein räuspern am Weiterreden gehindert. „Hmhm, ich würde dann gerne mit dem Unterricht beginnen", sagte unser Lehrer genervt und fing dann auch sofort an auf Englisch weiterzureden. Ich mag Englisch ja sehr und bin auch eigentlich recht gut darin, aber mit Herrn Jansens ist es der Horror, keiner weiß was er von einem will und trotzdem interessiert es ihn nicht. Es ist ein wunder, dass ich den Austausch überhaupt machen kann denn ich habe bei ihm nur eine 4 auf dem Zeugnis, da er der Meinung ist das ich es nicht so gut beherrsche und er vergleicht mich auch immer mit der Klassenbesten, welche wohlgemerkt meiner Meinung nicht mal wirklich gut Englisch kann. Meine Freunde und ich vermuten ja das sie ihn irgendwie besticht oder sonst was macht um gute Noten zu bekommen. Ich wurde durch meinen Lehrer aus meinen Gedanken gerissen, da er mich etwas gefragt hat worauf ich richtig antwortete und er mich erstmal wieder in Ruhe ließ. So ging das die nächsten 90 Minuten noch weiter bis es endlich zur ersten Pause klingelte und ich schnell meine Sachen packte und mich auf den Weg in die Cafeteria machte um mich mit meinen Freunden zu treffen.

American RouletteWhere stories live. Discover now