Fandom: BBC Sherlock
Ships: ein wenig Johnlock und MystradeZurück in der Bakerstreet versuchte John aus Sherlock rauszukriegen, was plötzlich in ihn gefahren ist. Dieser ignorierte ihn jedoch gekonnt und betrat schweigsam nach John das Gebäude.
Sofort hielt er inne, als sein Blick die Treppe hinaufschweifte und er sah, dass die Wohnungstür nur angelehnt war. Normalerweise würde Sherlock dies keine Sorgen bereiten, da Mrs. Hudson öfters bei ihnen vorbeischaute und ein wenig aufräumte, wenn er und John nicht da waren, aber er konnte deutlich hören, wie Mrs. Hudson ihre eigene Wohnung putzte, genauer gesagt wie sie staubsaugte.
Sherlock befreite sich aus seiner Erstarrung und ging vorsichtig nach oben, darauf bedacht keinen Laut von sich zu geben, nachdem er John ein Zeichen gab, es ihm gleichzutun. Oben angekommen spähte Sherlock vorsichtig durch den Türspalt und stieß aber kurz darauf die Tür auf, als er eine bekannte Gestalt ausmachen konnte.
"Du kannst es echt nicht bleiben lassen, oder?", fragte Sherlock gespielt gelangweilt, als er die Wohnung betrat. John wollte schon verwirrt nachfragen, was er meine, als er die Frau bemerkte, die in Sherlocks Sessel saß.
Ihre roten Haare waren zu einem Zopf geflochten und ihre haselnussbrauen Augen beobachten die Beiden Neuankömmlinge belustigt.
"Du hast dir einen Mitbewohner zugelegt, wie ich sehe. Konntest wohl doch nicht mehr alleine arbeiten, was?", fragte sie Sherlock mit einem frechen Grinsen.
John zog die Augenbrauen zusammen und sah die Frau leicht verärgert an. "Wer sind Sie überhaupt, dass Sie glaube, Sie können hier einfach reinspazieren?!"
"Oh nein, wie unhöflich von mir. Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt!", rief die Frau gespielt entsetzt aus und stand geschmeidig auf, "Ich bin Seira Collins, eine gute Freundin von unserem Lieblingsdetektiv hier."
Sherlock schnaubte verärgert. "So kann man es auch bezeichnen."
"Warte, ist das nicht die, die aus dem Gefängnis ausgebrochen ist?", fragte John, der sich daran erinnerte, was Greg ihnen mitgeteilt hatte.
Seiras Gesicht wurde von einem freudigen Lächeln erhellt. "Du hast meine Nachricht also erhalten, Sherly. Wie findest du sie? Ziemlich originell, oder? So etwas auffälliges habe ich schon lange nicht mehr gemacht!", freute sie sich wie ein kleines Kind, bevor ihr Grinsen leicht verrutschte und sie den Ärmel ihres schwarzen Pullovers hochzog, sodass man den Verband um ihr Handgelenk sah, welcher sich an einigen Stellen schon rot verfärbte, "Auch wenn es etwas schmerzhaft war, die Nachricht überhaupt an die Wand zu kriegen."
"Du hättest einfach das Blut der Toten nehmen können. Und wenn wir schon dabei sind, wieso musste diese Frau sterben?", fragte John aufgebracht, bevor Sherlock überhaupt das Wort ergreifen konnte.
Dessen Augen waren die ganze Zeit auf Seira fixiert und beobachteten jeder ihrer Bewegungen, auch als er zu John sagte: "Sie hat die Frau nicht umgebracht. Zum einen war das Blut viel frischer als die Leiche und zum anderen widerspricht es Seiras Grundsätzen jemanden zu töten."
Seira klatschte erfreut in die Hände. "Ich wusste, du kennst mich gut genug, um das zu wissen! Ich habe die Leiche sogar zufällig gefunden, als ich mir einen Plan ausdachte, um deine Aufmerksamkeit zu bekommen."
John sah die Frau zweifelnd an und der Detektiv neben ihm brachte genau diese Zweifel zur Sprache: "Zufällig? Wohl kaum. Du überlässt nichts dem Zufall. Wäre es dir nur um meine Aufmerksamkeit gegangen, wärst du mit großen Tumult hier hereingestürmt, während ich da bin. Auch hättest du nicht so stark vermieden, dich vor meinem Bruder zu verstecken. Er schickte mir auf den Weg hierher, eine dringende Nachricht, dass du wahrscheinlich etwas planst, da er wusste, dass du ausgebrochen bist, aber nicht wo du dich gerade aufhälst und deinen Offenthaltsort hälst du nur recht selten geheim. Meist nur, wenn du etwas illegales planst. Du planst also etwas und wahrscheinlich sogar nicht alleine, wenn man bedenkt, dass du schon eine Zeitlang auf freiem Fuß bist und du nie alleine hättest ausbrechen können."
Seira zog enttäuscht einen Schmollmund. "Das du mir nur so wenig zutraust, Sherly! Das verletzt echt meine Gefühle!"
Sherlock verdrehte nur die Augen. "Sag schon, wer hat dir geholfen?"
Die Rothaarige kicherte leicht und sah plötzlich überhaupt nicht mehr traurig, sondern eher wie die Fröhlichkeit in Person aus. "Kannst du es dir nicht denken? Ich sage es dir nur wirklich ungern, aber wie es scheint, bin ich jetzt auf der dunklen Seite."
Während John verwirrt zwischen seinem Freund und Seira hin und her sah, da er nicht ganz verstand, was sie meinte, verengten Sherlocks Augen sich und schnaubte enttäuscht. "Ich hätte nie gedacht, dass du so tief sinkst und dich mit Moriarty abgibst."
Johns Augen weiteten sich und er schaute Sherlock überrascht an. "Moriarty?!"
Seira lachte leicht über Johns Verwirrung. "So überrascht?", sie lachte wieder, "Er war mein Ticket zur Freiheit. Er war mir nützlich und im Gegenzug bin ich jetzt ihm nützlich. Ein ganz normales Geschäft. Und außerdem, was hätte ich sonst tun sollen? Bis an mein Lebensende im Gefängnis versauern? Du kennst mich! Du wusstest, ich würde irgendwann ausbrechen oder es zu mindestens versuchen. Egal was es kostet!"
"Deine Freiheit ist dir also mehr wert als Freunde?", fragte Sherlock und man hörte deutlich seine Enttäuschung, die ein wenig mit Verachtung gespickt ist.
"Das sagt natürlich der Richtige. Als wir uns das letzte Mal sahen, war 'Freunde' für dich ein Fremdwort und eine Verschwendung von Zeit! Während ich immer meinen Kopf für dich hingehalten habe und dir geholfen habe wann immer ich konnte, hast du nie nur einen Finger für mich gerührt! Nicht einmal als ich wegen dir im Gefängnis gelandet bin! Du hast nicht mal versucht mir zu helfen!" Seira wurde langsam wütend und ihre unbesorgte Maske fiel von ihr ab.
"Du hast das Gefängnis verdient. Du hast viele Verbrechen begangen und es war nur eine Frage der Zeit bis es dich erwischt.", antwortete Sherlock nun ruhiger. Umso wütender die Rothaarige wurde, umso ruhiger schien der Detektiv zu werden.
Seira schüttelte verärgert den Kopf. "Ich dachte, wir könnten das als Freunde über die Bühne bringen und wir könnten uns normal unterhalten, aber anscheinend willst du das nicht! Aber ich kann auch anderes, Sherlock.", sie legte ihren Kopf leicht schief, "Ich werde einfach weiter meinen Auftrag erfüllen, ohne dich zu warnen. Denn genau das hatte ich vor! Ich wollte dich warnen und dir sagen, wie mein Auftrag lautet! Ich hatte immer noch die Hoffnung, dass ich mich vielleicht irre und du damals nichts getan hast, weil du es nicht könntest und nicht weil du es nicht wolltest! Aber damit ist jetzt Schluss! Vielleicht findest du noch rechtzeitig heraus, was passieren wird, bevor es zu spät ist!"
John wusste zwar nicht ganz, was los war, aber er versuchte trotzdem die Lage irgendwie zu retten. "Bitte, hört auf zu streiten. Ich bin mir sicher das ist alles ein großes Missverständnis und-" "Sei still, John!", unterbrach Sherlock seinen Freund leicht genervt, "Das ist kein Missverständnis. Ich meine, was ich sage." Bei den letzten Worten schaute er zu John, welcher, ohne es zu merken, leicht zwischen die Beiden Streithähne getreten ist und so den Weg zur Tür freigegeben hat.
Seira nutze die Chance, dass Sherlock sie nicht mehr beachtete, und sei es nur für einen Moment, und hastete auf die Tür zu. Bevor sie die Treppe hinunter rannte, drehte sie sich noch einmal um und sagte: "Auch wenn du nie ein guter Freund warst, es tut mir trotzdem leid, dass ich dir das antun muss. Auf Wiedersehen, Sherly."
Bevor Sherlock oder John realisieren konnten, was gerade geschah und was Seira sagte, war diese schon weg und man hörte nur noch die Haustür unten zuknallen.
The End
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One Shots
FanfictionViel gibt es nicht zu sagen, außer dass ich für Vorschläge sehr offen bin und ich One Shots als eine Möglichkeit sehe, meinen Schreibstil zu verbessern.