Bad Lover

-17-

Als ich aufwachte lag Jungkook immer noch bei mir.

Dieser Junge tat mir so unendlich leid.

Was er alles schon durchmachen musste. Ich konnte jetzt nachvollziehen wieso er so war.

Ich schaute ihn mir an.

Sein Gesicht wurde von etlichen blauen Flecken und Kratzern geziert.

Wieso muss Jungkook so leiden?

Ich sah ihn mir nochmal genau an.

Vorsichtig zog ich ihm seinen Pullover aus, den er zum schlafen an hatte.

Was ich sah erschreckte mich.

Wieso hab ich das gestern nicht so genau gesehen?

Auf seiner Brust war eine riesige Narbe. Seine Rippen waren mit blauen Flecken übersät und von seinem Bauch wollte ich gar nicht anfangen.

Ich schaute mir nochmal seine Arme an. Überall kleine Narben am Handgelenk und lila-blaue Flecken am Oberarm.

Das Arme Kind...

Als ich ihn auf den Bauch drehte erschrak ich.

Auf seinem Rücken war etwas eingeritzt. Es sah aus wie...

*Devil*

Wieso tat man einem Jungen so etwas an?

Die Narbe auf seinem Schulterblatt war leider nicht das einzigste, dass seinen Rücken zierte.

An seinen Seiten waren Narben und blaue Flecken.

Wieso tat ein Vater seinem eigenen Sohn so etwas an?!

Ich verspürte Wut gegenüber Jungkooks Vater.

Ich stand auf, ging zu meinem Schrank und holte einen Oversized Pullover aus dem Schrank.

Den zog ich Jungkook an und deckte uns wieder zu.

Als ich wieder neben ihm lag, kuschelte er sich sofort an mich ran.

Ich beschloss heute die Schule zu schwänzen, damit ich auf Jungkook aufpassen konnte.

Schützend legte ich meine Arme um ihn und drückte ihn fest an mich.

Kurz klopfte es leise.

Meine Mum trat ein und schaute besorgt zu uns.

»Mum... ich bleibe mit Jungkook heute Zuhause... ihm geht es überhaupt nicht gut...«, flüsterte ich und meine Mutter nickte verstehend.

»Ist gut Chim... bleib einfach bei ihm. Ich bin heute eh Zuhause. Hab frei bekommen, also ruf einfach, wenn ihr was essen wollt. Ich sag in der Schule bescheid, dass du krank bist.«, meinte meine Mum lieb und verschwand wieder aus dem Zinmer.

Ich schlief mit Jungkook in meinen Armen wieder ein.

Es war ein traumloser Schlaf.

Irgendwann wachte ich durch Gemurmel wieder auf.

»Jungkook?«, fragte ich leise um ihn nicht zu erschrecken.

Er schaute mich dann leicht an und ich konnte sehen, dass er geweint hat.

Nicht viel, aber er hat es getan.

»Kookie? Wieso hast du geweint..?«, flüsterte ich in sein Ohr, da sein Kopf auf meiner Brust ruhte.

»Alles gut... ich hab nur... nachgedacht...«, meinte er leise.

»Hast du Hunger?«, fragte ich ihn dann etwas später.

Ich fuhr mit meinen Fingern immer wieder durch seine Haare und streichelte ihn fürsorglich.

Jungkook nickte auf meine Frage hin leicht.

»Hast du Schmerzen?«, fragte ich wieder.

Er nickte.

»Nicht doll...«, meinte Jungkook leicht lächelnd und stand auf.

Ich tat es ihm nach und lief mit ihm zu meiner Zimmertür.

Er humpelte leicht. Ich wollte nicht, dass er sich noch mehr belastete.

Ich lief hinter ihm.

Ich griff dann an seine Kniekehlen und an seinen Rücken und hob ihn im Brautstil hoch.

Irgendwie fand ich Gefallen daran ihn hochzuheben.

Er zuckte erschrocken zusammen, aber ich hörte ein schüchternes Danke aus seinem süßen Mund.

Ich lief mit ihm dann ins Wohnzimmer, da ich hörte, dass der Fernseher an war.

Meine Mum schaute ziemlich belustigt, als sie uns bemerkte.

»Wir haben Hunger!«, meinte ich lächelnd.

»Okay, aber wieso trägst du ihn?«, fragte meine Mutter leicht lachend.

»Ich hab ihn Humpeln gesehen und wollte nicht, dass er sich weiter belastet.«, ich zuckte mit meinen Schultern und setzte Jungkook auf der Couch ab.

Meine Mum kochte Suppe für uns beide.

Die Suppe tat Jungkook ziemlich gut, dass sah ich ihm an, so blöd das auch klang.

Eine Frage hatte ich aber noch.

»Mum?«, fragte ich.

»Ja?«

»Kann Jungkook eine Weile hier bleiben?«