✳ Sechs ✳

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Hinter mir hörte ich die Schreie von Thomas. Er schrie meinen Namen.

Doch ich hörte keine Schritte hinter mir. Er folgte mir also nicht.
Gut denn das wollte ich nicht.

Kurz blickte ich zurück und sah wie Thomas von Chuck und Newt zurück gehalten wurde.

Thomas wehrte sich heftig. Immer noch schrie er meinen Namen und versuchte mich somit zu überreden wieder zurück zu kommen.

Ich wandte meinen Blick nach vorne und rannte weiter.
Zwar wusste ich nicht wohin ich lief, aber ich würde schon den Grund für mein komisches Gefühl im Bauch finden.

Ich bog um die nächste Ecke und wäre fast mit Minho zusammen gestoßen.

“Silver was suchst du hier?“,fragte er.

Ich sah hinter ihn und sah Alby bewusstlos am Boden liegen. Ein Bein war hoch gehoben und Minho hielt es fest.
Er schleifte ihn also hinter sich her.

“Ich hatte ein komisches Gefühl im Bauch und bin einfach ins Labyrinth gerannt“,sagte ich.

Ich nahm das andere Bein von Minho, der mich immer noch komisch ansah.

“Die Tore schließen sich bald also worauf warten wir noch?“,fragte ich ihn.

Minho sah kurz zu Minho und zusammen fingen wir an zu ziehen. Wir mussten so schnell es ging hier raus.

“Du bist einfach so ins Labyrinth gerannt?“,fragte Minho.

“Ja auch wenn du es nicht glaubst ich bin eigentlich ziemlich selbstlos“,sagte ich.

“Doch nach der Aktion glaube ich dir das“,sagte er.

“Er wurde gestochen oder?“,fragte ich.

“Ja und dabei dürften die Griever noch nicht mal am helllichten Tag da sein“,sagte Minho.

“Doch das ist ihr Plan“,sagte ich.

“Welcher Plan?“,fragte Minho.

“Von W.C.K.D. Das hier ist Phase 1. Sie hat begonnen, als Thomas hier hoch kam. Es wird noch einer kommen und dann keine mehr. Noch nicht mal mehr Vorräte“,sagte ich.

Das ding in meinem Nacken wurde wieder heiß, doch diesmal ließ ich mir nichts von den Schmerzen anmerken.
Wie konnten sie mich bitte schön hier beobachten?!

“Du weißt ganz schön viel“,sagte Minho.

“Ja. Leider zu viel“,sagte ich.

“Arbeitest du für sie?“,fragte Minho.

“Nicht freiwillig. Ich hasse sie“,sagte ich.

“Wenn du für sie gearbeitet hast, dann weißt du unglaublich viel“,stellte Minho fest.

“Aber nicht zu meinem Vorteil“,sagte ich.

Gerade wollte ich nicht mehr über diese abscheulichen Monster sprechen, die angeblich Leben retten wollen.

Mein Blick richtete sich kurz auf Alby.

“Wie ist das passiert?“,fragte ich.

“Wir haben uns getrennt. Jeder sollte nach Anzeichen von Ben suchen. Wir wollten uns an einer bestimmten Stelle wieder treffen. Alby ist schon 3 Jahre hier und kennt das Labyrinth genauso gut wie ich, deshalb habe ich mich gewundert als er nicht im die verabredete Zeit zu dem Ort gekommen ist“,sagte Minho.

“Okay und was ist dann passiert?“,fragte ich.

“Ich habe nach ihm gesucht. Bin überall herum gerannt und habe nach ihm gesucht. Dann habe ich ihn gesehen, gerade als er gestochen wurde. Damit ich nicht auch noch gestochen werde, habe ich mich versteckt. Der Griever ist zum Glück in die andere Richtung gegangen. Ich habe mich gewundert warum er nur gestochen wurde und nicht auch noch getötet so wie die Griever es meistens machten“,sagte Minho.

“Keiner hat je eine Nacht im Labyrinth überlebt. Die Griever haben bis jetzt immer alle getötet. Wir haben nie wieder einen gesehen, der dort herein gegangen ist und dann über Nacht blieb“,erklärte Minho knapp.

“Ja das weiß ich. Und was hast du dann gemacht?“,fragte ich.

“Als der Griever weg war, bin ich zu Minho gerannt und habe sein Bein genommen. Dann habe ich angefangen ihn hier raus zu ziehen. Ich lasse ihn nicht zurück. Kurz darauf bist du mir begegnet“,sagte Minho.

“Also ist das mit dem Stich noch nicht lange her“,murmelte ich.

“Ja aber warum ist das wichtig?“,fragte er.

“Weil der Griever hier noch sein könnte was zwar sehr unwahrscheinlich ist aber dennoch möglich“,sagte ich.

Die Sonne verschwand langsam.

“Wir müssen uns beeilen“,sagte ich.

“Ja noch mehr als schon“,sagte Minho.

Wir zogen Alby etwas stärker und kamen dadurch etwas schneller voran, aber immer noch nicht schnell genug.

“Wir schaffen es nicht“,sagte Minho.

Er war langsam außer Atem genau wie ich. Alby war ganz schön schwer auch wenn man das nicht direkt sah.

“Nicht die Hoffnung aufgeben Minho“,sagte ich.

Ich zog noch stärker an Alby. Wir mussten es einfach schaffen.

Wir bogen jetzt um die Ecke und die Tore kamen in Sicht.
Lichter verteilten sich wieder. Sie standen anscheinend bis eben davor und hatten schließlich die Hoffnung aufgegeben.

Doch einer sah zurück und das war Chuck.

“Leute da sind sie“,sagte er. Nein er sagte das nicht nur. Er schrie voller Freude.

Thomas war der erste, der sich umdrehte und wieder zum Tor lief.

“Silver“,schrie er.

Ich komme Thomas. Ich wollte dich nicht schon wieder verlieren. Einmal reichte.

Noch stärker zog ich jetzt Alby und auch Minho verstärkte es. Wir kamen jetzt noch schneller voran.

Jeder der Lichter feuerte Minho an. Mich zwar eher weniger, aber das war mir egal.

Die Stimmen von Chuck und Thomas, die meinen Namen schrieb reichten mir vollkommen aus.

Wir hätten es geschafft. Wir hätten es vielleicht wirklich noch geschafft, aber dann stolperte Minho. Er fiel auf den Boden und ich half ihm wieder auf.

“Sie schaffen es nicht“,sagte einer der Lichter.

Der starke Wind blies um uns herum und dann hörte ich das Rattern von ketten. Die Tore schlossen sich.

Minho und ich packten Alby wieder an und zogen ihn weiter Richtung Tore auch wenn es hoffnungslos war.

Langsam verschwanden die Lichter. Mein Blick richtete sich auf Thomas und ich lächelte ihm schwach zu.

Jetzt wäre er doch wieder weg. Ich hatte mal wieder eher an andere gedacht als an mich. Aber so war ich nun mal.

“Das du dich immer eher um andere sorgst als um dich selbst mag ich so an dir. Höre nie damit auf, aber denk auch mal an dich“,hörte ich die Stimme von Thomas in meinem Kopf wieder hallen.

Das hatte er mir mal vor sehr langer Zeit gesagt.

Memories ✳ Thomas [1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt