Ich, Pakete und die heilige Tugend des Spülens

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Ich, Pakete und die heilige Tugend des Spülens

Wie einige von euch sicher schon wissen, ist das Spülen nicht gerade eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Das hat auch einen Grund, was heute mal wieder bewiesen wurde.

Aber fangen wir von vorne an: 

Ich kam also heute von der Schule um ca. 10 Uhr wieder zu Hause an. Meine Mutter wollte dann mit dem Auto in die Stadt und hat mich gebeten vorne in unserem Wohnzimmer zu bleiben, damit ich die Klingel höre. Als ich fragte wieso, sagte sie nur, dass ich vielleicht ein paar wenige Pakete annehmen müsste.

Ihre zweite Bitte war, dass ich zwei Bleche und zwei Pfannen spülen sollte, die vom gestrigen Tag noch schmutzig waren. Ich habe sie nur schief angesehen.

Ich habe mir also einen Film rausgesucht, ihn angeschaltet und mich ganz entspannt in der Couch zurück gelehnt. Natürlich plante ich nicht diese Spülaktion wirklich zu machen: schließlich wissen wir ja alle, was da alles passieren kann (vor allem bei mir)!

Ich hatte also gerade angefangen den Film zu gucken, als es an der Tür klingelte. Völlig genervt, dass mich jemand beim Fernsehen gestört hat, bin ich dann zur Tür gelaufen und habe sie aufgemacht. Erst einmal dachte ich, dass jemand einen Klingelstreich gespielt hat, weil da irgendwie niemand stand, dann habe ich aber ein komisches Geräusch gehört und mal um die Ecke geguckt. Alles Quark! Da lief ... keine Ahnung, ob man es wirklich laufen nennen kann, aber egal ... ein Postbote auf unser Haus zu. In den Händen ein Paket, dass so groß war, dass man den Kopf nicht mehr sehen konnte und irgendwie konnte man auch an seinem Gang sehen, dass Paket um einiges schwerer war, als dass, was normalerweise so transportiert wird.

Als der arme Kerl dann endlich bei mir ankam, hat er das Paket auf den oberen Teil der Treppe gelegt (die Treppe hat nur drei Stufen) und dann dieses merkwürdige Unterschreiben-Sie-bitte-dass-Sie-das-Päckchen-angenommen-haben-Gerät aus der Tasche geholt, was dann erst einmal irgendwie nicht funktioniert hat. 

Ich habe schon wilde Spekulierungen in meinem Kopf geformt von Er-hat-sich-drauf-gesetzt bis Das-Männchen-aus-dem-Teil-ist-geflohen-weil-es-kein-Bock-mehr-auf-Unterschriften-hatte als Antwort auf die Frage, warum dieses Teil kaputt war, als es dann endlich funktioniert hat. (Oh dear, was ein Satz ...) Auf jeden Fall habe ich dann unterschrieben (so gut es eben ging, ihr kennt diese Teile, nur die Hälfte der Unterschrift wird überhaupt übertragen) und dann ist der Typ einfach abgehauen, als hätte ihn ein Frosch gebissen ... wartet sagt man das so? Egal.

Ich bin also zu dem Paket hin, habe drunter gegriffen und wollte es hochheben, aber das Ding hat sich KEINEN MILLIMETER BEWEGT! 

Und was macht ein Lo, wenn es keinen anderen Ausweg sieht? Richtig, es geht hinter das Paket, kniet sich auf den Boden und drückt mit der Schulter mit aller Kraft dagegen. Na zumindest hat das funktioniert. 

Ich habe das Paket also mit Mühe und Not irgendwie ins Haus schieben können und habe es erst einmal im Treppenhaus stehen lassen - weiter ging es einfach nicht!

Völlig erschöpft bin ich dann also zurück zur Couch und habe den Film wieder eingeschaltet. 

Und dann war so etwas wie ein Deja vu. 

Ich könnte jetzt nochmal das gleiche schreiben wie vorhin, aber ich glaube das würde euch langweilen, also falls ihr nicht mehr wisst, was vorhin war, hier in Kurzform: 

Postbote bringt Riesenpaket, was sich nicht tragen lässt. Gerät ist kaputt. Postbote haut ab. Lo nutzt ihre Schulter. ... ihr wisst schon!

Als es nach einer halben Stunde wieder geklingelt hat, habe ich ernsthaft überlegt einfach sitzen zu bleiben, aber irgendwie konnte ich mich dann durchringen und habe dem dritten Postbote für heute die Tür geöffnet. Der hatte dann drei weitere (zum Glück kleinere) Pakete dabei und sein Unterschreiben-Sie-bitte-dass-Sie-das-Päckchen-angenommen-haben-Gerät war auch nicht kaputt.

Das war es dann auch mit den Paketen und als der Film dann zu Ende war, kam meine Mutter auch nach Hause.

Ich habe mich natürlich erst einmal reichlich beschwert. Ich meine, sie hatte gesagt: "Du musst VIELLEICHT EIN PAAR WENIGE Pakete annehmen." Aber auch nur vielleicht. Und auch nur echt wenige. Und schwer sind sie bestimmt auch nicht. Ha. Ha. Ha. Sarkasmus. Für alle, die es noch nicht bemerkt haben.

Na ja, dann hat sie sich zurück beschwert, weil ich ihre Pfannen und Bleche noch nicht gespült habe ... ups. 

Und dann - ja dann hat sie mich erpresst. Also so halb. Sie meinte, dass in einem der Pakete etwas für mich drin sei und ich KEINES ÖFFNEN dürfte ... bis ich nicht gespült hätte.

Verdammt.

Da hatte sie mich.

Ich bin also in die Küche und habe gespült ... sagen wir es kurz und schmerzlos: 

Ich habe fast die ganze Küche überschwemmt und musste hinterher mit einem Aufnehmer das Spülmittel vom Boden aufwischen. Soll ihr das mal eine Lehre sein.

Na ja, so wie ich meine Mutter kenne, hat sie das bis morgen sowieso wieder vergessen.

Ich liebe sie einfach.

Das ist alles. Danke fürs virtuelle Zuhören. (xD)

Abschlussfrage: Wer weiß wie der Film heißt, den ich gesehen habe?

Ach du heilige Ravioli!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt