60. Kapitel

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~~Amira~~

Ich stand auf und setzte mich vor die Kommode. auf einmal war alle meine Zielsicherheit weg. Mir war bewusst, jetzt war der Moment gekommen das mit Taddl zu beenden... Noch einmal schaute ich kurz rüber zu Felia. Sie miaute bestätigend und kuschelte sich zu mir auf den hellen Laminatboden. "Okay Feli... Wir machen das zusammen, ja?". Zitternd öffnete ich die beiden Kommodentüren. Jetzt schon musste ich mir die Tränen unterdrücken. Fuck.... Warum muss ich jetzt schon wieder weinen?! Nur weil ich einfach nicht akzeptieren und verstehen wollte was Taddl gemacht hat.... Feli schnurrte und tippte mit ihrer samtweichen grauen Pfote den Karton an, bevor sie mich mit ihren eisblauen Augen anschaute. "Wie kannst du mich nur so an diesen Typen errinnern Feli?!",hauchte ich fassungslos als ich meinen Blick einfach nicht von ihren Blauen Augen lösen konnte. Es war als würde ich in Taddls Gesicht schauen. Als sei er direkt neben mir. Bei mir. Als würde seine aura hier sein und versuchen mich zu trösten.

Aber ich wollte das nicht. Sein Bild jedoch verschwand nicht vor meinem inneren Auge. Je länger ich in Felis augen schaute desto klarer wurde das Bild und ich bildete mir ein eine Stimme in meinem Kopf zu hören. All seine Gefühle flossen in dem Strom in diesem Blau in welchem ich gefangen war. Sein selbst wurde so stark widergespiegelt. Mir wurde heiß und kalt zusammen. Immer wieder hörte ich seine Bassstimme meinen Namen sagen. 'Amira...' 'Mira' 'Amira...' Mira schatz' 'Mira!'. Alle Situationen in denen mein Name gefallen war spiegelten sich in diesem Blau. Alle Erinnerungen wie kleine filme... Sie ließen mich nicht mehr los und ich konnte nicht anders als mich ihm hinzugeben.
Ihnen hinzugeben.
Meinen Errinnerungen hinzugeben.
Meiner Vergangenheit hinzugeben.
Da waren Mama.... Viktor... Simon... Meine alte Schule... und er, Taddl und sein Bild drang am tiefsten zu mir durch. 'Amira'. "Nein...",flüsterte ich leise wimmernd. Die Tränen flossen nur so und wollten nicht mehr aufhören. Ich zitterte am ganzen Körper, durchlebte womöglich gerade den schlimmsten Krampf meines Lebens.

"Du hast mich verletzt. Du hast mich ausgenutzt.... Du hast mich niemals geliebt Thaddeus!",ich wurde immer lauter und riss meinen Blick von Felia. Ich zitterte immernoch. Voller Verzweiflung brach ich zusammen. "Du hast mich niemals geliebt...",hauchte ich zitternd. Die Bilder waren verschwunden. Alles war still. Man hörte nur den Fernseher unten welcher anscheinend von Julien angemacht worden war und wo er warscheinlich gerade vorsitzt. "Niemals...". Meinte ich sicherer. Ich schaute auf. darauf bedacht Feli nicht in die Augen zu schauen. Mein Blick fiel auf die Kiste. Seine Kiste. Ich holte sie raus. Ein Bild nach dem anderen flog zu Boden. Ich war wütend und verzweifelt. Obwohl eher wohl verzweifelt. So viele Bilder! Wann hatten wir die bitte alle gemacht?! Sogar T-Shirts und Kissen lagen drinne. Alle von früher und alle waren sie von Taddl, Dinge die er bei uns vergessen hatte bevor er nach Köln zog. Felia strich um meine Beine und miaute. Sofort hatte sie meine Aufmerksamkeit. Sie war was ganz besonderes. Wie hatte man sie nur aussetzen können?! Nicht in die Augen schauen, Nicht in die augen schauen! Ich wiederholte mein Mantra. Nicht in die Augen schauen.... Und ich tat es doch. Ihre Augen schauten hoch zu mir. Taddl.

Ich beruhigte mich und riss mich los von ihrem eindringlichen Blick. Sie sprang in die Kiste rein. Schnell beugte ich mich über die Kiste. Ich hatte sie fast leer geräumt. Fast. Nicht ganz. Ein Stück Papier lag noch in der Kiste. Und Feli nahm es in den Mund und sprang in meine Arme. Ich schmiegte mich an den weichen schnurrenden Flauscheball. Sie löste sich von mir und hielt mir das Stück Papier hin. Einen Brief. Fein säuberlich geschrieben mit der Aufschrift: Für Amira

Flashback

In meiner Wut rannte ich hoch in mein Zimmer und knallte die Tür zu und schloss sie auf. Auf meinem Schreibtisch sah ich einen Brief liegen. Immernoch in Rage und in voller Trauer ging ich näher an ihn heran. Für Amira stand drauf. Ich erkannte an der Handschrift das er wohl von Taddl kommen musste. Ich schrie laut auf. Nicht er auch noch! Nein, ich lese diesen Wisch jetzt nicht! Ich will nichts mehr mit ihm zu tun haben! Ich will nichts mehr mit meiner eigenen MUTTER zu tun haben... Nein... Nicht meiner Mutter.... Sie ist nicht mehr meine Mutter! Ich schmiss mich mit meinem Tränen überströmten Gesicht auf mein Bett. Ich schrie ins Kissen. Lies all meinen Emotionen und Gefühlen freien Lauf. Die können mich alle mal! Was für eine Scheiß Welt!

Never Say Never(Taddl ff)[in Bearbeitung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt