10. Kuss für Ron

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Wiedermal hatte sich Hermine mit Oliver getroffen, doch dieses Mal schon eher, weshalb sie sich mittlerweile verabschiedet hatte. Den Rückweg zum Schloss legte Hermine alleine hin. Sie bestand darauf.
Kurz vor dem Schlosseingang bei der Pendeluhr erblickte sie eine Gestalt. Diese saß auf dem Brunnen. Sie rührte sich nicht sondern schaute auf die Pendeluhr. Langsam näherte sich Hermine der Person, scheinbar ein Junge. Er trug einen schwarzen Anzug wie's aussah. Dazu eine schwarze Krawatte und er hatte weiß- blondes Haar.

"Malfoy?" fragte sie mit leiser Stimme, und der große Slytherin drehte sich hektisch um. In seinem Blick lag ein Hauch von Panik. "Was machst du hier?" "Granger!" stellte nun auch Draco fest. Hermine verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Ich, Ähm.. ich--" "jaah?" "Ich erwarte Jemanden." Bevor Hermine fragen konnte wer es wäre, auf den er wartete, hörte sie hinter Draco eine Stimme.

"Hermine!" Malfoy verdrehte seine Augen und blickte zu Harry. "Da bist du ja. Wo warst du den Abend lang?" "Ich war mit Oliver Wood, du erinnerst dich, was Trinken." Harry musterte Malfoy. "Und wieso bist du hier, mit ihr?" Malfoy grinste leicht. "Tja, ich--" "Draco!" Eine dunkle Stimme ertönte hinter den dreien, und alle drehten sich um. Vor ihnen stand Lucius Malfoy. Draco ging zu ihm hinüber.

"Ah, das Schlammblut und unser großer Held. Was eine Freude." Doch Lucius verzog keine Miene. Draco lachte leise auf und schaute dann zu Hermine, wessen Hand nun von Harrys gehalten wurde. Wieder zuckten seine Mundwinkel, doch er ließ sich nichts anmerken.

"Draco, wir gehen." "Ja Vater." Lucius riss Draco herum. Ein paar Meter waren sie gegangen, als sich Draco einfach nicht beherrschen konnte. Er warf einen Blick nach hinten:
Hermine lag in Harrys Armen, weinend. 'Schlammblut' tat ihr wohl doch ziemlich weh, dachte Draco, aber das hatte ihn nicht zu interessieren.

"Er ist einfach unausstehlich.." fluchte Ron, welcher Harry bis zum Schluss zugehört hatte. Hermine sagte nichts.
"Ich bin gleich bei Dumbledore, er wollte dass ich zu ihm komme. Ich denke es geht um Voldemort." "Ist gut. Ich werd' Hermine wohl mal auf andere Gedanken bringen." flüsterte Ron mit einem bemitleidenden Blick auf Hermine.

"Und? Spaß mit Oliver gehabt?" Hermine blickte zu Ron, welcher neben ihr auf der Bank saß. "Woher--" "ich hab' euch gesehen. Ich war mit Lavender unten." "Oh, ja. Es war ganz schön. Nur glaube ich, dass Oliver für mich zu weit weg lebt. Beziehungsweise reist er ja immer überall hin." "Außerdem wäre er viel zu alt für dich." Hermine runzelte die Stirn. "Bitte? Ron, zwei Jahre. Ich denke die kann ich übersehen." Ron verdrehte seine Augen und deutete nun auf Pansy Parkinson und Blaise Zabini, welche gemeinsam die Wiese entlang streiften.

"Blaise, das ist albern! Er hätte uns doch erzählt--" "Pansy! Er ist fort mit seinem Vater! Da kann nur schlimmes bei rauskommen." Blaise machte eine kurze Pause, "ich für meine Wenigkeit, werde ihn unterstützen. Bei allem was er tut." "Sieh an, sieh an. Denkst du, ich lasse ihn im Stich? Dieser Schule tut ein ordentlicher Tritt in den Allerwertesten nicht schlecht." Hermine spürte wie ihr die Galle hochkam, weshalb sie sich erhob, Ron folgte ihrer Bewegung.
"Wohin?" "In euer Zimmer."

Sie saßen auf Ron's Bett, nebeneinander. Stille hatte die Luft eingenommen und beide starrten einfach auf den Boden. Es war so, als hätten sie sich noch nie unterhalten.
"Du, du wirst es Malfoy doch heimzahlen, oder?" Hermine wurde stutzig, "naja, ich.. ich würde dich unterstützen." Hermine lächelte leicht. "Danke. Aber ich denke das ist nicht nötig. Irgendwann bekommt er schon noch seine gerechte Strafe." Ron schaute Hermine lange an, sie ihn ebenso.

Ron's rechte Hand legte sich an Hermines linke Wange. Langsam und vorsichtig näherte er sich ihrem Gesicht, und auch Hermine leistete keinen Widerstand. Nur noch einen Zentimeter, und ihre Lippen lagen aufeinander. Sie arbeiteten einige Zeit gegeneinander, bis sie beide einen Rhythmus fanden, und sie gleichmäßig bewegten sodass es wie ein Spiel aussah, welches ihre Lippen miteinander spielten. Nach einer Weile lösten sie sich. Ron's Hand lag immer noch auf ihrer Wange, und er lächelte leicht, so auch Hermine.

Den restlichen Abend saßen sie dort, hielten Händchen, ab und an küssten sie sich, doch nicht noch einmal auf den Mund, und spielten etwas Karten. An sich wäre es ein wunderschöner Abend gewesen, wenn Hermine sich nicht eine Sache bewusst geworden war:

Dieser Kuss hatte bei ihr keine langanhaltenden Gefühle ausgelöst.

Asassin Malfoy ~ 1 | #DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt