Asassin Malfoy ~ 1 | #Dramione

25. Besuch von Blaise

"Ginny!" Hermine ergriff den Ärmel ihrer besten Freundin, welche sich Lächelnd zu ihr drehte. "Da bist du ja!" Doch das Lächeln verflog und wandelte sich um in einen fragenden Blick. "Wie lange kann ein Mensch brauchen um ein Butterbier zu kaufen? Und wo ist es?" "Schon getrunken, ich.. ich hab' mich mit ein paar Hufflepuffs unterhalten." Ginny nickte leicht zögernd, doch hakte auch nicht weiter nach, sondern setzte ihren Weg raus auf die Straßen Hogsmeades fort.
Kurz vor der Tür warf Hermine noch einen Blick zurück in den Raum.
Malfoy schob ihr eben geleertes Glas von der linken Hand in die Andere, und stierte darauf.
Irgendwie tat es ihr Leid weg gesprintet zu sein, obwohl er sie quasi eingeladen hatte, und ihr geholfen hatte den komischen Betrunkenen loszuwerden. Aber gut, das ist wohl das Mindeste was er tun kann nach all den Jahren!

"Fred und George müssten auch noch hier irgendwo sein." "Sicherlich im Honigtopf. Die versuchen doch bestimmt ihre Süßigkeiten zu vermarkten." Ginny nickte zustimmend, und führte Hermine an einen kleinen Stand mit vielen verschiedenen Schokofröschen. "Das ist die neue Ausgabe! In diesen grünen sind berühmte Geister, in den roten Schriftsteller der Zauberbücher, und in den lila farbenden eben wie gewohnt berühmte Zauberer. Bedien' dich!" "Danke, aber das ist nicht so das wonach ich mich gerade sehne..." Ihr Blick wich zurück auf das drei Besen. Ginny verfolgte ihren Blick und zuckte dann mit den Achseln.
"Geh' ruhig zu den Hufflepuffs wenn es gerade so schön war. Ich bin hier irgendwo und schau' mich um." "Danke Ginny!" lächelte Hermine, und machte sich zu den angeblichen Hufflepuffs auf den Weg.

Die hölzerne Ladentür flog auf und Hermine trat in den Pub. Ihr Blick flog sofort zum Tisch, an welchem sie eben noch mit Draco gesessen hatte, hinüber. Doch er war leer. Kein Malfoy, kein leeres Bierglas. Eine Welle der Enttäuschung breitete sich über Hermine aus. Sie wusste nicht weshalb, eigentlich sollte sie froh sein dort weg gekommen zu sein! Jedoch war ihr Bauch da anderer Meinung.

Hermine trat wieder hinaus auf die Straße und schaute sich in der Menschenmenge um; kein Blondschopf.

"Wo warst du?" Narzissa Stand oberhalb der Treppen an der offenen Tür und empfing ihren Sohn, der gerade durch das große Gartentor getreten war. "In Hogsmeade." sagte er flach und leise als er die fünf Treppen hinauf gestiegen kam. "Ich hab' mir sorgen gemacht!" "Mutter, ich bin 17! Ich denke ich kann schon ganz gut auf mich selbst aufpassen." Doch Narzissa ignorierte ihn. Sie schickte ihn mit den knappen Worten "Besuch in deinem Zimmer" wieder nach oben.

"Ach, und ich soll dir von Ron und Harry sagen, dass sie eigentlich Post geschrieben hatten, nur sei die Eule wohl in den Zoll geraten, und abgeordnet worden sein. Also; sie haben an dich gedacht!" "Danke Ginny. Ich hab' auch an die beiden gedacht, unentwegt. Aber dann bin ich ja beruhigt..." Ginny nickte und umarmte Hermine zum Abschied, ehe sie aus dem Zug stiegen und sich ihre Wege trennten.

"Was gibt's?" Draco ließ Seine Jacke auf einen Hauselfen fallen und setzte sich neben Blaise auf sein Bett. "Naja, dachte mal wieder bisschen rumhängen wäre ganz cool. Aber wenn du's nicht willst, kann ich auch wieder gehen. Ratschlag von mir: nimm's hin oder du wirst einsam werden." Blaise' Worte konnte Draco schon mitsprechen. Jedes Mal bei der Frage 'was gibt's?' kam dieselbe Antwort.
"Ist okay, bleib' sitzen. Ich hol' uns was zu trinken. Nimmst' wie üblich?" Blaise nickte und ließ sich auf den Rücken fallen.

"Haben wir im Keller noch Feuerwhisky?" Narzissa schaute von ihrer Zeitschrift auf, zuckte jedoch nur achtlos mit ihren Schultern. Sie schien immer noch angefressen wegen der Sache mit Hogsmeade zu sein, was Draco nun aber sichtlich egal war.
Er stieg die kalten Kellertreppen hinunter. Nach jeder Stufe erleuchtete die nächste Fackel an der Wand, und geleitete Draco bis hin zum Getränkeregal. In diesem Keller war noch so manch anderes, wie zum Beispiel Zellen, alte Gemälde und in einem Raum standen zwei Särge.
Draco war noch nie weiter in diesen Keller gegangen als bis zum Getränkeregal. Lucius verschwand meistens ganz hinten im Keller. Doch Draco prügelte sich auch nicht darum, herauszufinden was dort hinten lauerte.

"Hat es denn Spaß gemacht, Schätzchen?" Hermines Mutter goss Tee in ihre Tasse und schob sie Hermine zu. Hermine wusste nicht ganz was sie darauf antworten sollte. Einerseits hatte sie Spaß zusammen mit Ginny, Fred und George. Jedoch war sie sich nicht sicher ob sie mit Malfoy auch so viel Spaß hatte.
Ach was, nein! Nein hatte sie nicht, glasklar. Nur fand sie dass er sehr nett zu ihr war, als er ihr nicht nur wiedermal ein Bier ausgegeben hatte, sondern auch den alten Mann beseitigt hat.
Ein leichtes Schmunzeln umspielte Hermines Lippen. "Ja, ja hat es."

"Wie alt is'n der?" Blaise nippte erneut an seinem Glas und betrachtete es etwas angewidert. Draco, welcher an seiner Fensterbank stand, verdrehte die Augen. "Jetzt mecker' nicht rum. Nimm was du kriegen kannst." "Ach," Blaise setzte sein Glas von seinen Lippen und deutete mit der freien Hand auf Draco selbst. "Ich hab' dich letztens gesehen!" "Wie aussergewöhnlich. Du? Mich gesehen? Sag' bloß!" Draco schüttelte seinen Kopf und schaute raus auf den großen Garten.
"Du bist ja witzig. Ich habe dich gesehen, aber nicht alleine." "Sondern?" "Mit dem kleinen Schlammblut."

Draco erstarrte in seiner Haltung und blinzelte nicht einmal mehr. Er wusste nicht was er sagen sollte. Ihm fiel weder eine gute Ausrede ein, noch fand er dass er sich dafür rechtfertigen müsse.

"Also? Wieso bist du mit dem Schlammblut unterwegs?" Draco zog die Augen zu kleinen Schlitzen zusammen. "Kannst du sie bitte nicht Schlammblut nennen? Ich will 'n Namen. Und wo hast du uns bitte gesehen?" Draco dachte scharf nach. Nie hatte er Blaise im drei Besen gesehen.
"Unten im Vorderhof, nachts." Draco erstarrte. "Ja, ich war nochmal mit Pansy draußen, da hab' ich euch gesehen." "Und Pansy?" Draco schaute warnend zu Blaise. Wenn Pansy ihn mit Granger gesehen hatte, dann wäre Draco demnächst tot, das wusste er. Andererseits war sie ja auch beim letzten Treffen lieb.
"Nein, sie war hinter mir, und nicht am Fenster. Ich hab's ihr mit Absicht nicht gezeigt." "Hast was gut bei mir, alter!" schnaubte Draco erleichtert. Blaise grinste mit hohen Augenbrauen. "Gut, super! Wie wär's dann mit einer ehrlichen Antwort?"

"Naja, ich hatte ihr nicht nur für die Hausaufgaben ein paar Bier spendiert, auch so mal hab' ich was ausgegeben, wenn ich sie zufällig getroffen habe. Zuletzt vor ein paar Stunden. Da war so'n grantiger besoffener Opa, der hat sie angefasst." "Ist doch nicht dein Problem?" "Blaise, mir wurde schon der Umgang mit Frauen gelehrt. Ob nun Schlammblut oder Reinblut. Dann hab' ich ihr halt, einfach aus einer Kurzschlussreaktion, wieder eins ausgegeben. Keine Ahnung man, das da im Vorderhof war'n dummer Zufall. Ich kam vom Treffen im Manor, und sie war halt auch noch wach. War ein Versehen, schätze ich." Blaise nickte verstehend. Doch seine Miene verfinsterte sich.
"Was machst du mit Pansy?" "Wie? 'Mit Pansy'?" Genervt stand Blaise auf und stellte sein Glas ab, ehe er zu Draco trat. "Naja, zwei Frauen auf einmal Daten? Denke schon, dass Pansy ein Recht auf Einweihung hat." "Blaise! Ich date Granger nicht! Pansy ist meine Freundin!" "Oh bitte! Du liebst sie doch gar nicht!" "Doch! Nur eben nicht alles an ihr." Blaise zog eine Augenbraue hoch. "Aha? Und was liebst du an ihr? Ihren Körper, hm?"
"Nein, sie hat tolle Seiten, aber eben auch anstrengende." "Da ist Granger ja um Welten besser. 'Ich werde euch hier Punkte abziehen, und da..', 'ach, und Malfoy es ist untersagt in diesen Korridor zu gehen'! Ja, das klingt nach einer tollen Frau!" Blaise stieß empört Luft aus. Draco jedoch griff nur sein Glas erneut und nahm einen kräftigen Zug Whisky. "Blaise, ein letztes Mal: ich sage nicht dass Granger besser als Pansy ist. Sie ist halt 'n guter Zeitvertreib wenn man mal draußen ist und sich zufällig trifft. Und kannst du jetzt mal bitte einen Gang runter schalten?" Mit diesen Worten griff Draco Blaise' leeres Glas, und zog die Tür hinter sich zu.