Kapitel 6 - Lyanna

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Als sie unten im Speisesaal ankamen war das Fest schon in vollem Gange. Lyanna, Serena und Ed waren die letzten der Familie. Sogar Raya saß bereits brav an ihrem Platz neben Rickard.
Sie kamen rechtzeitig zum Essen, dass gerade serviert wurde. Lyanna setzte sich schnell auf ihren Platz neben Ed und Lucan, das Mündel ihres Vaters. Lucan Lennister, welcher in Rickards Alter war, war Einzelkind und somit der einzige Nachfahre des Hauses. Für Jon war es sehr wichtig, dass sich seine Kinder und Lucan gut verstanden. Die Lennisters waren eben trotz allem immer noch ein wohlhabendes Haus.  

Dawn sprang neben Lyanna auf die Bank und quetschte sich zwischen Lucan und sie. 

"Durftet ihr die Wölfe mitbringen?" Er blickte mit großen Augen erst Dawn an und senkte dann seinen Blick runter zu Seide und Meha, welche sich gerade unter dem Tisch um ein runtergefallenes Stück Fleisch stritten.

Lyanna wollte gerade antworten als Raya ihr dazwischen fiel, "Du hast Dawn mitgenommen?" fragte sie empört, den Blick auf den kleinen weißen Wolf gerichtet. "Das ist echt unfair. Und Shadow wird weggesperrt." Sie sah Rickard genervt an. "Nur weil der kleine Ricky sich noch nicht mal vor einen Welpen verteidigen kann."

Lucan musste kichern.

Rickard verdrehte die Augen "Dass du deinen Schattenwolf nicht im Griff hast ist allein deine Schuld Raya." Er wandte sich an Lucan, "und du, lach nicht so blöd, als ich dir Gottheit vorgestellt habe hast du dir vor Angst fast in die Hose gemacht."

Lucan verging das Lachen. "Dein Schattenwolf ist aber auch irgendwie angsteinflößend." murmelte er sichtlich in seinem Stolz angegriffen.

Lyanna lachte und klopfte Lucan aufmunternd auf die Schulter. "Weißt du was Lucan?, dich werde ich wirklich vermissen." 

Lucan lächelte peinlich berührt und wandte sich dann an Rickard um zu diskutieren wer von beiden heute besser gekämpft hatte.

Lyanna schaute sich um. Robb lachte gerade über einen Witz den Ritter Talhardt erzählte. Ed hörte gespannt zu wie Maester Tarly über die Heilung von Grauschuppen redete. Ihr Vater unterhielt sich glücklich mit Tante Arya, Gendry und Davos. Serena war aufgestanden und zeigte ihren Freundinnen stolz ihre kleine Schattenwölfin. Auch an den anderen Tischen hatten alle Spaß und genossen die leckeren Speisen. Lyanna würde all das vermissen. Die Menschen hier in diesem Saal waren ihre Familie. Sie hatten sie mit groß gezogen. ihr beigebracht wie man geht, wie man schreibt, wie man kämpft. Lyanna hätte weinen können wäre sie in dem Moment nicht so glücklich gewesen, dass alle die sie liebte beisammen waren. 

"Lyanna?", Ricky riss sie aus ihren Gedanken, "Wer von uns beiden kann besser reiten? Antworte ehrlich." Die beiden Jungs schauten sie erwartungsvoll an.

"Ihr seid beide gut", antwortete sie obwohl Rickard um Längen besser war. 

Lyanna redete an diesem Abend mit allen und jeden. Sie ging von Tisch zu Tisch, beteiligte sich an den Unterhaltungen oder hörte einfach nur zu. Gerade erzählte Talhardt seinen hundertsten Witz. Ed und Robb kriegten sich nicht mehr ein vor lachen. Das lag wahrscheinlich daran, dass die beiden mindestens schon 7 Kelche Wein intus hatten. Lyanna war sich sicher, dass der Ritter den Witz schon zum zweiten Mal erzählt hatte. Sie musste trotzdem lachen (auch sie hatte schon etwas Wein getrunken). 

Sie schaute sich im Raum um. Es war bereits dunkel geworden und deswegen hatte man die Fackeln an den Wänden angezündet. Das Feuer erwärmte den Raum und ihre Wangen fühlten sich schon ganz rot an. Auf jeden Tisch standen außerdem mehrere Kerzen wodurch eine gemütliche Atmosphäre herrschte. Durch das Fenster konnte sie sehen, dass auch draußen Fackeln aufgestellt waren. Der Rest der Bewohner von Winterfell, der nicht mehr in den Saal gepasst hatte saß dort und genoss die Speisen. Ein Junge und zwei Mädchen standen am Fenster und schauten sich das Geschehen im Saal an. Eins der Mädchen flüsterte ihrer Freundin gerade etwas ins Ohr und zeigte dann auf Lyanna. Die beiden kicherten. Wahrscheinlich gefiel ihnen ihre Kleidung nicht besonders. Es kam oft vor, dass sich Leute über sie lustig machten weil sie sich nicht wie eine Lady verhielt.  Als die beiden bemerkten, dass Lyanna sie beobachtete entfernten sie sich schnell vom Fenster. Das eine Mädchen wollte auch den Jungen hinter sich herziehen, doch dieser ignorierte sie und hielt seinen Blick weiterhin irgendwo in den Saal gerichtet.

Lyanna folgte seinen Augen und entdeckte Raya in der Ecke des Raumes auf einer Treppenstufe sitzen. Sie hatte Dawn auf ihren Schoß und streichelte sie in Gedanken versunken. Lyanna hatte sich schon gefragt wo ihre kleine Schattenwölfin sich wieder verkrochen hatte. Sie schaute nochmal zum Fenster und erkannte nun auch den Jungen der davor stand. Es war der kleine Sohn des Schmieds Reuss. Sein Name war Eron soweit sie wusste. Raya und er verbrachten viel Zeit miteinander. Lyanna hatte die beiden mal im Wald zusammen spielen sehen. Würde das ihr Vater wissen, wäre er sicher nicht erfreut. 

Sie hatte schon vorher bemerkt, dass die beiden sich mochten. Erons Verhalten bestätigte nur ihre Vermutung. Sie wusste, dass Eron ein netter Junge war. Bevor sie ihre kleine Schwester hat weiter mit ihm spielen lassen, beauftragte sie Talia das herauzufinden. Es war schade, dass die beiden in dieser Welt keine Zukunft hatten. 

"Falls ich jemals die Chance habe das zu ändern, dann werde ich das tun." Versprach sich Lyanna. "Für Raya!"


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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 04, 2018 ⏰

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