❂ Kapitel 7 ❂

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"Da bist du ja endlich", begrüßte mich Samantha, als sie mir die Tür öffnete.
"Tut mir leid, es hat etwas länger gedauert als ursprünglich geplant, ich konnte mich einfach nicht entscheiden, was ich anziehen soll", seufzte ich.
"Also du siehst umwerfend aus", begann sie, "aber ich glaube mit dem Outfit wärst du auf dem Roten Teppich besser aufgehoben als auf einer Studentenparty."
Ich betrachte mein Outfit, dann Samanthas. Sie war in der Tat etwas... schlichter angezogen. Sam trug eine schwarze Jeans, dazu eine weiße Bluse mit schönem Rückenausschnitt. Und schwarze Sneaker!
"Kannst du nicht wenigstens auch hohe Schuhe anziehen?", jammerte ich.
"Na gut, wenn es sein muss." Dankbar fiel ich ihr um den Hals.

"Was machen wir eigentlich, wenn er nicht auftaucht?", fragte ich, während wir uns dem Wohnheim näherten. Sam zuckte mit den Schultern. "Dann haben wir trotzdem einen schönen Abend."
Für Samantha würde es vielleicht nicht viel ausmachen, wenn er nicht auftauchen würde, doch für mich wäre der Abend gelaufen. Das würde auch kein Alkohol mehr retten können...

"Seh ich da richtig? Claire hier bei uns auf der Party? Wie soll ich das verstehen? Die Queen opfert ihre Freizeit und besucht die Untertanen?", wurden wir von Florian aus Sams Mathekurs begrüßt.
"Sehr witzig Flo. Mach weiter so, dann überleg ich mir vielleicht, dich zum Hofnarr zu ernennen."
"Nein, jetzt mal ernsthaft. Was willst du hier?"
"Ich weiß nicht, vielleicht ist sie aus dem gleichen Grund hier wie wir auch?" Sam rollte genervt die Augen, dann zog sie mich ins Innere des Hauses, sie hatte offensichtlich auch keine Lust mehr mit Florian zu kommunizieren.

"Samantha, wie hast du es geschafft, dass unsere schöne Königin schon wieder hier ist?" Nick war der nächste, aber das war mir Recht. Nick war mein Mann, denn wenn ich an Informationen über den Typen aus der U-Bahn ran wollte, musste ich mich wohl oder übel an Nick halten. Ich ging allerdings nicht auf seine Sprüche ein, sondern fragte direkt: "Nick, weißt du ob er heute wieder kommt oder war er vielleicht sogar schon da?"
Fragend sah er mich an, offensichtlich hatte er absolut keine Ahnung wovon oder besser gesagt von wem ich sprach. Na das konnte ja ein heiterer Abend werden.
"Der Kerl der letzte Woche bei dir Gras gekauft hat, den du aber nicht kanntest", half Sam ihm auf die Sprünge.
"Ach, der. Sagt das doch gleich. Kein Plan, ob der wieder kommt. Aber ich hoffe es doch, hab Spitzenzeug, wenn die Ladies mal probieren möchten..." Er zwinkerte verschwörerisch, doch ich lehnte sofort ab.
"Du muss uns oder noch besser mir sofort Bescheid sagen, wenn er wieder auftauchen sollte. Hörst du?"
"Prinzessin, wie soll ich das bitte anstellen? Und warum willst du überhaupt mit ihm reden? Hat der Gute dich das letzte mal flachgelegt und du willst dich rächen?"
"Mensch, Nick!" Ärgerlich griff ich nach der Zigarette in seiner Hand und warf sie zu Boden, um sie auszutreten. "Wie wär's wenn du mich einfach anrufst???"
"Spinnst du?! Du kannst nicht einfach meinen Joint austreten!" Er griff sich an den Kopf und fuhr verzweifelt durch seine Haare.
Joint? Ich betrachte das zertrampelte Etwas näher und realisierte, dass Nick recht hatte. Naja, eigentlich war es besser so, Nick musste wirklich mal einen klaren Kopf bekommen.
"Prinzessin, das kostet dich jetzt deine Nummer", seufzte er schließlich.
"Die hast du nicht?", fragte ich ungläubig.
"Nein, wieso auch. Soweit ich weiß gehörst du nicht zu meinen Kunden."
"Dann gib dein Handy her", murmelte ich. Er reichte mir sein Handy und bevor ich es ihm zurückgab, schärfte ich ihm ein: "Du rufst mich sofort an, wenn unsere Zielperson auftaucht, verstanden?!"
"Jaja, ich ruf euch beide an, wenn dein 'Vergewaltiger' auftaucht", lachte er und verschwand.
Ich schüttelte den Kopf. Um ehrlich zu sein, hatte ich nur geringe Hoffnungen, dass der Abend erfolgreich verlaufen würde.

Ich hatte es zunächst für unmöglich gehalten, dass ich mich auf dieser Party wirklich amüsieren könnte. Doch wie sich rausstellte, gab es hier ein paar Leute, die es nicht interessierte, dass ich die "Queen" war und die mich ganz normal behandelten und keinen Hype aus meiner Person machten. Gemeinsam mit diesen neuen Bekanntschaften verbrachte ich den Abend mit irgendwelchen Trinkspielen, die sie mir beibrachten.

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