Epilog

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Ardy Pov

Heute reden Thaddeus' Eltern noch einmal mit dem Arzt, ob es Sinn macht ihn weiter am Leben zu erhalten oder ob man die Maschinen abstellen sollte, da es zwecklos ist jemand geistig toten am Leben erhalten zu wollen.

Und wenn ich ehrlich bin will ich heute nicht ins Krankenhaus. Wenn sie es wirklich entscheiden, dass die Maschinen abgestellt werden dann will ich da nicht dabei sein. Ich will nicht zusehen wie sein Herz aufhört zu schlagen. Wie das EKG immer langsamer wird, bis es schlussendlich die Nulllinie anzeigt. Ich will das nicht wissen das es in diesem Moment passiert. Ich kann das nicht.

Im Schneidersitz sitze ich auf unserem Bett, bis ich schließlich aufstehe und zu seinem Kleiderschrank gehe. Ich suche mir Klamotten und ziehe diese an, als ich im oberen Regal eine Kiste spüre. Stirnrunzelnd versuche ich sie runter zu bekommen, da Taddl ein bisschen größer ist als ich und halte sie in der Hand. Es ist eine schlichte schwarze Kiste und eigentlich ziemlich unscheinbar. Mit ist das nie aufgefallen. Eigentlich echt krass wie viele Geheimnisse er vor mir hatte. Das mit seinen Eltern zum Beispiel wusste ich ja auch nicht.

Vorsichtig öffne ich sie und sehe einen Zettel darin. Kurz sehe ich auf mein Handy und falte ihn dann auf, ehe ich in geschwungener Schrift: PLÄNE lesen kann. Ich runzel die Stirn und sehe auf den Zettel.

· 2016 werde ich Ardian einen Antrag machen. Ich brauche nur noch das nötige Kleingeld für den Ring

· Wir werden zusammen zu seinem Traumziel    nach Japan fliegen, da er sich das immer gewünscht hat

· Wir werden zusammen ein Haus bauen

· Wir werden ein oder zwei Kinder adoptieren

· Wir werden glücklich zusammen sterben

Lächelnd sehe ich auf den Zettel. Ja das werden wir und deshalb habe ich in Millisekunden beschlossen doch ins Krankenhaus zu fahren.

Dort angekommen renne ich schnell nach oben und durch die Gänge als ich seinen Eltern begegne. Sie weinen beide. Sofort werde ich langsamer und laufe auf die zu.
"Was ist los?", frage ich nach.
"Ardian", haucht seine Mutter und nimmt mich in die Arme.
"Kann ich zu Taddl?", frage ich nach. Die presst ihre Augen aufeinander und wischt die Tränen weg.
"Thaddeus ist verstorben", haucht sie leise und sieht mir in die Augen.
"Was? Ihr habt die Maschinen wirklich abgestellt?", frage ich nach und merke wie mir die Tränen hochkommen.
"Nein. Der Arzt meinte das Hoffnung besteht und wir wollten diese Hoffnung nicht aufgeben und kurz darauf hat er einen Anruf bekommen das sein Herz aufgehört hat zu schlagen. Ohne Vorwarnung", meint sie und kurz brauche ich um das zu verarbeiten, als ich mich einfach umdrehe und gehe. Das kann nicht sein. Er hat solche Fortschritte gezeigt und jetzt? Jetzt ist er einfach weg. Für immer. Die Tränen kommen mir hoch, die ich aber nicht weg wischen kann. Ich kann nur aus dem Krankenhaus laufen. Laufe immer weiter und ignoriere die komischen Blicke meiner angeblichen Mitmenschen. Ich zerquetsche den Zettel in der Hand. Den Zettel seiner Pläne. Die Pläne von denen ich erst seit heute weiß. Die Pläne, die sich so perfekt angehört haben.

Ich setze mich weit außerhalb der Stadt auf eine Bank. Starre in die Ferne und mache nichts als Atmen, als ich den Zettel erneut auffalte und mir alles durchlese. Langsam tropfen die Tränen auf das Papier, bis ich beginne den Zettel langsam und Stück für Stück zu zerreißen. Zu zerstören. Drauf zu treten und ich schließlich erneut in Tränen ausbreche. Das kann nicht wahr sein. Er ist einfach tot. Und durch seinen Tod bin ich inzwischen auch tot. Ich weiß nicht, ob ich so noch weiter leben kann, oder geschweige denn: Es will!

Das war's.. Meinungen? (:

Intensivstation | TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt