Ardy Pov
Müde fahre ich mir durch die Haare, ehe ich mich mehr zu Taddl ans Bett drehe.
"Bitte wach auf", hauche ich leise und fahre mir übers Gesicht, da ich unter totalem Schlafentzug leide.
"Du liegst hier schon einen scheiß Monat. Du kannst mich nicht alleine lassen", hauche ich und merke wie es an der Tür klopft. Sofort drehe ich mich im Stuhl um und blinzel die Tränen weg, die sich jedes Mal aufs Neue bilden, wenn ich Thaddeus so sehe.Seine Eltern kommen zu mir herein und lächeln mich traurig an. Sofort stehe ich auf und nehme sie in den Arm, da wir schon immer ein gutes Verhältnis hatten.
"Immer noch nicht?", fragt seine Mutter leise und sieht auf sein trostloses Bett.
"Nein", murmel ich und sehe auf den Boden, während ich mit meinen Fingern spiele."Aber die Besuchszeiten sind gleich vorbei", erklärt sein Vater und erneut seufze ich. Ich komme jeden Tag um acht Uhr hier her und verlasse es jedes mal erst um zweiundzwanzig Uhr wieder. Wie trostlos mein Leben geworden ist. Von meiner Arbeit bis ich Gott sei Dank noch freigestellt und stehe seither Thaddeus beiseite, in der Hoffnung, dass er wieder aufwacht, aber was habe ich erwartet?
Wären die Einsatzkräfte auch nur ein paar Minuten später gekommen und hätte dieser eine Junge ihm keine Erste-Hilfe-Leistung gegeben wäre er tot. Er hat einen Schädelbasisbruch und muss immer wieder Notoperiert werden wenn etwas nicht stimmt. Die erste Woche nach dem Unfall war es sehr schlimm, da sein Gehirn immer wieder angeschwollen ist und er somit in Lebensgefahr war. Ich glaube ich habe noch nie in meinem ganzen Leben so lange so oft geheult wie zur momentanen Zeit.
Aber als es kurz vor zweiundzwanzig Uhr ist gebe ich ihn noch einen sanften Kuss auf die Wange und streiche danach noch sanft über seinen Handrücken, ehe ich dort auch noch einen Kuss platziere.
"Bitte, wach wieder auf, Engel. Wir vermissen deine schönen Augen und dein wundervolles Lachen", flüstere ich noch leise, ehe mir stumm die Tränen über die Wangen laufen und schließlich auf dem Boden aufkommen.Ich steige in mein Auto und fahre nach Hause, sodass ich mir sofort bequemere Sachen anziehe und mir danach noch eine Kleinigkeit zum Essen mache und dann ein Shirt von Taddl holen will, da ich seinen Duft so liebe und durchsuche seinen Kleiderschrank, als mir ein Buch entgegenfliegt und mich am Kopf trifft, ehe es zu Boden fällt und eine Ecke kaputt geht. Sofort reibe ich mir die schmerzende Stelle und hebe das Buch auf.
personal diary about taddl
Sofort runzel ich die Stirn. Taddl hatte doch gar kein Tagebuch? Ich sehe auf das geschlossene Schloss und nehme es danach mit zum Bett, ehe ich mich hinlege und versuche es irgendwie aufzubekommen. Ich suche in jeglichen Schubläden und als ich in seinem Nachttisch einen Schlüssel gefunden habe, gucke ich ob es passt und kurz lächel ich.
Vielleicht wacht er auf, wenn ich ihm seine Einträge vorlese
Kommt es mir in den Sinn und ich umschließe es, ehe ich mich hin und her bewege und die Tränen inzwischen in Strömen über meine Wangen laufen. Wieso bin ich auch so dumm gewesen und war am Samstag nicht einkaufen gefahren? Es ist alles meine Schuld.
Die nächsten Kapitel werden kürzer!!
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Intensivstation | Tardy
Hayran KurguHätte ich gewusst, dass es der letzte Kuss ist, hätte ich ihn nicht gehen lassen. Shortstory Cover by me