Prolog

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„Awww, sieh ihn dir nur an!", sprach der Erzengel, deutete auf ein Baby und sah dann zu seinem Bruder. „Gabriel, ganz ruhig.", sprach der andere schlicht und warf nur einen kurzen Blick auf das kleine Kind. Sein Blick ruhte auf dem großen Bruder jenes Kindes. Sein Schützling. „Aber, Cas, jetzt sieh ihn dir doch mal an... Er ist endlich geboren worden! Ich habe endlich wieder einen Schützling!", sprach Gabriel und schnipste mit den Fingern. Daraufhin hatte er einen Lolipop in der Hand.

„Ich verstehe, dass du dich darüber freust. Jedoch muss ich immer noch auf Dean aufpassen. Ich muss ihn im Auge behalten." „Hach, Castiel, Engel durch und durch..", seufzte der Ältere und richtete seine Aufmerksamkeit auf die junge Familie in dessen Krankenzimmer sie sich befanden.

„Jetzt ist er wirklich schon seit einem Tag auf der Welt.", strahlte die blonde Frau, welche ihren kleinen Sohn im Arme hielt. Ihr Mann saß neben ihrem Bett auf einen Stuhl und neben Mary saß ihr älterer Sohn und sah fasziniert auf das kleine Kind in ihren Armen. „ Wir haben uns ja schon auf einen Namen geeignet, nicht wahr?" "genau." „Sammy!",rief Dean dazwischen und strahlte seine Eltern an.

Es dauerte nur ein paar Tage, dann durfte Mary mit ihrem Sohn nach Hause. Die Familie war nun komplett. Und die beiden Brüder wuchsen liebevoll und als gegenseitige Beschützer heran - wobei Dean der war, der Sam vor allem beschützen wollte.

Sam war gerade im Kindergartenalter, als sein großer Bruder in aus der Kita holte und mit ihm nach Hause lief. Da die Grundschule von Dean direkt neben Sams Kindergarten lag, war dies kein Problem. Außerdem war ja schon in der dritten Klasse und war dafür alt genug - wie er fand.

„Dean, nicht so schnell!", rief sein kleiner Bruder und hatte Probleme damit, dem Tempo des älteren zu folgen. Sofort blieb sein Bruder stehen, wartete, bis Sammy ihn eingeholt hatte und ergriff seine Hand. So liefen sie nun nebeneinander her.

„Hach, sind sie nicht süß?", fragte Gabriel und betrachtete die Brüder. Sein kleiner Sammy war wirklich das niedlichste Kind der Welt! „Schon..", murmelte Castiel und legte den Kopf leicht schief. „Allerdings wirkt es so, als würdest du nicht gebraucht werden." Ausnahmsweise wand der schwarzhaarige seine blauen Augen von dem kleinen Winchester ab und sah zu seinem älteren Bruder. „So wie Dean sich verhält, ist er bereits Sams Engel." „Na und? Ich bin wenigstens 24 Stunden, sieben Tage die Woche bei ihm! Während Dean in der Schule sitzt, muss ich Sammy beschützen!" Ein leichtes schmunzeln legte sich auf Castiels Lippen und er schüttelte seinen Kopf.

Doch da waren die beiden einen Moment unachtsam, da waren die Brüder auch schon auf der Straße und sahen ein Auto nicht kommen. „Verdammt!", rief Gabriel im letzten Moment, nutzte seine Kräfte und stand plötzlich neben Sam. Er packte den Jungen und zog ihn von der Straße runter. Castiel hatte ebenso schnell reagiert - Mit Dean im Arm hatte er sich auf die andere Straßenseite gezappt und drückte den geschockten Jungen nun an sich.

„Hey, Sam, geht's dir gut?", fragte Gabriel und strich ihm über seine Braunen Haare. Sam nickte nur leicht und blickte zu dem anderen hoch. „D-danke..." „Kein Problem, Sammy. Dafür bin ich ja da." „Und.. wer bist du?" Größe Augen sahen zu ihm hinauf. Gabriel wusste, er dürfte nicht antworten. Doch wer konnte diesen unschuldigen Kinderaugen schon eine Antwort abschlagen? „Ich.. bin der Erzengel Gabriel, Sam. Ich wache über dich.", erklärte er und hatte plötzlich eine Tafel Schokolade in der Hand. Diese drückte er dem kleinen in die Hand. „Und gib deinen Bruder davon nichts ab, die gehört nur dir!" Mit einem zwinkern war der Engel verschwunden.

Staunend sah Sam auf die Stelle, wo Gabriel eben noch gestanden hatte, dann sah er auf die Schokolade und lächelte. Nun sah er sich nach seinen Bruder um, der nur verwirrt durch die Gegend blickte. „Sammy?", fragte er und sofort rannte gerufener zu ihm, ehe sie sich auf den Weg nach hause machten.

„Hast du ihn eben gesehen?", fragte Sam und sah zu seinem Bruder hinauf. „Wen?", fragte Dean und legte verwirrt seinen Kopf schief. „Na, den Engel! Der, der mich gerettet hat! Guck mal, er hat mir Schokolade geschenkt!" Dean sah ihn verwundert an und zog ihn dann mit nach Hause. Er erinnerte sich auch nur an einen Passanten, der ihn von der Straße gezogen hatte.

„Er hat gesagt er ist der Erzengel Gabriel und dass ich die Schokolade nicht mit dir teilen soll!", lachte Sam munter.

Für Sam gab es den ganzen Tag kein anderes Thema mehr. Er war so fasziniert gewesen, dass er nur darüber sprach. Seine Eltern hatte es kopfschüttelnd abgetan, als er davon berichtet hatte und es auf die kindliche Vorstellungskraft geschoben.

Abends saß Dean im Bett und starrte an seine Zimmerdecke. Irgendwie ließ ihn die Sache nicht los. Jemand hatte Sam beschützt, weil er es nicht konnte. Weil er nicht aufgepasst hatte. Castiel stand währenddessen neben Deans Bett und legte den Kopf schief. Ihm war nichts passiert, warum also war er schlecht gelaunt? Wegen Sam? War er eifersüchtig? Er verstand das menschliche Denken nicht wirklich. Er hatte Dean gerettet, das war seine Aufgabe. Aber das Dean nun niedergeschlagen war, versetzte auch den Engel eine miese Stimmung.


Guardian AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt