Kap 06 Alessia

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Ohne Vorwarnung beginne ich ihn durch zu kitzeln und er lacht schallend auf.

„Stopp. Stopp. Kriege kaum noch Luft", japst er und versucht sich vor meinen Kitzelattacken zu schützen, jedoch ohne Erfolg.

Irgendwann unterläuft ihm der Fehler, der ihn geradezu wehrlos macht.

Er hat sich auf den Bauch gedreht und so konnte ich ihn endgültig außer Gefecht setzen. Nach einer Weile lasse ich jedoch Gnade walten. Als ich ihn freigebe, dreht er sich um und vergräbt mich unter sich, da er mich kitzeln will, doch ohne Erfolg.

„Mist. Du bist wirklich nicht kitzelig", murmelt er und sieht mich mit seinen wunderschönen braunen Augen an.

Plötzlich küsst er mich und in meinem Bauch explodiert ein Schwarm Schmetterlinge. Aus akuter Luftnot lösen wir den Kuss. Zwei Stunden später fährt er nach Hause und morgen hat er ein Spiel.

Leider weiß ich nicht gegen wen. Ich habe vergessen Roman zu fragen, dann muss eben Sara herhalten. Ich wähle ihre Nummer und es wird abgenommen, aber mehr als ein Stöhnen und Marcos Name fällt nicht. Ich lege wieder auf. Also schreibe ich André an.

„Hey Shirley! Gegen wen spielt ihr Morgen? GLG Alessia."

Schnell kommt die Antwort.

„Hey Kleine. Wir spielen gegen Hannover 96.

Es ist ein Auswärtsspiel. Das bedeutet das Roman, Marco, die Mannschaft und ich in Hannover zu Gast sind. Spielen wir in Dortmund, nennt man das Heimspiel. GLG Shirley"

Ich muss grinsen.

„Okay. Viel Erfolg."

„Danke. Schau mal in mein Instaprofil, da habe ich ein Bild gepostet, das dir die nächste Partie anzeigt."

„Danke."

Ein „Gern geschehen" kommt zurück und ich gucke in sein Profil und werde schnell fündig.

Bei Roman, den ich da auch gefunden habe, ist dieses Bild auch.

Unter beide schreibe ich:

„Viel Glück und bringt einen Sieg mit nach Hause."

Von beiden kommt nur ein:

„Wird gemacht" und ein Smiley, der mir die Zunge raus streckt.

Am liebsten würde ich Roman jetzt küssen, das uns Hören und Sehen vergeht.

Doch da muss ich noch mindestens zwei Tage warten. Ich rechne in diesem Punkt nicht mit Shirley und Sara. Die zwei klingeln mich am nächsten Morgen aus dem Bett und ich gehe noch völlig verpennt zur Tür und öffne.

„Hey Lessa! Hopp hopp duschen. Anziehen. Natürlich Romans schwarzes Auswärtstrikot. Schnapp dir deine Kameratasche, Ersatzspeicherkarten und ja auch Ersatzbatterien. Ich mach dir deine Handtasche fertig. André macht dir in der Zwischenzeit Cappuccino", treibt Sara mich an und umarmt mich.

Auch André umarmt mich.

„Sorry, aber ich konnte Sara diese Aktion nicht ausreden", entschuldigt er sich und ich zucke nur mit den Schultern.

„Guten Morgen, ihr zwei. Was habt ihr eigentlich vor?", will ich wissen.

„Das siehst du gleich. Aber Fakt ist, das Thomas einen Narren an deinen Bildern gefressen hat und drauf besteht, das du weitere Spiele fotografierst", erklärt André und schiebt ein: „Thomas ist unser Trainer. Sein Nachname ist Tuchel." hinterher.

„Aha okay", lasse ich von mir hören.

Sara schleift mich mit. In meinem Schlafzimmer drückt sie mir eine blaue Jeans in die Hand, frische Sneakersocken. Frische Unterwäsche gesellt sich dazu und auch das schwarze Auswärtstrikot.

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