1. Kapitel: Der Beginn einer erlebnisreichen Klassenfahrt

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,,RUHE!!!"

Schlagartig wurde es still. Doch nach drei Sekunden ging das Gequassel und Geschrei wieder los. ,,Ich halte das nicht mehr lange aus...", seufzte Hannahs Klassenlehrer Herr Rübenzahn. Er hatte auch den Schrei ausgestoßen, der ihre Klasse zur Ruhe bringen sollte. Vergeblich. Ihre Mitschüler waren schon immer so laut wie sie wollten. Und wann sie wollten. Nichts kam dagegen an. Und das hat sich bis heute nicht geändert.

Sie waren auf dem Weg nach Brandenburg, in irgendein unbedeutendes Kaff, um dort eine Woche auf Klassenfahrt Spaß zu haben. Falls man das so nennen konnte. Die meisten Leute aus ihrer Klasse würden sowieso nur in ihren Zimmern rumsitzen, Süßigkeiten essen und über Jungs/Mädchen oder anderes reden, was für Teenager halt "normal" war. So wie die letzten Jahre auch.
Hannah gehörte nicht zu den typischen Teenagern. Sie war lieber für sich und redete nicht gerne über Jungs oder Stars oder worüber die anderen auch immer redeten. Sie sprach generell nicht gerne mit den Leuten aus ihrer Schule. Um ehrlich zu sein, sie sprach überhaupt nicht. Sie sagte kein einziges Wort zu irgendjemandem. Und das lag nicht daran, dass sie nicht sprechen konnte. Physisch gesehen konnte sie sprechen. Es lag mehr an ihrer psychischen Verfassung. Jedenfalls schrieb sie im Unterricht still mit und in den Pausen stand sie allein auf dem Schulhof herum. Meistens hörte sie Musik. Aber nicht das, was im Radio rauf und runter gespielt wurde, sondern die Songs von bisher relativ unbekannten Künstlern, die sie bei YouTube gefunden hatte und auch Lieder auf Spanisch oder Japanisch, da sie diese Sprachen lernte (Spanisch in der Schule und Japanisch brachte sie sich selber bei) und sehr schön fand.
Nachdem Herr Rübenzahn sich einigermaßen beruhigt hatte, steckte er sich Wachs in die Ohren und schlief auf seinem Sitz ein. Hannah saß alleine in der ersten Reihe, ließ sich die Sonne auf ihr Gesicht scheinen und hörte ihr aktuelles Lieblingslied - Sakura von Naotaro Moriyama -, als der Bus plötzlich wackelte, ruckelte und ein hohes Quietschen ertönte.

Der Bus hielt an. Ein paar Sekunden herrschte Stille, dann brach das völlige Chaos aus. Die Mädchen schrien sich die Seele aus dem Leib, angestachelt durch die Jungs, die überlegten, was passiert sein könnte (von einem Erdbeben bis hin zu Aliens, die uns entführen wollten). Hannah wurde mal wieder klar, in was für einem Irrenhaus sie gelandet war, als sie vor ein paar Jahren in diese Klasse gekommen war. Und Herr Rübenzahn? Der versuchte sich aufzurappeln, denn er war von seinem Stuhl auf den Boden gefallen. Beim dritten Versuch schaffte er es endlich und wankte in ihre Richtung ,, Irgendwas ist wohl kaputt. Wahrscheinlich ein Reifen, oder so... Ich schau mir das mal an." , sagte der Busfahrer. ,,Sie sollten solange mit ihrer Klasse nach draußen gehen. Machen sie Mittagspause oder noch besser: Gehen sie spazieren! Ich kann mich bei dem Lärm nämlich nicht konzentrieren." Herr Rübenzahn guckte fragend drein, dann pulte er das Wachs aus seinen Ohren und der Busfahrer wiederholte das eben gesagte nochmal.

Sie gingen also, nachdem sich alle beruhigt hatten, spazieren. Ziel war ein kleines Dorf an dem sie kurz vorher vorbei gefahren waren. Eigentlich hätte man die Strecke in zwanzig Minuten zurücklegen können, doch es war heiß und die meisten Mädchen hatten nicht die passenden Schuhe zum Wandern an. Was Hannah nicht verstehen konnte. Wieso musste man in der achten Klasse schon High Heels tragen? Sie würde nie im Leben eines dieser Füße zerstörenden Teufelsdinger auch nur anrühren, das stand für sie fest. Letztlich brauchten sie insgesamt mehr als 40 Minuten.

Endlich angekommen, gingen natürlich alle sofort in den nächsten Supermarkt. Hannah blieb draußen und wartete. Sie wollte nicht unnötig das Geld ihrer Pflegeeltern zum Fenster rausschmeißen. Sie hatten ihr es zwar extra dafür mitgegeben, dass sie sich ein paar Süßigkeiten oder Souvenirs kaufen konnte, doch sie fühlte sich trotzdem unwohl dabei, es auszugeben.
,,Na? Willst du dir nichts kaufen?" Erschrocken drehte sie sich um sah sich Tim gegenüber. Er stand so nah bei ihr, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. Schnell trat sie einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. Um nicht unhöflich zu sein, nahm sie die Stöpsel aus ihren Ohren und schaltete ihren Mp3-Player aus. ,, Hey! Ist das dein Mp3-Player? Ich hab den gleichen. Schau mal..." Tim hielt ihr seinen hin. Es war tasächlich der gleiche wie Hannahs. Nur in blau, statt schwarz. Sie sagte nichts. Schaute einfach nur auf ihre Schuhe. ,, Was hörst du denn so für Musik? Kennst du das neue von... Wie heißt der Typ noch gleich? ..." ,, Hey Tim! Was machst du denn bei der Tussi? Du weißt doch, dass die gestört ist und nie redet. Komm doch lieber zu uns." Das war Crystal. Das beliebteste Mädchen in der Klasse. Diese tatsache konnte Hannah persönlich nicht nachvollziehen. Für sie war Crystal nur ein eingebildetes Mädchen, das alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte. Aber eins musste man ihr lassen: Sie hatte wirklich alle unter Kontrolle. Wenn sie mit den Fingern schnippte, kamen sofort die Jungs angerannt und versuchten ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Sie hatte ein Auge auf Tim geworfen und versuchte ihm das mit allen möglichen Methoden klar zu machen. Doch er kapierte irgendwie gar nichts. Oder vielleicht wollte er es auch einfach nur nicht sehen. Er und Max waren wahrscheinlich die einzigen Jungs der Klasse, die Crystal nicht um ihren kleinen Finger gewickelt hatte.

,, Na dann, geh ich wohl besser mal." Okay, vielleicht auch nicht, dachte Hannah, als Tim sich umdrehte und wegging. Und kaum hatte er sich zwei Meter von ihr entfernt, hakte sich Crystal bei ihm unter und redete ununterbrochen auf ihn ein. 
,, Komm Hannah. Es sind alle aus dem Laden raus. Lass uns zurück zum Bus laufen" , sagte Herr Rübenzahn zu ihr. Sie machte ihre Musik wieder an und fing an zu überlegen, warum zur Hölle Tim immer so nett zu ihr war, wenn Crystal nicht grade in der Nähe war.

Hey, also das hier ist - wie schon mal erwähnt ;) - meine erste Geschichte. Ich denke, das was ich hier fabriziere, kann man nicht wirklich als "gut" bezeichnen. Also wenn ihr eine Story mit super Schreibstil, Geschichte, Charakteren, usw. sucht, seid ihr hier glaube ich falsch. Ich freue mich natürlich trotzdem, wenn sich jemand dazu entschließt, diese Geschichte zu lesen und mir vielleicht auch eine ehrlich gemeinte Kritik hinterlässt.
Achso, ich hatte im "Prolog" erwähnt, dass die ersten Kapitel wahrscheinlich ziemlich kurz sind. Das erste Kapitel war so kurz, dass ich es jetzt einfach mit dem zweiten zusammengeschmissen habe. Ich wollte aber mal fragen, ob die Kapitellänge so in Ordnung ist oder ob ich sie noch länger/kürzer machen soll? Ich würde mich tierisch über Antworten freuen.

LG,
Eure limabu

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Hey, ich hab nachträglich nochmal ein Video angefügt. Das ist das Lied, das Hannah während der Busfahrt hört (Sakura von Naotaro Moriyama). Hört es euch doch einfach mal an. Es ist wirklich wunderschön.

Lost (keine regelmäßigen Updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt