9.Kapitel

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"Alice. Wir sollten gehen, bevor hier alles einbricht.", hörte ich Yukio, aber ich wollte nicht aufstehen. Gerade war mir alles egal, ich hatte keine Lust mehr.
"Komm Alice.", sagte er und griff nach meiner Hand, um mich hoch zu ziehen.
Als er mich jedoch hochzog, zog ich meine Hand zurück und wich wenige Schritte zurück.
"Ich will nicht! Gerade ist mir alles egal, verstanden! Meinetwegen kann ich hier verrecken!", schrie ich verzweifelt los.
Yukio schaute mich fassungslos an.
"Pass auf!", rief er plötzlich, als ein Felsblock von oben runter fiel und schnappte wieder meine Hand, um mich heraus zu schleifen.
Ich wehrte mich nicht allzu sehr.
Vielleicht wollte ich doch leben.
Als wir draußen waren fiel Yukio, und auch ich wieder auf den Boden. Das Gebäude hinter uns fiel zusammen und auch alle Süßigkeiten verschwanden.
"Was dachtest du dir dabei?! Hätte ich dich nicht herrausgeschleppt wärst du gestor-!"
"Halt die Klappe!", schrie ich und rannte wieder mal weg.
Ich wusste ja das ich fast gestorben wäre und mich dumm verhalten habe, aber was sollte ich denn jetzt tun.
Irgendwann, als ich meinte weit genug gerannt zu sein setzte ich mich kraftlos auf einen Stein.

Und was jetzt? Ich bin so dumm, ich sollte bei Yukio bleiben, bevor mir irgendetwas passiert und er mich wieder rettet.

Geistlos ging ich wieder zurück.
Aber als ich meinte gleich wieder da zu sein, merkte ich wie mich etwas oder jemand von hinten packte und ins Gebüsch zog.
Ich wollte aufschreien, aber es hilt mir die Hand vor den Mund.
Aus Reflex heraus versuchte ich mich zu befreien und strampelte herum.
"Alice, beruhig dich.", unterbrach eine Stimme, eine viel zu bekannte Stimme.

Ja, ja es war Kenshin. Aber warum?

Seine Stimme war sanft und ruhig. Das Grinsen von vorhin war weg, genauso wie diese mordlustige Aura von vorhin, sie war viel mehr so friedlich wie eh und je.
Er nahm die Hand weg.
"Es tut-."
Bevor er aussprechen konnte viel ich ihm auch schon um den Hals. Ich war so glücklich - er lebte, er lebte so wie ich ihn kannte!
Auch er schloss mich in seine Arme.
"Pass auf Alice, bevor wir wieder nachhause können muss ich das spiel der roten Königin gewinnen und dann hol ich uns ein für alle mal hier heraus, ok?"

Was? Welches Spiel? Wiso?

Er löste sich aus meiner Umarmung und schaute mir in die Augen.
"Vertau mir Alice! Bitte!"
"Aber... was.. warum?"
Er schaute auf seine Uhr.
"Es tut mir leid, das erkläre ich dir alles noch. Versprochen.", mit diesen Worten verabschiedete er sich und verschwand wieder in den Wald hinein.
"Kenshin! Jetzt warte! Ich will es wissen!", schrie ich ihm hinterher, aber er war schon weg.

Was sollte das?

Ich biss mir auf die Unterlipe.

Herumgrübeln bringt jetzt nichts.
Selbst wenn ich es nicht verstanden habe und ich selber noch etwas verwirrt bin, war es Kenshin und ich musste ihm vertrauen.

Ich ging wieder zu Yukio.
"Na endlich!", rief er mir zu, aber ich beachtete es garnicht und schnappte mir meine Sachen.
"Yukio.", sagte ich still und Yukio schaute ihn an.
"Ich will zur roten Königen.", als ich dies sagte und verlor er dabei die fassung.
"Weißt du eigentlich-!"
"Sie kann mir doch helfen, durch sie kann ich doch wieder in meine Welt und auch das mit Kenshin kann sie wieder hinbiegen oder?"
Ich wollte ihm nicht sagen das ich Kenshin im Wald getroffen haben. Nach allem was passiert ist denke ich nicht das Yukio ihm einfach vertrauen würde, aber ich tat es aus ganzem Herzen, schließlich ist er mein Brüder!
"Ja das könnte sie....", als er das sagte hatte er zweifel in seinem Blick.

War die Frau etwa auch wieder solch eine Hexe?
Wie dem auch sei, ich habe es schon einmal geschafft solch eine Hexe zu überleben, also warum nicht auch ein zweites mal und jetzt hab ich ja auch Kenshin.

Yukio fing an stark zu husten und ich erschrack.
"Hier."
Ich gab ihm ein kleines Flaschchen.
"Es ist Medizin, also austrinken und dann gehen wir los."
"Seid wann denn so herrisch?"
"Ich bin nicht herrisch, ich will einfach nur nachhause.... "
Während ich dies sagte musterte er mich und trank das Fläschchen.
"... und das es dir besser geht.", murmelte ich nich leise vor mich hin.
"Ihhhh. Mist was?", sagte er während er die hälfte der Medizin wieder auspuckte.
"Medizin.", Seufze ich.
"Ach was!"
Ich zog den Rucksack auf und ging los.
"Hey! Jetzt warte gefälligst! Ich hab dir ja schlißlich dein Leben gerettet, mal wieder.", rief er mir hinterher.
"Und dafür bin ich dir immer wieder dankbar. Jetzt komm."
"Ich bin nicht dein persönlicher Wachhund ok?", sagte er genervt und versuchte weiterhin irgendwie den Medizin geschmack weg zu bekommen.
Ich musste schmunzeln.
"Stimmt, nur mein Wachhase.", lachte ich ihm an.
"Wenn wir bei einem richtigen Arzt ankommen soll der sich ersteinmal deine Wunden angucken.", drehte ich mich um und lächelte ihm zu.

Ja, zum Glück hab ich dich Yukio. Ohne dich wäre ich schon längst gestorben, also...

"Danke, wirklich Yukio, dafür das du mich begleitest."

ALICEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt