Kapitel 2

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Sicht Luca:
Noch immer scheiße gelaunt ging ich durch die Straßen, den Blick auf den Boden gerichtet. Plötzlich spürte ich einen Stoß gegen mich und bemerkte, dass gerade ein großer blonder Junge mit braunen Augen in mich hineingelaufen war, und dabei sichtlich seinen Kaffee über mich geschüttet hatte.

Danke dafür. Der Tag konnte jetzt auch nicht besser werden. Genervt meinte ich "schon ok" und wollte mich umdrehen, doch hielt er mich am Arm fest.
"Hey tut mir echt leid, ich hatte es nh bisschen eilig, wenn du willst kannst du—"
"NEIN ES IST OK! OK?", schrie ich ihn plötzlich an, obwohl ich es gar nicht wollte. Von mir selbst geschockt drehte ich mich diesmal wirklich um und lief davon.

Scheiße Luca was war das denn bitte eben. Bist du dumm. Der konnte doch gar nichts für.

Irgendwie tat er mir leid. Er hatte etwas an sich. Keine Ahnung was, aber ich hätte ihn nicht anschreien sollen.
Ich ging zurück nachhause weil ich jetzt eh keinen Bock mehr auf irgendwas hatte.

"Bin wieder zuhause Mom", rief ich und ging hoch in mein Zimmer. Ich legte mich ins Bett und dachte wieder über die Schule nach. Zum Glück war heute Samstag, das hieß ich hatte morgen noch einen freien Tag bevor das Grauen von Schule anfing.

Plötzlich klopfte es an der Tür, ich musste wohl schon wieder eingeschlafen sein. Meine Mom stand mit einem Tablett im Türrahmen auf dem sich eine Tasse heißer Kakao befand.
"Ich dachte du brauchst vielleicht was Warmes", meinte sie und stellte sie auf meinem Nachttisch ab. Ich bedankte mich und versank wieder in den Gedanken über die Schule.

Würde der Junge den ich vorhin so scheiße behandelt hatte auch auf meine Schule gehen?
Würde ich nette Lehrer und Mitschüler haben?
Würde ich überhaupt Freunde auf der Schule finden?

Ach war ja eigentlich egal.

Strangers?Where stories live. Discover now