Kapitel 3

713 28 2
                                    

Nachdem mich der Förster aus dem Wald gebracht hatte, entschied ich mich, nicht mehr in die Schule zu gehen und lief nach Hause.

Den Weg über dachte ich nach, den Vorfall meiner Mutter zu erzählen oder es doch lieber zu lassen. Als ich dann vor der Tür stand und klingelte fiel mir ein, dass wir heute auch Zeugnisse bekommen würden.

,,Scheiße!", fluchte ich innerlich auf und überlegte krampfhaft was ich als Ausrede nehmen konnte. Meine Mutter öffnete die Tür und guckte mich im nächsten Moment an, als ob ich ein Alien wäre. ,,Wie siehst du denn aus?",rief sie erschrocken. Langsam senkte ich meinen Kopf und scannte mich von oben bis unten ab-und verstand die Reaktion meiner Mutter-mein Jumpsuit war voll mit Dreck beschmiert und meine Knie waren aufgeschlürft. Ich sah so aus, als ob wäre ich von einer Horde von Elefanten verfolgt worden. Da leugnen nichts mehr brachte, entschied ich mich, meiner Mutter von dem Vorfall zu erzählen.

Eine halbe Stunde später saßen ich und meine Mutter zusammen im Wohnzimmer und tranken genüßlich kalte Limonade. Nachdem ich ihr alles berichtet hatte, hatte sie sich zuerst einmal entschuldigt und kurz darauf war unsere kleine Auseinandersetzung von dem Morgen vergessen. Lange Zeit blieben wir beide still und hockten einfach nur da. Meine Mum räusperte sich und fing zögernd an zu reden.

,,Also Amy, die Geschichte mit deinem Vater...wenn du ihn nicht besuchen willst kannst du auch ruhig hier bleiben...", sie machte eine kurze Pause und sprach dann weiter "...es ist deine eigene Entscheidung und niemand zwingt dich dazu. Klar...du bist sauer auf ihn. Aber ich finde die Idee eigentlich auch garnicht so..übel."

,,Hmm", was anderes brachte ich nicht heraus. Über dieses Thema musste ich eigentlich etwas nachdenken. Aber meine Mutter zu verletzten hatte ich wirklich nicht vor. Es tat weh aber mit meinem ganzen Mut brachte ich diese paar Wörter heraus ,,Ist ok. Ich werde gehen." Meine Mutter hob ihren Kopf, den sie die ganze Zeit über gesenkt hatte und ich sah wie eine Träne über ihre Wange floss. Oh nein! Bitte nicht weinen. Mist das war jetzt aber peinlich.

,,Bist du dir da wirklich sicher? Du musst dass nicht für mich tun! Also du solltest das selber wollen", schluchzte sie. "Ja Mama. Ich möchte gehen." Und schnell fügte ich hinzu "Hör doch bitte auf zu weinen. Guck, ich laufe auch schon in mein Zimmer und packe meinen Koffer." Ich rannte in mein Zimmer und bevor ich die Tür schloss hörte ich noch das Lachen meiner Mum.

-

,,Für 6 Wochen muss man ja ehrlich viel einpacken", stöhnte ich auf und krachte meinen voll gepackten Koffer in den Flur. ,,Na mein Spatz. Hast du alles mit?", ich drehte mich zu meiner Mutter und antwortete ihr "Ja ich denke schon...fast meinen ganzen Kleiderschrank um ehrlich zu sein.", ich schmunzelte-es waren wirklich nur 2 T-shirts und 4 Pullis in meinem Schrank geblieben. Wir hörten einen Schlüssel an der Haustür und im nächsten Moment lugte der Kopf meiner Schwester auch schon in den Flur.

,,Ach hallo Marry mein Schatz. Wie war denn die Schule?" ,,Ganz gut", antwortete meine Schwester geistesabwesend. Dann fing sie an zu lachen und ich merkte ihre Blicke auf meinem Koffer. ,,Welche 10 Pferde haben dich denn dazu gebracht?".

Ich schaute sie giftig an, doch bevor ich sie anschnauzen konnte kam meine Mutter dazwischen ,,Hör auf Marry! Das war Amy's eigene Entscheidung hörst du?" ,,Jaja...ist ja gut.", gab Marry gelangweilt zurück. Danach wand sich meine Mutte wieder mir zu ,,Dein Flug geht um 19:45 Uhr. Du bist dann ca. um 21:00 Uhr da und dein Vater wird am Flughafen auf dich warten." Mir fiel auf, dass ich ja noch gar nicht wusste wohin ich flog.

,,Wohin geht eigentlich meine Reise?" ,,London", gab mir meine Mutter knapp zu. ,Eine wirklich schöne Stadt!" Wow. Das kam jetzt aber wirklich plötzlich. London. Ich wollte gerade was tolles über die Stadt sagen als meine Schwester urplötzlich anfing zu schreien.

,,LONDON? OH MEIN GOTT! AMANDA FLIEGT DOCH NICHT EHRLICH  NACH LONDON?"

Ich schaute sie erschrocken an und merkte, dass ihr Kopf rot angelaufen war. ,,Was hast du denn schon wieder für Probleme?", zischte ich ihr zu. ,,Das ist unfair! Ich werde gehen. Amanda kann doch nicht ohne Grund nach London fliegen!", Marry fing tatsächlich an zu heulen und schlug um sich herum. Meine Mutter kam langsam auf sie zu und nahm sie in die Arme. Sie sprach langsam auf sie ein und nach einer Zeit kam Marry tatsächlich runter.

,,Und nun erklärst du mir bitte was los ist!", forderte ich sie auf." ,,One...one Direction", gab sie nur zurück. ,,One was?", fragte ich sie unwissend. ,,Du bist natürlich zu blöd um die coolste Band der Welt zu kennen" zickte sie mich an. ,,Die süßesten Jungs die es gibt. Und das in London, wohin du grundlos fliegen darfst!". Marry funkelte mich feindselig an, was ich einfach ignorierte. Ich hatte keine Lust mich hier weiterhin umsonst zu streiten und bat meine Mutter kurz mir eine Entschuldigung für die Schule zu schreiben, damit ich mein Zeugniss nachträglich abholen konnte. Eine halbe Stunde später rannte ich zur Schule und mir ging London wahrhaftig nicht aus dem Kopf. Ich hoffte es wäre keine falsche Entscheidung gewesen die ich getroffen hatte und ich versuchte mich selbst zu ermutigen und alles einfach dem Schicksaal zu überlassen.

Hiii :)

Ich hoffe ihr seid nicht sauer das ich immer erst so spät update :o :( Freue mich immer über kommis und votes :) :*

Fühlt euch gedrückt <3

Eure  Büşra :)

I'm half a heart without you ( One direction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt