Kapitel 25

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Kapitel 25 : Gebrochen

Der Gang war schmal und grade hoch genug, um ihre Pferde durch führen zu können, dazu war die Luft muffig und abgestanden, nach Jahrhunderten in welcher niemand ihn benutzt hatte. Er führte eine weile recht steil abwärts, doch war der Gang trotz dessen gut passierbar, da der Boden ebenmäßig gearbeitet war. Die Staubschicht unter ihren Füßen knirschte leise während Staubfäden und Spinnweben von der Decke hingen. Sie schritten in Stille hintereinander den Gang entlang, doch bald schon wurde sie dem Zwerg zu viel und so brummte er leise, „Ich frage mich, warum die Elfen nicht hier durch geflohen sind?" Doch die leisen Worte hallten in dem leeren Tunnel gespenstisch wieder. „Wer weiß... Wahrscheinlich möchte ich es nicht einmal genau wissen." flüsterte Ahmad und die Nymphe stimmte eben so leise zu. „Was mich eher wundert ist, warum die Zwerge nicht bei der Schlacht halfen." merkte der Elf an „Immerhin dachte ich bis jetzt, dass ihr Zwerge," damit wandte sich der blonde an Durgo „ein kriegerisches Volk seit. Ein Volk welches es vorziehen würde in einer Schlacht zu sterben, statt sich vor ihr zu verstecken. Also warum... warum haben die Zwerge ihren Verbündeten nicht geholfen, denn ich habe in der Burg sehr wenige zwergische Leichen gesehen." Durgo blickte zurück über seine Schulter zum Elf „Wir sind ein stolzes Volk, wir laufen vor keinem Kampf davon und grade dies bereitet mir Sorge." „Wieso?" fragte die junge Frau und blieb mit ihrem Tier stehen, um sich zum Zwerg um zudrehen. Kaum hatte die Nymphe die kurze Frage gestellt, wurde die ohnehin schon angespannte Stimmung gedrückter. Nichts war mehr zu hören, die Männer, welche hinter ihr gelaufen waren, standen gezwungenermaßen still, doch auch Shakarga, der in seine eigenen Gedanken vertieft vor ihnen lief, war ein paar Schritte weiter stehen geblieben. Die dunklen Augen des Zwergs senkten sich zu Boden und auch Leesiniel und Ahmad schienen das Verhalten des Zwergs zu verstehen und den fragenden Augen der Nymphe auszuweichen. Doch der Dämon durchbrach die Stille mit bemüht emotionsloser Stimme „Weil es nur eine handvoll Gründe geben kann, weswegen die Zwerge nicht halfen." der schwarzhaarige stoppte bevor er sich um drehte und die Frau mit seinen silbernen Augen, welche im Licht der Fackel und Laternen zu schimmern begannen, musterte. Merin stockte der Atem. Sie hatte noch nie solch eine Farbe in Augen gesehen, außerdem war sie sich sicher gewesen, dass der Dämon Rote hatte, jedoch verdrängte sie den Gedanken erst einmal. Denn spiegelte sich, neben dem flackerndem Licht, auch noch etwas wie Verachtung und Frustration in ihnen. Doch musste sie nicht rätseln, was den sonst so ruhigen Dämon aus der Fassung brachte, denn Shakarga sprach endlich, nach der ihr ewig vorkommenden Pause, weiter. „Und keine der Gründe ist wirklich gut, für uns. Einer der wahrscheinlichsten wäre, dass die Zwerge sich gegen das Bündnis stellten und die Elfen verrieten. Was auch erklären würde wie die Unterweltler 'zufällig' über die Passage zu Nermesi stolpern konnten. Oder ein anderer möglicher Grund könnte sein, dass die Zwerge zu Beginn des Angriffes, auf die Burg, schon nicht einmal mehr unter den Lebenden weilten und die Unterweltler so an die Informationen über Nermesi gelangt sind." Die grünen Augen der Nymphe waren mit jedem Wort, dass ihr Gegenüber sagte, weiter geworden. Doch ergaben diese einen grausamen Sinn. „Das bedeutet, dass wir..." begann die Frau mit zitternder Stimme „auf Anhänger der Unterweltler treffen oder erneut ein Schlachtfeld vorfinden könnten." „Ja, dass ist wahrscheinlich." sprach Ahmad ruhiger als er sich selbst fühlte. „Jedoch sollten wir uns jetzt nicht zu viele Gedanken darüber machen." meinte Leesiniel mit einem matten Lächeln auf dem Gesicht. „Denn egal was uns erwartet, wir werden es nicht ändern können." Der Dämon nickte zustimmend „Außerdem sollten wir, auch wenn der Tunnel geheimgehalten wurde, uns von Nermesi entfernen und sehen ob wir hier eine breitere Stelle finden zum rasten." damit wandte sich dieser wieder um und begann von neuem sich in Bewegung zu setzen. Noch immer fassungslos über das Gehörte, senkte die Nymphe ihren Blick und festigte ihren Griff um die Zügel ihres Pferdes, ehe sie dem Dämon folgte und sich die kleine Gruppe wieder in Bewegung setzte.

Der Letzte Drache - Die Suche nach der Flamme des LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt