Kapitel 28

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Kapitel 28 : Ironie desSchicksals

Die Kameraden waren von Moék zu einem Haus geführtworden, welches an der Tür von zwei Zwergen bewacht wurde. Beidewaren voll gerüstet und sahen die Gruppe misstrauisch an. Moékjedoch nickte den beiden zu und bedeutete ihnen die Pferde in nahgelegene Ställe zubringen. Zuerst wollten die Zwerge widersprechendoch ein blick von dem älteren Zwerg ließ sie verstummen und hastigzu den Fremden gehen um die Pferde fort zuführen. Elf und Menschhatten sich wieder die Arme des bewusstlosen Dämons über dieSchultern gelegt und dem Hausherr durch die überraschend große Türins innere. Fast alles schien aus Stein gefertigt zu seinen als siesich umblickten. Selbst Stühle, Bilder und wie sie feststellten, alssie den Dämon niederlegten, auch Betten. Zwar waren Stühle undBetten gepolstert doch war es mehr als nur ungewöhnlich. „Ein Arztsollte demnächst kommen." sprach Moék ruhig und setzte sich aufeinen Stuhl, welcher vor einem steinernen Tisch stand „Vielleichtwährt ihr bis dahin bereit euch ebenfalls vorzustellen, denn meinenNamen kennt ihr schon." Stumm blickte die Gruppe einander an, bevordie Nymphe sich vorsichtig auf die Bettkante nieder ließ und einebleiche Hand des Dämons ergriff. Kurz zögerte bevor sie ihre Augenauf den Zwergen-Herr, welcher sie mit wachsamen Augen beobachtete,richtete. „Mein Name ist Merin, Enkelin der Ältesten der Nymphenund ich muss ihnen für die Hilfe von eben meinen Dank aussprechen."Der alte Zwerg nickte nur und lenkte seinen Blick zu dem Menschen,welcher sich an eine der Steinwände gelehnt hatte. „Ahmad Hallal,und auch ich muss mich für die Hilfe bedanken, jedoch muss ichzugeben dass die Reaktion von den Bewohnern der Stadt rechtüberraschend war." Moék brummte zustimmend und murmelte nur ein'nachher', bevor sein Blick zu Durgo wanderte, welcher seinen Helmausgezogen hatte und diesen stolz in den Händen hielt. „DurgoKomrók Tûkes." Überraschung spiegelte sich auf dem faltigenGesichts Moéks wieder „Tûkes? Bist du ein Nachfolger Grambórs?"Durgo nickte kurz und meinte „Ja ich bin seines Blutes und werdeseinen Willen weiter führen. Jedoch werde ich bevor ich den Thronmeines Volkes besteige die Chronik der Familie vervollständigen."Nun war nicht nur die Aufmerksamkeit Moéks auf Durgo sondern auchdie Merins und Leesiniels. „Thron?" fragte die junge Frauverblüfft „Ja ich bin der Thronerbe der Zwerge, auch wenn es unterden momentanen Umständen ein sinnloser Titel ist." brummte derZwerg etwas wieder willig und blickte dann zu Ahmad „Jedoch binnicht nur ich ein Thronfolger auch Ahmad ist einer. Dass ist einerder Gründe weshalb wir uns schon so gut vor der Reise kannten. Wirwurden zusammen unterrichtet." Die Blicke wanderten zum Menschenwelcher unbehaglich zu Seite sah. „Dass ist eine unerwartetNeuigkeit." meinte der Elf trocken und strich sich mit den Händenübers Gesicht, bevor auch er sich auf die Bettkante setzte. Wussteer doch nicht ob seine Beine ihn noch lange aufrecht gehalten hätten.Denn ihm war nun bewusst was für eine Last ihre Gruppe wirklich aufden Schultern trug. Seine Blauen Augen sahen in die seiner Kameradenund in die trüben des fremden Zwergs „Mein Name ist LeesinielFeriyanti, Thronerbe der Elfen." Die stille die Augenblicklichschwer in dem Raum hing war erdrückend. Doch dann lachte der Elf,fast schon hysterisch auf. „Es ist schon eine Ironie desSchicksals. Vier Erben und ein Verräter. Versteht ihr, was passierenwird wenn wir in unserer Aufgabe versagen?" Leesiniel stoppte kurzund blickte auf seine Zitternden Hände „Wisst ihr welches Chaosentstehen würde wenn kein Volk mehr einen Erben hätte." Wiederstoppte der Elf und es wurde ruhig, auch der alte Zwerg blickte dieGruppe sprachlos an. „Das Schicksal scheint uns zu hassen!"

Es herrschte unangenehmesSchweigen zwischen ihnen, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.Selbst als die Ärztin kam und sich um Shakarga kümmerte, blieb esstill. Was sollten sie auch groß sagen? Sollten sie fragen, warumsie einander nicht von ihren Blutlinien erzählt hatten? Doch wardiese Frage zur Zeit nicht unwichtig? Der Mensch seufzte undumklammerte den Krug Met welchen er vor sich auf dem steinernen Tischstehen hatte. Auch die Nymphe umklammerte ihren Krug als hinge ihrLeben davon ab, während Durgo nur missmutig in das honigfarbeneGetränk starrte. Sie hatten ihre Rüstungen abgelegt und in einemder leeren Zimmer untergebracht, während Leesiniel mit den zweifremden Zwergen bei dem bewusstlosen Dämon war. „Ich hoffeShakarga geht es gut." murmelte Merin leise als hätte sie dieGedanken des Menschen mit bekommen. Ahmad nickt zustimmend und auchder Zwerg gab ein brummendes Geräusch von sich. Danach wurde eswieder still, hin und wieder hörte man das Schaben der Krüge aufdem Tisch und das ungeduldige Tippen von Fingern auf den kaltenStein. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte man jedoch auch Schrittevernehmen welche sich ihnen näherten. Abwartend blickten die dreiWartenden zu Türöffnung, in welchem Augenblicke später der Elf mitdem fremden Zwerg erschien. Leesiniel blickte sie schwach lächelndan „Shakarga geht es soweit in Ordnung. Er hat nur ein leichtesFieber." Die Kameraden atmeten erleichtert auf „Ich wüsste nurgerne warum er umgekippt ist." brummte Durgo und nahm noch einengroßen Schluck Met. „Er hat sich an etwas erinnert." flüstertedie Nymphe „Ich frage mich nur an was." Wieder wurde es stillwährend der Elf sich zu ihnen an den Tisch setzte und ebenfallseinen Krug von Moék vorgesetzt bekam. Kurz dankend nahm der Blondedas Getränk an und nippte daran. „Vielleicht wäre jetzt eingeeigneter Zeitpunkt uns zu erklären warum wir vorhin angegriffenworden." meinte Ahmad ruhig jedoch mit einem deutlichen Nachdruck.„Und auch warum ihr uns geholfen habt." Der alte Zwerg seufzteschwer und blickte sie mit seinen trüben Augen an. „Dann sagt,wieso ward ihr in Nermesi und was wisst ihr über sie?" Drei derKameraden sahen zu dem Elf welcher einen weiteren Schluck seinesGebräus nahm und mit gesenktem Blick an fing zu erzählen „Wir ihrsicherlich wisst Moék herrscht seit langer Zeit schon Krieg zwischenden Unterweltlern und den anderen Völkern. Keiner weiß, wieso derKrieg entbrannte, oder wann genau. Die Unterweltler haben seit jeherdie Oberhand im Krieg gehabt, jedoch hat vor ein paar Monden dieälteste der Nymphen eine Prophezeiung gemacht. Eine die das Ende derWelt, wie wir sie kennen, zeigte. Allerdings gab sie uns auch einenWeg sie zu retten. Eine Gruppe sollte sich auf die suche nach einemDrachen begeben, da dieser die Macht und das Wissen hat, die Flammedes Lebens zu erneuern." Leesiniel stoppte kurz um einen weiterenSchluck zu trinken „Die Gruppe musste aus allen großen Völkernbestehen, dass war die Bedingung. Wie man sieht haben wir dieseBedingung erfüllt und haben überlegt wo wir anfangen sollten nacheinem Drachen,wenn es diesen denn wirklich gibt zu suchen. Da kam unseine Legende der Elfen zu Hilfe. Sie sprach von Waffen und Rüstungenwelche dem Ende entgegen wirken sollten. Es hieß sie seien in derElfenstadt Nermesi versteckt. Doch wir wussten nur den grobenStandort der verlorenen Stadt." wieder stoppte der Elf und sah zudem alten Zwerg, welcher ihn überrascht an sah und mit rauer Stimmefragte „Wie so gilt Nermesi bei euch als verloren?" Darauf hinblickten ihn die Kameraden ebenso überrascht an „Sie gilt alsverloren, da sie vor Jahrhunderten gegen die Dämonen fiel" sagteAhmad während er den fremden Zwerg im Auge behielt, welcher nach deraussage verdutzt in die Runde sah und stotternd meinte „Nermesi istgefallen? Aber dass ergibt keinen Sinn!" verwundert fragte derMensch weiter „Wieso kann es keinen Sinn ergeben? Wir waren dort.Die Burg verfällt zu einer Ruine. Und laut den Überlieferungen fielsie vor über dreihundert Jahren." Wütend schlug Moék mit einerFaust auf den Tisch bevor er grollte „Es ergibt keinen Sinn, weildie Elfen Nermesi's sich mit den Unterweltlern zusammen geschlossenund uns hier unten eingesperrt haben! Sie haben unser Bündnisverraten!" Entsetzt sah die vier Kameraden den Zwergen-Herr an.„Aber warum? Warum haben sie euch verraten" fragte Merin zitternd„Warum sind sie gefallen?" „Wenn wir wüssten warum sich dieElfen gegen uns gestellt haben wären wir ein ganze Stück weiter.Besonders, da die Elfen nicht nur uns mit ihrer Tat verraten habensondern auch die anderen Großen Völker." fragend wurde der alteZwerg angesehen „Bevor wir verraten wurden stimmten unser König zueinem Fremden zu helfen, welcher von einem nahendem Chaos sprach undum die Hilfe der Völker bat. Auch die Elfen sprachen sich dafüraus. Der Fremd reiste weiter zu den Menschen oder Nymphen, ich weißnicht genau wohin, jedenfalls war ein Treffen fünf Monde spätergeplant. Alle Führer der Völker trafen sich davor und die Nymphensprach damals von dunklen Zeiten, so sind die Rüstungen von euchentstanden. Unser Zwergenkönig stimmte unter dem Protest des Volkeszu sich an die Burg Nermesi zu binden. So nahm ich seinen Platz ein,als ein engster Freund und Vertrauter. Die Versammlung löste sichdarauf hin auf bis zum eigentlichen Treffen. Doch bevor es zu diesemkam, schlossen uns die Elfen hier ein! Keiner konnte mehr dieHöhlengänge verlassen und keiner konnte mehr zu uns gelangen. Alledie in dieser Stadt waren waren ihrem Untergang geweiht." Moékstoppte und leerte seinen Krug, welchen er mit kraft auf densteinernen Tisch absetzte „Wir hatten Glück zu überleben. Habenuns nach Jahren den Umständen angepasst und währenddessen versuchtden verdammten Fluch der Elfen zu lösen jedoch gelang es uns nicht!Keiner in dieser Stadt besitzt das nötige Wissen dazu." die trübenAugen blitzten sie nun bedrohlich an „Und nun nach Ewigkeitentaucht aus dem Nichts eine Gruppe in unserer Stadt auf. Mit einem ausdem Volk der Elfen und einem aus dem der Dämonen." DerZwergen-Herr lies den Satz lose im Raum hängen, stand auf und füllteseinen Krug erneut mit Met. „Ich teile nicht den Hass, welchen dieStadt auf euch zwei hat. Eine Abneigung vielleicht, doch eure Gruppeerinnert mich an die meines besten Freundes. Sie waren eine eben sobunte Gruppe und es ist schon eine Ironie des Schicksals, dass ihrdie Rüstungen, welche sie geschaffen haben, tragt.

Der Letzte Drache - Die Suche nach der Flamme des LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt