Kapitel 41

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Kapitel 41 : Schneesturm Dilemma

Es waren weitere Tage vergangen in welchen Leesiniel und seine Reisegefährten auf den Weg nach Norden waren. Die kalte Luft stach in ihren Lungen und ihre Glieder brannten von der stetigen Belastung ihres Dauerlaufs. Sie alle waren erschöpft, doch sie mussten soviel Strecke wie nur möglichst hinter sich bringen. Sich richtig ausruhen, könnten sie sobald sie ihre Nachricht überbracht hatten. Aber ihr Weg war noch weit und sie wussten bald würden sie einen Tag Pause benötigen, sonst würden sie ihr Tempo nicht halten können. Außerdem wussten sie nicht ob sie auf dem Richtigen Weg waren, oder von ihrem Ziel abwichen. Keuchend blieb Lizzor auf der Anhöhe, welche sie grade erklommen stehen. Und versuchte fluchend seinen durch Schnee und Eis steifen Umhang näher um sich zuziehen. Ein Vorhaben welches ihm nicht zu gelingen schien. Doch nicht nur ihm ging es so auch die Umhänge der anderen schienen der stetigen Belastung des Wetters nicht nach zu kommen. Auch auf Teilen ihrer Rüstung war Frost zu erkennen, nur auf der des Elfs nicht.

Vor ein paar Tagen hatte auf ihr ebenso der Schnee gehangen. Getaut durch die Wärme seines Körpers und wieder gefroren durch den harschen Wind. Doch als Leesiniel fluchend Schnee von ihr herunter strich, welcher von einem Baum gefallen war, strich er über die silbernen Fäden am Rand seiner dunkelbraunen Rüstung. Und wie aus dem Nichts begannen diese kurz schwach zu glimmen. Bevor sowohl Schnee als auch Eis und Wasser von seiner Rüstung abperlten und auch schien kein neuer Schnee auf ihr zu haften. Überrascht hatte der Elf an sich hinab gesehen bis er verstand was soeben passiert war. Auch die Dämonen hatten gestaunt. Doch musste der Elf zugeben das er diesen Runenzauber im Moment lieber auf seinem Umhang gehabt hättet. Denn dieser war wie alles neben der ledernen Rüstung noch immer mit Eis und Schnee bedeckt gewesen.

Seufzend kamen auch die anderen drei neben dem Halbdämon zum stehen. Der graue Himmel über ihnen verdunkelte sich seit geraumer Zeit zunehmend. Auch schien der Wind langsam immer stärker an ihnen zu zerren. Besorgt zeigte Tronn in den Himmel und dann auf sie. Der Elf konnte nur erahnen was der Hünen damit meinte doch wurde seine Vermutung von Malekík bestätigt als dieser nickte und grimmig meinte „Wir sollten uns bald einen Unterschlupf suchen. Es scheint ein Sturm aufzukommen." Gereizt nickte der Elf. Das hatte ihnen grade noch gefehlt! Ein Schneesturm! Und sie waren auf freier Pläne. „Die letzten Bäume die wir gesehen haben, die uns halbwegs Schutz mit ein paar Planen bieten könnten, sind einen halben Tagesmarsch zurück!" Fluchte Lizzor sogleich aufgebracht. „Uns bleibt nichts außer weiter zugehen und zu hoffen etwas zu finden. Denn auf freiem Gelände könnte es sonst ziemlich ungemütlich für uns werden." brummte der blonde Elf. Leesiniel zustimmend liefen sie weiter, schneller als zuvor, zumindest solange es ihre Ausdauer und der bedeckte teilweise rutschige, Boden zuließen.

Je weiter sie kamen desto dunkler wurde der Himmel über ihnen. Der Wind nahm stetig zu. Rauschte in ihren Ohren und loser Schnee schlug ihnen ins Gesicht. Sie wussten sollten sie nicht bald etwas gefunden haben, um den Sturm zu überstehen, würden sie am Morgen mit Glück als Eiszapfen durchgehen. Die Zeit lief gegen sie und sie konnten einmal mehr nichts tun außer zu Göttern zu beten, welche nicht auf ihrer Seite schienen. Schimpfend rappelte sich Malekík aus dem Schnee auf. Nachdem er über einen Stein unter der weißen Decke gefallen war. Doch stockte er auf halber Höhe. Eigentlich hatte er sich nur nach seinen Kameraden umsehen wollen, doch ein Licht weit links von ihm, im Westen, lies ihn genauer hin sehen. Zuerst war er sich nicht sicher, sich das helle Blitzen nur eingebildet zu haben. Doch als er durch den aufgewirbelten Schnee ein weiteres Mal zwei helle Punkte ausmachen konnte, lies ihn das Hoffnung schöpfen. „Malekík wir müssen weiter! Steh endlich auf!" murrte Lizzor. Doch reagierte dieser anders als es der Halbdämon oder Tronn und Leesiniel erwartet hatten. Der Dämon mit den langen braunen Haaren sprang auf und deutete aufgeregt in Richtung der Lichtpunkte. „Lichter! Dort hinten sind Lichter!" Sofort wandten sich die Köpfe der anderen in die gedeutete Richtung. Konnten jedoch nichts erkennen. „Bist du dir sicher das dort Lichter sind? Oder hat der Schnee dir deine Sinne vernebelt?" Fragte Leesiniel über das Pfeifen des Windes hinweg. „Ich bin mir sicher das dort Licht war!" grollte der angesprochene „Und wenn dort Licht war, haben wir vielleicht auch Chancen dort für Heute Unterschlupf zu finden." „Du meinst wenn das keine Dämonen oder einer ihrer Anhänger ist!" konterte der Elf Zähne knirschend. Er erinnerte sich nur zu gut an eine der früheren Nächte, in welchem sie ein auf ein Haus gestoßen waren. Nur um von dem dortigen Besitzer betäubt zu werden, um dann als Todesfeen Futter zu dienen. „Wäre es dir lieber hier draußen mit ziemlicher Sicherheit zu erfrieren? Denn sollten wir keinen andern Ort finden bevor der Sturm hereinbricht, ist es das was uns erwartet!" Tief atmete der Elf ein bevor er die Luft zischen ausstieß. Malekík hatte Recht. Wenn dort wirklich Licht war hatten sie eine Chance und sollten es Dämonen sein, so könnten sie noch versuchen sich vor ihnen zu verbergen. Aber erfrieren wollte er nicht wirklich. Also nickte er. Tronn klopfte ihm bestärkend auf die Schulter. „Dann zeig wo du sie gesehen hast." meinte der Halbdämon nach einigen Augenblicken der Stille. „Wir folgen dir."

Der Letzte Drache - Die Suche nach der Flamme des LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt