He Was The One [Larry Stylinson]

Chapter 9

Harry hatte nicht einmal in seinen entferntesten Träumen daran gedacht, an einem der wohl schlimmsten Tage, welche seine Familie erleiden konnte, dabei zu sein. Nämlich bei seiner eigenen Beerdigung.

Harry erkannte viele seiner Familienmitglieder. Seine Eltern, seine Schwester, ja sogar die, mit denen er eher weniger zu tun hatte. Seine Großeltern waren auch anwesend, obwohl er mit ihnen, aufgrund seiner Sexualität, viele Jahre keinen Kontakt mehr hatte. Er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte, aber das musste er auch nicht.

Harry war in seinem Leben nur ein einziges Mal auf einer Beerdigung gewesen, undzwar im Alter von 16 Jahren. Er erinnerte sich noch genau daran als wäre es gestern gewesen. Er hatte es immer schnell vergessen wollen, denn dieser Tag war eine Qual für ihn gewesen. Damals war es ein sehr guter Freund, welcher beerdigt wurde. Und nun war es Harry selbst.  

Nach einiger Zeit hörte Harry, wie Gemma nach vorne trat und einen kleinen Zettel auseinander faltete. Harry beobachtete alles genau und versuchte sich die Tränen bei dem Anblick seiner Schwester zu verkneifen.

Nie hatte Harry gedacht, dass ihn etwas so zum weinen bringen könnte, doch nach der Rede, die seine große Schwester hielt, wurde ihm das Gegenteil bewiesen. Wirklich jeder weinte, selbst Harry schluchzte bei diesem Anblick unaufhörlich. Zu sehen, dass sein Tod alle so mitnahm brach ihm das Herz.

Mit verschwommener Sicht und bebender Unterlippe beobachtete Harry, wie jeder der Angehörigen ein rote Rose in das Grab warfen.

Nach nicht einmal zehn Minuten war der Friedhof wie leer gefegt. Nur seine Mum kniete noch vor dem Grab und zündete mit Tränen in den Augen eine Kerze an. Harry konnte nicht anders als sich neben ihr auf sie Knie fallen zu lassen.

"Es tut mir so leid, Mum.", wimmerte Harry, sah dabei zu, wie sie aufstand und so wie die anderen den Friedhof schweigend verließ.

Und in der ganzen Trauer und den Tränen fiel Harry erst am Ende des Tages auf, dass eine Person nicht anwesend war, um sich ein letztes Mal von ihm zu verabschieden, denn Louis hatte gefehlt.