In Gedanken versunken und von Müdigkeit getränkt lief ich den kleinen Weg entlang ,der von der Hölle, also die Sporthalle, zur Schule führte.
Ich sah mir das hässliche ,vielleicht 100 Jahre alte Gebäude hoffnungslos an.
Das bleiche gelb in der es gefärbt wurde und die antike Ausstrahlung die sie ihr dadurch gab, waren erbärmlich.
Doch erbärmlicher als dieser Anblick war die Tatsache das nach dem anstrengenden Sportunterricht, noch zwei Stunden Deutsch folgten.
Was soll die Scheiße?
Während ich das Klassenzimmer betrat und mich schwer seufzend auf meinen Platz niederließ bekam ich ein wenig mit ,wie zwei meiner Mitschüler, wessen Name ich übrigens nich kannte, von einem Austauschschüler in unserer Klasse sprachen.
Ein blonder junge wessen Haltung sehr lässig war und nicht gerade unbeliebt wirkte ,grinste das mädchen neben sich vielwissend an.
"Habe gehört er kommt aus Amerika"
Das Wort Amerika betonte er dabei besonders.
Aus Neugier lauschte ich etwas mit.
Nicht gerade höflich, aber auch egal
Das Mädchen was ebenfalls zu grinsen begann warf ihr langes dunkles Haar über die Schulter bevor sie mit einem hochnäsigen Blick erwiderte.
"bestimmt ein Übergewichtiger!"
Beide lachten nun.
Wie Oberflächlich
Etwas genervt von der Dummheit dieser Menschen wandte ich mich sofort wieder vom Gespräch ab und schaute stattdessen auf meinen Deutschbuch.
Ich seufzte tief .
Zumindest wird der Unterricht dadurch reduziert, was schon mal positiv war.
"....aus Amerika"
Meine Gedanken schweiften zu Oliver rüber,der in Amerika lebte
Wie es ihm wohl ging.
Im Klassenraum wurde es langsam immer leiser ,woraus ich schließen konnte das der Lehrer schon gekommen war und ich mein Blick nach vorne richtete .
Begleitet wurde er von einem jungen ,gutgebauten Mann, der mir aber beim genaueren betrachten das Blut in den Adern gefrieren lies.
Nein, das kann nicht wahr sein!
Unwillkürlich fing mein Körper an zu zittern und meine Muskeln spannten sich an.
Bitte lass das ein blöder Scherz sein!
Mein Herz schlug schneller und meine Atmung wurde immer unregelmäßiger,beim Anblick seiner Haselnuss-braunen Augen und der blonden, fast schon weiße Haare die nur von Ihm stammen konnten.
Was tat Oliver hier?!
In der Hoffnung meine schnelle Atmung wieder im Griff zu bekommen schluckte ich schwer und versuchte einen kühlen Kopf zu behalten, was sich als unmöglich herausstellte.
Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und mich auf den Unterricht zu konzentrieren aber als es mir dann doch zu viel wurde stand hektisch auf und rannte aus dem Klassenzimmer ,während ich den verwunderten Blick des Lehrers komplett ignorierte und sich meinen Blick augenblicklich mit Olivers traf.Mir drohte keine Gefahr,und doch rannte ich als würde mein Leben davon abhängen.
Nein,nein,nein! Ich glaubte das nicht oder eher gesagt ich wollte es nicht glauben.
Schlimme Erinnerungen wurden in mir geweckt.
Erinnerungen von täglichen Erniedrigungen und Schläge.
Von einem schwachen Ich der abgewiesen wurde und sich selber nicht beschützen konnte.
Von einer Zeit die mich zu den machte was ich heute war.
Schwach, ängstlich,depressiv
Mit tränen in den Augen lief ich weiter Richtung zuhause wo ich mich dann schnell im Badezimmer einschloss und ich mein rücken gegen die Wand lehnte.
Langsam lies ich mich auf den Boden gleiten und hielt dabei meine Augen geschlossen.
Hatte ich sowas echt verdient?Nach gefühlten stunden, die ich mit der Klinge in der Hand verbrachte,hatte ich langsam das Gefühl damit übertrieben zu haben .
Frische Kratzer bis hin zu tiefe wunden bedeckten beinahe meine komplette Haut und sorgten dafür das mir beim Anblick meines eigenen Armes schlecht wurde.
In der Hoffnung nich all zu laut geschrien zu haben desinfiziere ich die wunde und verband das ganze.
Ich verlies schwankend das Badezimmer nur um überraschenderweise festzustellen das es draußen bereits dunkel geworden war.
Typisch für den Winter.________________________________
Ich hoffe dieses Kapitel hat euch gefallen und freue mich herzlich über Kommentare und Verbesserungsvorschläge. ;)
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When the birds fly [Vkook]
RomanceEs war alles gleich ,jeder Tag war wie der andere. Ich hörte mein Herz schlagen, atmete Luft ein und spürte wie Blut durch meinen gesamten Körper floss, doch ich lebte nicht. Ich war bereits gestorben bis eine bestimmte Person mir klar gemacht hat w...