Todesschrei 3

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Neben mir kämpfte Lina um ihr Leben. Sie saß splitternackt auf einem Stuhl von oben bis unten gefesselt. Ein Knebel steckte in ihren Mund und ihre Narben an den Armen waren aufgeplatzt. Blut tropfte von ihren Fingern hinunter und Tränen rannen über ihre zarten Wangen. Sie zitterte. Völlig ernüchtert schaute ich nun auch an mir hinab. Ich lag auf einer Liege, die aussah, als hätte man sie aus der Psychatrie entwendet. Auch ich war gefesselt und konnte mich nicht bewegen, doch meine Kleidung hatte ich an behalten. Warum war sie nackt und verwundet und ich nicht?, schoss es mir durch den Kopf. Ich hatte doch diese bescheuerte Idee gahabt per Anhalter zu fahren und nicht sie. Die Tür öffnete sich, bevor ich meine Überlegung fortsetzten konnte. Es war ein Mann mittlerem Alters mit einer dicken Narbe quer durch sein Gesicht. Ein übler Gestank begleitete ihn und machte ihn noch angsteinflößender, als er ohnehin schon war. Lina beumte sich auf und ich begann zu zittern. Panikschübe rasten durch meinen Körper und sie nahmen immer mehr zu. Der Mann hatte einen Eimer sammt Schwamm in seiner Hand. Das Wasser sah aus, als würde es gleich lebendig werden und einem entgegen springen. Schnell schloss ich meine Augen wieder.

Ein räuspern, dann ertönte eine raue, rasselnde, viel zu laute Stimme. "Ich weiß das du wach bist kleine." Mein Herz setzte aus. Mein Körper stemmte sich gegen die Fesseln und warme Flüssigkeit rann nun auch meinen Arm hinunter. Sie zurrten sich immer fester und an die Stellen beganen zu Pochen, nahmen mir meine Luft zum Atmen. Meine Lider zuckten. "Mach die Augen auf!" Ich gehorchte. Er stand nun direkt über mir und pustete seinen nach Zigarette stinkenden Atem in mein Gesicht. Er grinste und begann zu kichern, als würde er sich an meiner Angst laben. Ohne ein weiteres Wort ging er zu meiner Schwester und band sie los. Sie rutschte hinab auf den Boden und senkte ihren Kopf. Der Mann zog an ihren langen blonden Haaren und hauchte ihr etwas ins Ohr. Sie blickte kurz hilfesuchend zu mir und nahm dann den Schwamm aus dem Wasser und begann unter großen Schmerzen den Boden zu schruppen. Der Mann schaute ihr von hinten zu, fraß sie mit seinen Blicken auf. Nach gefühlten drei Stunden ließ er sie aufhören und setzte sie zurück in ihren Stuhl. Sie war verstummt. Er leckte ihr über die Brüste, lange und genüsslich. "Hör auf!", schrie ich ihn an. Wütend wannte er sich mir zu. "Trink das!" Er hielt mir den dreckigen Eimer unter die Nase. Ich schluckte. "Nein." Er lachte. "Trink das!", sagte er nun noch etwa forscher und bedrohlicher. Er setzte den Eimer an und riss mit der anderen Hand meinen Mund auf, sodass meine eh schon viel zu trockenen Lippen aufplatzen. Das Wasser rann meinen Rachen hinunter. Ich musste würgen. Er setzte den Eimer ab und alles sprudelte wieder aus mir heraus. Ich weinte. Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so beschissen gefühlt und ich wusste auch Lina war am Ende. Was sollte jetzt noch alles kommen?

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