Todesschrei 9

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Stunden lang hörte ich nichts. War Lina etwa tot? Nein ich durfe sowas nicht denken. Was machte er jetzt mit ihr? "Hilfe!" Ich rief so laut ich konnte. Immer wieder. "Hilfe." Der Boden quietschte bei jeden meiner Schritte. Bewegung war das eeinzige, was mch nicht völlig ausrasten ließ. Ein Bild huschte an meinem innerem Auge vorbei. Der Mann hatte ihr einfach alles unten aufgerissen. Würde sie das überhaupt überleben können. An der Stelle in der Ecke lag ihr ganzes Blut. So eine verdammte Scheiße! Ich schaffte das hier alles nicht, wenn sie wirklich starb. Ich wäre schuld an ihrem Tod, das konnte ich nicht aushalten. Die Schuld fras mich ja jetzt schon auf, wie war es erst, wenn sie wirklich gestorben war? Mir fiel nichts ein, was ich sonst noch tun konnte, also betete. Ich betete zu Gott, von dem ich eigentlich gar nicht glaubte, dass es ihn gibt, doch einen Versuch war es wert. Als schon die Sonne durch die Löcher in der Decke schien ging die Tür auf und der Mann schuppste Lina herein. Sie war noch immer Ohnmächtig, oder tot? Schnell rannte ich auf sie zu. Ihr Puls schlug noch und nach dem erstem Glücksgefühl erkannte ich was er so lange mit ihr gemacht hatte. Er hatte ihr unten alles zugenäht. Ziemlich unproffessionel sah das aus. Mit viel Anstrengung hob ich sie auf und legte sie auf die Liege. Ein schmerzerfülltes Stöhnen kam ihrerseits. Noch in ihrer Ohnmacht weinte sie leise. Es zerriss fast mein Herz. wieso? dachte ich. wieso muss das uns passieren und warum behandelt er mich besser als sie? Am liebsten hätte ich jetzt meinen Rucksack gehabt und ihr Schmerztabletten gegeben. Plötzlich wurde mir kalt. Eisige Luft zog in den Raum und Regentropfen plätscherten gleichmäßig auf das Dach. Durch die Löcher tropfte es. Auch Lina hatte eine Gänsehaut und so legte ich mich zu ihr, um sie zu wärmen. Sie wachte auf. "Bitte, ich hab so Schmerzen, bitte töte mich!" Ich wich erschrocken vor ihr weg und schüttelte den Kopf. Ein dicker Kloß bildete sich in meiner Kehle. "Gina du weißt doch selbst, das ich sterben werde, ichbkann nicht mal mehr auf Toilette gehen, alles ist zugenäht und irgendwann wird meine Blase platzen. Ich will nicht so sterben. Das ist so Qualvoll, das ist doch nur Folter.", sagte sie voller Überzeugung. "I...Ich kkann nnnicht.", brachte ich heraus und sie fing schrecklich an zu weinen. "Ich flehe dich an!" Um Zeit zu gewinnen riet ich, wir sollen erstmal eine Nacht oder einen Tag drüber zu schlafen. Mit einem ungutem Gefühl schlief ich ein. Ich konnte das nicht tun!

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