(3) Waschzeit

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Die für mich hergerichtete Hängematte befindet sich etwas abseits von denen der Jungs.
"Alby meinte, dass das so besser wäre, weil du ja das einzige Mädchen bist",
erzählt Chuck.
"Schau mal, ich liege am nächsten bei dir. Ist das nicht toll?"
Irgendwie kommt es mir so vor als hätte ich einen kleinen Bruder bekommen. Der kleine, leicht pummelige Junge strahlt bei seiner Aussage über das ganze Gesicht und meine Mundwinkel formen wie von selbst ein liebevolles Lächeln in mein Gesicht:
"Ja das ist toll, neben dir fühle ich mich sicher."
Sofort glitzern seine Welpenaugen vor Freude und beim Anblick dieses niedlichen Jungen erwachen meine mütterlichen Beschützerinstinkte.
"Ich zeige dir noch eben unser Bad",
erklärt er wie ein kleiner Soldat und führt mich zu einer windschiefen Hütte.
"Hier ist es",
ergänzt Chuck, doch die letzten Worte werden von einem Gähnen verschluckt.
"Ich glaube ich gehe mal so langsam schlafe",
nuschelt er müde vor sich hin ehe er in Richtung Hängematten verschwindet.
Ich betrete dir baufällige Hütte und finde mich in einem vergleichsweise großen Raum mit einigen Duschen wieder.
Woher kommt eigentlich das fließende Wasser und warum gibt es hier überhaupt duschen? Naja, ich sollte mich glücklich schätzen, auch wenn es mit dem duschen problematisch werde könnte, denn ich habe keine Lust von den Jungen beim Duschen überrascht zu werden.

Des weiteren befindet sich ein Waschbecken und ein recht großer Spiegel in dem "Badezimmer".
"Die Jungs sind wahrscheinlich alle schon am schlafen. Dann kann ich ja beruhigt duschen gehen",
rede ich mir selber ein.

Vielleicht hätte man mich vorher vorwarnen können, bevor ich in eine Geschichte gesogen werde, denn dann hätte ich mir bessere Kleidung angezogen.
Im Moment habe ich also nur eine schwarze Leggins mit einigen Löchern, ein grau-braunes Top und eine zerschlissene Jacke an. Naja, die würde ich bei den Temperaturen bestimmt nicht brauchen.
Das einzige was mir an meinem momentanen Outfit zusagt, waren die Schuhe.
Gefakte Doc Martins (?), was sie um einiges leichter macht als echte. Das gute an ihnen ist, dass ich sie bequem finde und gut und lange darin laufen kann. Was im Labyrinth sehr wichtig ist.
Meine bereits dreckige Kleidung schmeiße ich in eine Ecke des Raumes.
Ich sollte sie morgen dringlichst waschen.
Mein Ich, welches ich nur mit Unterwäsche bekleidet im Spiegel sehe, gefällt mir irgendwie aber irgendwie auch nicht.
Meine Haare reichen mir bis zur Taille und der schwarze Ansatz verwandelt sich in den Spitzen in ein schönes violett. Dieser Teil gefällt mir.
Was mir nicht gefällt ist das kleine, ganz kleine bisschen Speck auf meinen Rippen. Anders gesagt stehen meine Rippen ansich sehr weit vorne, weshalb jedes bisschen Speck sofort auffällt.
Aber warum beschwere ich mich eigentlich über meinen Körper, ich sollte mich eher über mein Schicksal beschweren...

Ich will mich gerade meiner Unterwäsche entledigen als ich Schritte höre.
Es hört sich so an, als würden die Person humpeln, doch bevor mein Gehirn schalten kann, sehe ich auch schon Newts blonden Wuschelkopf im Türrahmen.
Er schaut zu Boden, und erst als ich ein erschrecktes Quieken von mir gebe, sieht er auf.
Seine Augen weiten sich beim Anblick meines halbnackten Körpers und er dreht sich ruckartig um.
"Tut mir leid...",
nuschelt er vor sich hin und wendet sich zum Gehen ab.
"Ähm... Newt? Habt ihr vielleicht Handtücher hier?",
frage ich und schaue leicht beschämt die Wände an.
"Ähm... Ja",
kommt es von Newt,
"unter dem Waschbecken müssten noch welche sein",
und mit diesen Worten verschwindet er vorerst endgültig in der Dunkelheit.

Dank dem duschen fühle ich mich wenigstens etwas sauberer doch nach schlafen ist mir nicht zumute. Ich denke durchgehend daran, wie ich das Geschehen am besten beeinflussen kann.
Wenn ich mit dem Zeitplan richtig liege, dann müsste morgen der angeblich tote Griever entdeckt werden.
Vielleicht kann ich Alby und Minho ja davon abhalten hinzugehen.
Dann würde Alby nicht verletzt werden und Thomas muss nicht in das Labyrinth...
Durch das ganze Grübeln werde ich müde...
"Minho findet den Griever ja erst nachmittags, bis dahin ist noch Zeit",
rede ich mir ein.
Darüber, wie ich Newt gegenüber treten werde verschwende ich allerdings keinen Gedanken sondern drifte ab in das Reich der Träume.

Sorry dass das Kapitel diesmal so kurz ist, aber wenn ich weitergeschrieben hätte wäre es zu lang geworden. -_-

Außerdem kommt wahrscheinlich eh nur so scheiße raus, wenn ich nachts noch weiter schreibe also dann, tschau... :)

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