"Wo habt ihr sie gefunden?", sagte eine aufgebrachte, aber dennoch erleichterte Stimme eines Mädchens. Jedoch hörte es sich so an, als wäre sie etliche Kilometer weit weg.
"Sei still, ich glaube sie wacht auf", kam es von einer anderen Seite. Diesmal war sie schon deutlich näher. Fast schon direkt über ihr. Im nächsten Augenblick schlug Bella wieder die Augen auf und sie konnte zwei Schatten erkennen, die immer mehr zu zwei Menschen wurden. Besser gesagt zwei Mädchen, die sie nur allzu gut kannte. Es waren wirklich zwei ihrer Freundinnen.
"Hey, ihr beiden", begrüßte sie sie noch mit recht schwacher Stimme und richtete sich langsam auf. Sofort durchzuckte sie ein stechender Schmerz im Kopf und auch ein Schwindelgefühl setzte ein. Sie war wirklich heilfroh, dass die beiden noch am Leben waren. Ihnen war also nichts passiert. Erst jetzt nahm die Jugendliche ihre Umgebung etwas näher in Augenschein. Es war ein recht dunkles und auch altes Gewölbe. Wie die größeren Keller aus früheren Zeiten.
"Wo sind wir hier?", stellte sie eine der vielen Fragen, die ihr gerade durch den Kopf gingen. Nach und nach erkannte sie auch, dass noch mehr Menschen anwesend waren. Viele davon schienen verletzt oder sie sorgten sich um die Wunden anderer. "Das hier ist so eine Art Schutzbunker vor dem Teufel. Also diesem Monster. Fast jeder hat einen anderen Namen für dieses Monster. Viele wollten zwar fliehen, aber auch ein großer Teil davon hat es nicht mehr aus der Stadt geschafft. Ein Teil hat sich dazu entschlossen hier Schutz zu suchen. Die, die nicht verletzt sind, kümmern sich um die anderen und andere sehen oben noch nach, ob es weitere Überlebende gibt", erklärte ihre Schützenfreundin. "Und vor paar Stunden hat Junes dich hierher gebracht, als er dich gerade nochmal so vor dem Springer gerettet hat", kam es von ihrer anderen Freundin, die ebenfalls blond war, aber älter als die anderen beiden.
Junes ... dieser Name sagte Bella rein überhaupt nichts. Aber anscheinend war er wirklich mutig, wenn er sie einfach mal so vor Jean retten konnte. Für sie würde es auch immer Jean bleiben. Komme, was wolle. Das Mädchen weigerte sich einfach einzusehen, ihn Monster, Teufel, Springteufel oder sonst irgendwie zu nennen.
"Wer ist dieser Junes?", fragte sie dann doch nach. Die Ältere gab darauf eine Antwort. "Um ehrlich zu sein, hat absolut niemand eine Ahnung, wer er ist. Nur wusste er, wo dieser Ort hier ist, dass wir hier sicher sind und er hat uns alle hierher gebracht. Die einzigen Informationen über ihn, die wir haben, sind, dass er Junes genannt werden will, dass er kämpfen kann und dass er ungefähr 22 ist."
Gerade wollte Bella noch mehr Fragen stellen, als ein groß gewachsener Mann diesen Unterschlupf betrat. Er hatte schwarze Haare, die etwas länger und auch ziemlich durcheinander waren. Seine hellblauen Augen suchten sogleich die Umgebung ab. Der Kleidungsstil erinnerte einen an ein Kampfoutfit aus Leder von früher. Auf dem Rücken konnte man zwei überkreuzte Schwerter erkennen. Aus den Stiefeln ragte jeweils ein Dolch und auch sonst trug er noch kleinere Messer an sich. Alles in allem, machte dieser Mann doch einen recht einschüchternden Eindruck. Vor allem für Bella, weil er direkt sie fixierte und auf sie zukam, während ihre Freundinnen ihm sofort Platz machten.
"Du bist also endlich wach, Kleine. Ich bin Junes, der der sich aus der Gefahrenzone gebracht hat. Sicherlich hast du verdammt viele Fragen, die dir niemand beantworten kann, aber ich habe auch einige an dich. Komm mit. Die anderen sollen das jetzt nicht alles mitbekommen", sagte er mit etwas rauer Stimme. Dabei klang er nicht unbedingt bestimmend. Seine Stimme hatte etwas sanftes an sich und dennoch ließ sie keine Widerrede zu.
Aus einem ihr unerklärlichen Grund wirkte Junes mit all den Waffen kein bisschen bedrohlich und sie vertraute ihm irgendwie, obwohl sie nichts weiter über ihn wusste. Woher schöpfte sie nur dieses Vertrauen? Doch in diesem Moment war ihr das völlig egal. Er hatte sie gerettet und daher war sie ihm auch etwas schuldig. Nur was sollten das für Fragen sein? Sie war nur ein ganz normales Mädchen wie die anderen hier auch. Sie war von Jean angegriffen worden. Oder zumindest von seiner neuen und anderen Seite. Vielleicht befragte Junes aber auch einfach jeden hier. Die leicht verwunderten Blicke ihrer Freundinnen sagten ihr dabei aber etwas anderes.
Dadurch recht verunsichert stand Bella dann doch auf und musste sich erst einmal an der nächstbesten Person neben sich abstützen, die gleich mal Junes war. Sie war einfach dehydriert und hatte daher auch noch ziemlich Kreislaufprobleme. Nach paar Sekunden war der Schwindel dann wieder in einem erträglichen Rahmen und sie konnte dem Schwarzhaarigen dann doch folgen, welcher sie direkt zu einem Nebenraum führte.
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Desaster
HorrorDie Stadt wurde völlig zerstört und fast alle Bewohner sind umgekommen. Nur was ist geschehen? Was hat das alles verursacht? Eines ist jedoch sicher: Das alles ist auf ein riesiges Desaster zurück zu führen. Begleitet Bella, ein Mädchen von 16 Ja...