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!Überarbeitete Version!

Fertig umgezogen begab ich mich wieder zu den Jungs und meiner Schwester in mein relativ kleines Wohnzimmer. Die Sechs waren alle mehr oder weniger auf meine Couch gequetscht und hatten schon wieder ein Gespräch aufgebaut, weswegen ich mich erst einmal räusperte, um auf mich aufmerksam zu machen. "Möchtet ihr etwas essen? Ich könnte ein paar Snacks machen.", schlug ich vor und während Liam wohl schon einwerfen wollte, dass dies nicht nötig wäre, sprang Niall erfreut auf und lief mit einem "Ich helf' dir!" an mir vorbei. Kurz danach kam er wieder zurück, stellte sich neben mich und murmelte dann peinlich berührt: "Wo ist die Küche?" Schnell den Kopf schüttelnd lief ich einfach voran in meine ebenfalls kleine, aber dafür sehr modern eingerichtete Küche, wo ich den Kühlschrank öffnete, um ein paar Snacks zu zubereiten. 

Niall sagte ich dabei, dass er ja schon mal das Gemüse waschen könnte, bevor ich noch einmal rüber lief, um nach Getränken zu fragen. Drüben sah es allerdings nicht so aus, wie noch vor wenigen Minuten. "Was zur Hölle ist denn hier passiert?!", rief ich überfordert und sah zu Eleanor, die desinteressiert auf der Couch saß und auf ihr Handy starrte, während Liam versuchte alles, was gerade wild in der Wohnung verteilt lag, wieder halbwegs ordentlich hinzustellen, und dann zu Zayn, Louis und Harry, die den gesamten Raum auf den Kopf zu stellen schienen. "Ehm... Wo ist die Fernbedienung?", fragte Zayn dann unsicher, sah von seiner gehockten Position, in der er wahrscheinlich unter die Couch schauen wollte, auf und mir direkt in die Augen. 

"Wahrscheinlich zwischen eine der Couchrillen.", antwortete ich noch immer etwas überfordert, bevor ich eines der Kissen, die auf dem Boden lagen, aufhob und wieder dahin legte, wo es vorher war. "Wir werden das natürlich wieder aufräumen, tut mir Leid.", meinte Harry schnell und Liam nickte zustimmend, weswegen ich schnell einwarf: "Nein, das müsst ihr nicht... Achso, ich wollte fragen, ob ihr etwas trinken wollt?" Auf diese Frage hin wollte Louis einen Tee, Eleanor, Harry und Zayn ein Wasser und Liam nichts. Nickend verließ ich das Wohnzimmer wieder und fing in der Küche an alle Getränke vorzubereiten. Dabei machte sich langsam ein konstantes Schwindelgefühl in mir breit, dass von meinem Kopf in den Rest meines Körpers überging. Etwas zittrig hing ich den Teebeutel also in die Tasse, davon ausgehend, dass Louis immer noch dieselbe Lieblingssorte hatte, wie damals. 

"Nimm noch einen halben Löffel Zucker.", informierte Niall mich nebenbei, der schon angefangen hatte, das Gemüse zu schneiden, weswegen ich nickte und den Zucker rausholte. Allerdings konnte ich durch das Schwindelgefühl mittlerweile kaum noch richtig sehen und hielt mich deshalb lieber schnell an der Küchentheke fest, wobei der Löffel klirrend darauf aufkam. "Hey, alles gut?", Nialls Stimme schallte scheinbar etwas nach, doch das war wahrscheinlich nur mein jetziger Zustand. "Ja, ich- Mir ist nur schwindelig.", murmelte ich, kniff einmal fest die Augen zusammen und atmete tief ein und aus, bevor ich den Zucker in die Tasse füllte und auch daraufhin das Wasser. "Hey, ich wollte fragen, ob ich auch noch aushelfen kann?", platzte dann plötzlich noch Harry in die Küche und ich nickte nur dankend, während ich versuchte den Blick von Niall zu ignorieren. 

"Ich hol dann eben noch was aus meinem Zimmer.", murmelte ich flüchtig, damit ich meine Tablette nehmen konnte, und lief dann schnell den Flur entlang, um in meinem Zimmer zu verschwinden. In meinem Nachtschränkchen kramend bemerkte ich nicht, wie eine weitere Person sich in das Zimmer schlich, bis ich kraftvoll umgedreht und danach gegen die Wand gepresst wurde. "Nur damit du es weißt, die Jungs sind meine Freunde nicht deine, also halt dich von ihnen fern. Besonders von Louis. Er gehört zu mir und ich hab keine Lust darauf, dass du ihn mir noch verdirbst.", zischte Eleanor mir drohend entgegen, weswegen ich überfordert etwas in mich zusammen sank. "Warum hast du sie dann mitgebracht?", schaffte ich dann doch noch herauszupressen, weswegen meine Schwester genervt ausatmete. 

"Du weißt ganz genau, warum.", damit schubste sie mich noch einmal etwas fester gegen die Wand, bevor sie abließ. "Was kann ich dafür?! Außerdem werde ich dir deine kleinen Puppen schon nicht wegnehmen, keine Angst. Im Gegensatz zu manchen anderen Leuten habe ich nämlich kein Interesse daran reich und berühmt zu sein!", rief ich dann aufgebracht, weswegen Eleanor, die sich abgewendet hatte, sich schnell wieder umdrehte. "Unterstellst du mir, dass ich sie ausnutze?! Ich liebe Louis!", schrie sie mir dann ins Gesicht und spätestens jetzt hätten die anderen Leute in dieser Wohnung mitbekommen, dass wir uns stritten, aber Eleanor legte noch einmal etwas drauf: "Eigentlich müsste ich mir ja sowieso keine Sorgen machen, dich will eh niemand, nicht mal deine eigene Mutter!" 

Nach dieser Aussage sah ich sie sowohl wütend und gehässig, als auch verletzt, an. Sie wusste genau, dass dies ein heikles Thema für mich war, sie wusste genau, wie sehr ich darunter litt und hier war sie und drehte das Messer in meiner Brust noch um seine eigene Achse. Mitten in meinem Gefühlschaos bemerkte ich nicht, wie Niall und Louis das Zimmer betraten, noch weniger, dass Niall wütend mit Eleanor diskutierte, weil er ihre letzte Aussage wohl gehört hatte. Viel eher nahm ich mehr und mehr das Zittern wahr, dass sich an meinem ganzen Körper breit machte, während ich an der Wand runter rutschte. Ein Anfall. "Hey, Ryanne. Ist alles gut?", Louis Stimme war verzehrt, nicht ganz anwesend, dabei war er direkt vor mir. "Kannst du mich hören?", fragte er weiter, doch ich ignorierte ihn. 

Meine Hände, mein ganzer Körper zitterte und das Schwindelgefühl von vorhin kam wieder. Ich brauchte meine Tabletten. "Niall, lass es gut sein! Ryanne geht es nicht gut!", hörte ich Louis im Hintergrund, während ich versuchte meine Beine an meinen Körper zu ziehen. Langsam begann sich der Raum zu drehen. Mein Versuch langsam zu atmen scheiterte. "Ryanne? Hey, alles gut? Brauchst du irgendwas?", redete jetzt auch der Ire auf mich ein. "T-Tablet-ten.", konnte ich gerade so flüstern, weswegen Louis sofort aufstand und nach Tabletten suchte, dabei schnell auf das geöffnete Nachtschränkchen stieß und mir genauso schnell die Tablette in die Hand drückte, während Niall meinen Arm rieb und irgendwie versuchte mir zu helfen. 

Der Schwindel ließ langsam schon wieder nach und auch das Zittern nahm ab, doch die Tablette würde trotzdem schlimmeres verhindern, jedenfalls sollte sie das. Ich schluckte sie trocken und sah dann immer noch etwas überfordert zu Niall, der mich wieder besorgt ansah, genauso wie nun Louis, der die Tablettenpackung achtlos auf mein Bett geworfen und damit hoffentlich nicht gelesen hatte, was darauf stand. "Panikattacke.", schoss es aus mir heraus, bevor ich überhaupt nachdenken konnte, weswegen Louis langsam nickte und seufzend aufstand. "Ich hol dir ein Glas Wasser.", damit verschwand er aus dem Raum, während Niall nur skeptisch die Augenbraue anhob. "Gerade hattest du doch auch irgendwas. Was hast du wirklich?", hakte er nach, weswegen ich ergeben seufzte und mir mit den Händen einmal über das Gesicht fuhr. 

"Epilepsie. Relativ schlimm.", eröffnete ich ihm dann, weswegen der Ire mich mit dem wohl mitleidigsten Blick ansah, den es gab. "Oh, nein, schau mich nicht so an. Es ist nicht so schlimm. Ich komme damit klar.", warf ich schnell hinterher und nachdem der Blonde noch kurz nachgedacht hatte, nickte er und stand dann auf, um mir ebenfalls aufzuhelfen.


»Just the little Sister« || Louis TomlinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt