Kapitel 1

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Kapitel 1:

 

Ich stemmte mich gegen das schwere Eisentor,welches sich mit einem lauten quietschen öffnete. Ein mit Steinen gepflasterter Pfad bahnte sich seinen weg durch den Rasen. Obwohl ich hier gar nicht hinwollte,erwachte so etwas wie Neugier in mir. Das Gebäude war im alten Style gebaut,mit vielen Figuren in die Steine gemeißelt,aus denen das Haus bestand. Drum herum entfalteten Rosen ihre Blüten in vollem Glanz.

„Herzlich Willkommen Kyra.“

Erschrocken drehte ich mich zu der Brünetten Frau um.

„Tut mir leid,ich wollte dich nicht erschrecken. Ich bin deine Mentorin Jane Johnson.Du kannst mich ruhig Jane nennen.“

„Schön. Wo ist mein Zimmer?“,fragte ich nicht besonders freundlich.

Das vorher einladende Lächeln von Jane erlosch für einen kurzen Moment,doch sie schien sich schnell zu fangen und strahlte mich erneut an.

„Folge mir,ich führe dich in deine vier Wände.“

Mit gemischten Gefühlen lief ich meiner Mentorin hinterher. Ich wusste,Jane würde es mir nicht einfach machen meinen Plan durch zu ziehen.

„Weißt du Kyra,es ist keine Bestrafung ein Vampire zu sein. Ganz im Gegenteil, nur besondere Personen haben die Ehre eine von uns zu werden.“

Ein kalter Schauer lief mir über meinen Rücken,als Jane das Wort „Vampire“ aussprach. Ich konnte mich nicht an den Gedanken gewöhnen,kein Mensch mehr zu sein. Doch die unklaren Albträume von meiner Verwandlung und der ständige Durst nach etwas,was ich nicht beschreiben konnte,erinnerten mich täglich daran. Ein leises Fauchen entfuhr mir.

„Ich habe nicht drum gebeten eine von euch Blutsaugern zu werden.“

In diesem Moment musste ich nicht das Gesicht von Jane sehen,um zu erkennen,dass meine Worte sie verletzt hatten. Am liebsten hätte ich mich entschuldigt,doch das ging nicht. Nichts und Niemand würde mich dazu bringen meinen Vorsatz zu brechen. Eine unangenehme Stille trat ein. Erst als Jane stehen blieb,brach sie das Schweigen. Ein seufzen entfuhr ihr. „Ich weiß,es ist nicht einfach. So geht es jedem Anfangs. Doch tu mir den Gefallen und mach es dir nicht schwerer,als es ist.“

„Ich weiß nicht,was du meinst. Ich verstelle mich nicht oder sonstiges okay? So ist nun mal mein Charakter und wenn du ein Problem damit hast,dann lass mich einfach in Ruhe!“

Jane kam ein Schritt auf mich zu und sah mir tief in die Augen.

„Wir wissen beide,dass das nicht stimmt. Also hör auf dich selber zu belügen und zeig dein wahres Gesicht,Kyra. So ist es nämlich für alle beteiligten leichter.“

Irritiert wandte ich mich von Jane ab und starrte eine Steinfigur an.

„Ich möchte jetzt gerne auf mein Zimmer.“

Im Augenwinkel nahm ich wahr,wie Jane sich in Bewegung setzte und folgte ihr. Einige Minuten später blieben wir vor einer Eichenholztür stehen mit einem Schild mit folgendem Schriftzug: „Willkommen im Paradies“

„Wohl eher in der Hölle“,flüsterte ich mir leise selber zu und verfolgte mit meinen Augen,wie meine Mentoren an die Tür klopfte. Nur wenige Atemzüge später öffnete sich die Tür.

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