7. Kapitel

10 2 0
                                    

Überall Feuer und Rauch und noch mehr Feuer. Verkohlte Katzen, der Geruch von Feuer, das hier ist das Ende! Etwas ließ sich auf Farbenpfotes Nase nieder. Erschrocken riss sie ihre bernsteinfarbenen Augen auf und sog denn Duft der Bäume ein. Für einen Moment schien alles gut, bis sie den Ruß in ihrem sonst so sorgsam gepflegtem Fell sah. Schluchzend stützte sie sich gegen eine kräftige Ahorn . ,,Lavendelpfote ?", fragte sie zitternd und sah ihren Freundin an ,,W...Wieso ?", fragte sie dann und starrte ihr tief in die zarten grünen Augen . ,,Ich weiß doch auch nicht . Aber wenn der Sternen Clan dass für uns vorhergesehen hat, dann..." Sie brach aprut ab . ,,Was dann? ", fauchte sie verletzt . ,, Geht es dir wieder gut ? Du bist einfach zusammen gebrochen...", lenkte sie mit einen Blick in den Himmel ab . ,,Ob es mir gut geht ?! Meine Mutter , mein Vater, meine Schwester , meine Halbgeschwister , meine Mentorin , mein Großvater , ach was, mein ganzer Clan ist gerade in einem Feuer gestorben! Alles ist vorbei! Und jetzt wird mir erst klar wie unwichtig und machtlos dieser Haufen toter Katzen im Himmel ist! Lavendelpfote, warum willst du dass nicht verstehen ?!", fauchte sie und starrte auf ihre Pfoten . Lavendelpfote zuckte traurig und hilflos zusammen ,,So etwas darfst du nie sagen", flüsterte sie und unterdrückte eine Flut Tränen . ,,Komm gehen wir zur Scheue",drängte sie . Für einen Moment rührte Farbenpfote keine Pfote . Herbststern, geht es dir gut ? Sie zogen an etlichen Bäumen vorbei , es war ein wunderschöner sonniger Tag . Aber im Herzen der schildpattfarbenen Kätzin lag tiefste Dunkelheit . Stumm stapften die Beiden neben einnander dahin . Nichts erinnerte an die witzelnden besten Freunde die das Clangeschehen beobachteten . Das sie so nie wieder beobachten können würden . Nie wieder. Nicht heute , nicht morgen , nicht in einem Mond , nie wieder . Farbenpfote vernahm den Geruch einer Katze , aber sie roch weder nach Streuner noch nach Hauskätzchen . Sie schnupperte nochmal und erkannte auch den Geruch einer zweiten Katze. Lavendelpfote schien den Geruch auch zu merken und legte nervös ihre Ohren an ,,W..wer ist da ?", fragte sie dann unsicher . ,,Hier ist Sonne .",miaute eine freundliche Kätzin. ,,Und hier ist Mond", fügte eine etwas verwirrte Katerstimme hinzu . ,,Das sind sie", erklärte Lavendelpfote erleichtert . Farbenpfote folgte ihr misstrauisch . Das einzige was sie über diese Katzen wusste war dass sie in einer Scheune lebten, wie viele waren sie und wie lebten sie ? Nach einigen Schritten durch das Unterholz , die Erinnerung an den Donner Clan schmerzte wie ein spitzer Dorn der sich in ihrem Herzen verfangen hatte , waren sie vor zwei Katzen angekommen . Die kleinere etwas breitere Katze mit dem sonnengelben Fell und den freundlichen braunen Augen , stellte sich eindeutigerweise als Sonne heraus . Ihr Scheunengefährte mit dem silbrigem Fell und den dunklen blauen Augen war als Mond zu identifizieren . ,,Du bist doch diese Clankatze vom Mondsee , stimmts ?", Sonne wackelte freundlich mit den Ohren , Mond hingegen sah schon die ganze Zeit sehr verschreckt aus . Farbenpfote zuckte bei dieser Frage zusammen . Nein . Keine von ihnen war mehr eine Clankatze. Ihre Augen fingen furchtbar zu brennen an und eine Träne nach der Anderen tropfte auf die grasbewachasene Erde . Der Scheunenkätzin schien erst jetzt auf zu fallen wie schmutzig und schlapp sie waren ,,Das Feuer.", war dass einzige was Sonne herausbrachte bevor sie Mond ungläubig anstarrte.  Das war Alles, was Farbenpfote noch sah, bevor die Welt ein schwarzer Sturm zu sein schien, der sie mitriss .

,,Wann wacht sie endlich wieder auf ?", fragte eine besorgte Stimme . Sonne . ,,Die Kräuter müssten bald helfen. ", vermutete Lavendelpfote . Wie kann sie nur so ruhig bleiben ?  Sie öffnete ihre  Augen  und starrte in die wohl schönsten tannengrünen Augen in die sie je geblickt hatte . ,,Sie ist wach .", miaute er zufrieden und Farbenpfote fühlte sich plötzlich ganz gut,  er klang wie ein fürsorglicher Anführer . So wie Herbststern einst . Sofort kam dieser stechenden Schmerz zurück und sie wollte sich das pieksende Stroh unter ihr am liebsten übers Fell werfen und verschwinden.  Sie hatte sich nie so schwach und zerbrechlich gefühlt . ,,Ein Glück ! Du bist wach .", aber Lavendelpfote schaffte es diesesmal nicht fröhlich zu klingen . ,,Am liebsten wäre ich tot.", knurrte sie trocken , sie schaffte es einfach  nicht etwas zu sagen was nicht beleidigend klang . ,,Wilkommen!", begrüsste sie ein weiß-grauer Kater mit hellen blauen Augen ,,Das ist Himmel , Mond und mich kennst du ja bereits und der mit den grünen Augen ist Klee ." , schnurrte Sonne . Es tat weh eine so glückliche Katze zu sehen . Alles tat einfach nur noch  weh .

Ein brennendes GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt