Prolog

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,,Und es werde Feuer!", rief der getigerte Kater verzweifelt in die finstere Nacht und warf das glänzende Zweibeinerding auf den Waldboden.
In diesem Moment traf der erste Sonnenstrahl der Morgendämmerung darauf und entfachte eine winzige Flamme, die sich jedoch schnell ausbreitete. Dann huschte er schnell durch ein paar Farnwedel davon.
Plötzlich waren leise, wütende Stimmen zu hören und kurze Zeit später traten zwei junge Kätzinnen auf die grasbewachsene Lichtung.
,,Wieso kann er sich sein blödes Neumondskraut nicht selbst pflücken?", schimpfte die große, schildpattfarbene Kätzin mit bernsteinfarbenen Augen vor sich hin. ,,Weil er natürlich seine Schülerin schicken muss, während er friedlich schläft!", erwiderte die zweite Kätzin, die ebenfalls schildpattfarben war, und ihre grasgrünen Augen funkelten wütend.
Keine der beiden Schildpattfarbenen bemerkte die Flammen, die sich immer weiter ausbreiteten. Sie schritten, immernoch schimpfend, über die von Kräutern bewachsene Lichtung. Endlich fanden sie was sie suchten: Eine hohe Blume mit blassblauen Blüten, die Borretsch sehr ähnlich sah. Sogleich neigte die Grünäugige den Kopf und biss ein paar Stängel ab. Ihre Freundin tat es ihr gleich.  Dann wandten sie sich um und traten den Heimweg an. Plötzlich blieb die Heilerschülerin  ruckartig stehen. ,,Riechst du das auch?", fragte sie. Ihre Freundin schüttelte verwirrt den Kopf. ,,Nein ich rieche nur diese eklig müffelnden Kräuter in meinem Maul", miaute sie aufbrausend.
,,Rauch", antwortete die Kleinere der beiden Kätzinnen entsetzt, ließ die Kräuter fallen und stürmte durch den Wald davon. Verwirrt folgte ihr ihre Freundin.

Ein brennendes GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt