Update: Sooo...habe mich mal an eine Fortsetzung gewagt. Hoffe, sie gefällt euch :)
Sonntagmorgen. Immernoch leicht verkatert von der letzten Nacht ging ich mit schmerzendem Kopf in Richtung Badezimmer und wusch mein Gesicht mit eiskaltem Wasser. Dies zeigte Wirkung und ich wurde schlagartig wacher. Aus der Küche kam der verlockende Duft von gebranntem Toast und Omelette. Gierig grummelte mein Magen und ich merkte erst jetzt, wie hungrig ich war. Schnell zog ich mir einen Sweatshirtpulli an und polterte die Treppe hinunter.
„Auch schon wach?“ fragte mich meine Mutter mit einem wissenden Blick. „Ist wohl ziemlich gut gewesen deine Party oder?“
„Ja klar“ antwortete ich erschöpft. „So soll es ja schließlich auch sein.“ Auch an diesem Morgen war ich nicht gerade gesprächig.
Ich setzte mich an den Esstisch und trank eine Tasse Kaffee. Die Wärme tat mir gut und belebte meinen schlaffen Körper. Doch somit kamen auch meine Gedanken wieder in Fahrt und die Erinnerungen an die gestrige Nacht kamen langsam wieder hervor. Ich spürte einen Stich in meinem Magen. Mit dem angebissenen Toast in der Hand erstarrte ich.
„Geht's dir nicht gut? fragte mich meine Mutter mit besorgtem Blick.
„Ich glaube, ich habe einfach noch keinen richtigen Hunger. Ich warte lieber aufs Mittagessen.“
„Werd mir aber ja nicht krank!“ rief sie mir noch hinterher, während ich die Treppe hoch in mein dunkles Zimmer stapfte.
Hastig schloss ich die Tür hinter mir und ließ mich auf mein Bett fallen. Das Tageslicht drang leicht durch die noch immer geschlossenen Jalousien und warf sanfte Lichtstrahlen auf meinen Boden. Ich starrte zur Decke hinauf und erinnerte mich an die Ereignisse letzter Nacht. Wie ihr Blick mich durchbohrt hatte.
Ich zuckte zusammen, schon wieder spürte ich diesen Stich, diesmal tief in meiner Brust. Ich konnte es einfach immernoch nicht fassen. Ich war sicher, dass es für sie völlig unbedeutend war, einfach nur eine Laune, die sich aus dem Moment ergeben hatte. So konnte es nicht weitergehen, ich musste mich dringend ablenken.
Ich schaltete die Musik in meinen Ohren an, so laut, dass es fast schmerzte und schloss die Augen. Doch es war nutzlos, jedes Lied erinnerte mich an Laura. Ich wurde dieses Gefühl in meiner Brust nicht los. Es schmerzte fast, wie als ob sie zerreißen würde.
Ich musste einfach mit ihr darüber reden, die Dinge mussten geklärt werden und ich musste ihr mitteilen, was ich wirklich fühlte. Für mich war es alles, sie war mein Hauptcharakter, von ihr handelte mein Buch. Doch für sie war ich bestimmt nur eine Nebenfigur in einem unbedeutenden, kurzen Kapitel einer unendlichen Geschichte.
Doch ich brauchte Gewissheit, auch wenn diese mich am Boden zerstört zurücklassen würde.
Glücklicherweise war Laura in meiner Mannschaft, doch bis zum nächsten Training dauerte es wegen der anstehenden Sommerpause noch eine Weile. Mir blieb wohl nichts anderes übrig, als mich zu gedulden.