7. Kapitel

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„Neonorange?“

„Viel zu grell.“

„Braun?“

„Langweilig.“

„Hm. Vielleicht klassisches Schwarz?“

„In Kombination mit deiner Hose viel zu dunkel.“

„Mensch. Langsam gehen mir die Ideen aus, Liegt das an mir oder bist du nur eine schreckliche Stylingberaterin?

Ich schmunzelte. „ Sei froh, dass ich dir uberhaupt helfe,“ antwortete ich mit gespielter Arroganz.

„Hey! Wie siehts mit dem gelben Top aus?“

„Sieht frisch aus und passt gut zum Sommer. Wieso nicht?“

„Ha. Geht doch. Jetzt nur noch schnell mein Make-Up auffrischen" , sagte sie als sie aus dem Zimmer huschte.

„In diesem Moment klingelte mein Handy. Nörgelnd nahm ich an.

„Hallo?“

„Hey, Katha hier! Hast du die Sektflaschen organisiert? Der Penny-Markt bei uns hatte echt ne schreckliche Auswahl, wenn man das überhaupt so nennen darf.“

„Ja, ist gebonngt. Aber vergiss nicht, mir das Geld dafür zu geben, in Ordnung?“

„Keine Panik auf der Titanic, ich habs extra schon eingeschoben. Seid ihr zwei schon so weit? Ihr dürft die Eröffnung nicht verpassen, denn wir haben extra einen hammer DJ organisiert. Letzes Jahr war er total begehrt! Einer seiner Auftritte war sogar im Congress Centrum mit über zweitausend Leuten und vor zwei Monaten-“

„Wo ist denn jetzt mein verdammter Kajal?! Gerade eben lag er doch noch direkt vor mir! Ich bin am Arsch, wenn ich den jetzt nicht – Ah! Alles gut! Hat sich erledigt!“

„Die Leute werden so abgehen, da bin ich mir absolut sicher! Findest du nicht auch?“

„Ähm, das werden sie bestimmt. Na klar. Auf alle Fälle“ stotterte ich gestresst. Wegen diesem meckernden Monster im Badezimmer hatte ich überhaupt nicht verstanden, was Katha ins Telefon gebrabbelt hatte.

„Supi! Ähm, war das gerade Julia am anderen Ende?“

„Ja“, seufzte ich. „Sie will mal wieder, dass alles perfekt wird.“

„Haha, typisch für sie. Na dann, bis später, ich will euch ja nicht aufhalten.“

„Kein Ding, wir sehen uns.“ Ich atmete tief durch und beendete das Telefonat.

Hatte ich auch nichts vergessen? Geld fürs Taxi? Check. Regenschirm für alle Fälle? Auch schon eingepackt. Unsicher betrachtete ich mich im Spiegel und rückte mein Haar zurecht. Sieht doch ganz passabel aus, dachte ich. Mit eiligen Schritten lief ich ins Badezimmer.

„Bist du fertig? Wir sollten so langsam mal los. Katha hat irgendetwas von einer großen Eröffnung geredet, die wir anscheinend nicht verpassen sollten.“

„ Wenn das so ist...“ Sie fuhr ein letztes Mal mit der schwarzen Tusche über ihre Wimpern „...bin ich bereit!“

Grinsend schaute mir Julia ins Gesicht.

„Auf geht’s!“, rief sie heiter, als sie die Treppe zur Tür hinunter polterte.

„Let's get this party started!“

Vollkommenheit |GirlxGirl|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt