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,,Warum hast du mir nicht geholfen?!", fuhr ich Taehyung an, woraufhin er ein Comic hochhielt und es ein wenig in der Luft rumwedelte. ,,Deshalb. War grad dabei es zu lesen, als es passiert war."

,,Und da überlässt du mich eiskalt dem Schicksal oder wie?!"

,,Jo."

Sprachlos sah ich ihn an. Für manche Menschen fehlen mir einfach die Worte. Für andere ein Baseballschläger.

Kopfschüttelnd wandte ich nun meinen Blick von ihm ab, um nicht wieder wie gestern die Beherrschung zu verlieren. Doch leichter gedacht als getan.

Ehe ich mich versah, kletterte er rüber zu mir und hockte sich neben mich hin, während er mich von der Seite her musterte, sich dann doch anders entschied, als ich ihn förmlich mit meinem Todesblick strafte.

,,Was zur Hölle soll das? Verschwinde!", zischte ich ihn an und schob ihn von mir weg. Jedoch machte er keine Anschalten von hier zu verschwinden.

,,Ist nicht dein Klo", meinte er nun und zuckte mit den Schultern, ehe er weiter in sein Comic las und mich ignorierte.

Ist nicht sein Ernst... Womit hab ich das jetzt schon wieder verdient? Ich will doch nur ein bisschen Ruhe haben! Nach dieser Aktion wohl kaum übel zunehmen, oder?

Augenrollend stand ich nun auf und torkelte zum Händetrockner rüber, um mir dort die Haare und ein wenig mein Anzug zu föhnen, was mir jedoch mehr schlecht als recht gelang. Selbst wenn ich meine Hände nach dem Händewaschen trocknen möchte, bereitet mir dieses scheiß Teil immer wieder Probleme. Technik, die begeistert - dazu kann ich nur am Arsch sagen. Zumindest manchmal.

,,Wir sehen uns später, Kleiner!", hörte ich noch Taehyung von hinten rufen, woraufhin ich nur mit der Zunge schnalzend die Toilette verließ.




Der Rest des Tages verlief eigentlich ganz entspannt, wenn man von den üblichen demütigenden Kommentaren und den angewiderten Blicken absah. Seltsamerweise ließen mich jedoch Jimin und die anderen diesmal in Ruhe. Vielleicht sahen sie es für heute als genug, was sie mir angetan hatten. Umso besser für mich. So konnte ich entspannt nach Hause gehen.




,,Hi.“

,,Und tschüss.

Mit einem lauten Knall ließ ich die Tür ins Schloss fallen, woraufhin meine Mutter im Flur auftauchte und mich fragend ansah. ,,Wer war das?“

,,Nur der Postbote.“

,,Und warum knallst du dem Postboten die Tür vor die Nase zu?“

,,Ähm...“ Scheiße...

,,Aus dem Weg.“ Sie schob mich ohne Weiteres zur Seite und riss die Tür auf, ehe sie in das lächelnde Gesicht von dem Streber blickte und daraufhin selbst grinsen musste. Dann umarmte sie ihn sogleich - warum auch immer -, und trat einen Schritt zur Seite, damit er hineingehen konnte. Wenn es nach mir ginge, hätte er weiterhin da draußen schmoren müssen oder sich nach Hause verpissen können.

Gerade als Taehyung an meiner Mutter vorbeigegangen war, warf sie mir einen wütenden Blick zu, woraufhin ich erschauderte und sogleich Taehyung - wenn auch widerwillig -, in mein Zimmer lotste, um ihr fürs Erste zu entkommen.

In meinem Zimmer angekommen, schloss ich die Tür ab, damit uns keiner beim Nachhilfeunterricht stören konnte, ehe ich zum Schreibtisch lief und mich auf meinem Stuhl hinsetzte, während Taehyung sich erstmal in Ruhe hier umsah. Dann lief er jedoch wieder zur Tür, nahm den Schlüssel raus und drehte sich grinsend zu mir um, woraufhin ich ihn mit gehobener Augenbraue mehr als skeptisch ansah.

,,Was soll das?“, fragte ich, woraufhin er nur noch breiter grinste und mir langsam Unbehagen bereitete. ,,Lass den Scheiß und setz' dich gefälligst neben mich hin, um mir beim Lernen zu helfen! Ich will die Sache nicht unnötig in die Länge treiben, also bitte tu' mir den Gefallen und steck den Schlüssel wieder da rein, wo er hingehört... oder gib ihn mir, was weiß ich.“

,,Nenne mir einen guten Grund, warum ich das tun sollte.“

,,Weil du mich vielleicht heute eiskalt im Stich gelassen hast wegen deinem scheiß Comic und-“

,,Kein Comic sondern Manga, wenn ich bitten darf und außerdem hätte ich dir so oder so nicht helfen können. Sieh mich doch an! Sehe ich aus, als ob ich jemanden verprügeln könnte? Nein. Eher bin ich das genaue Gegenteil. Nicht besser dran als du. Und außerdem“, er steckte den Schlüssel in sein Genitalbereich, woraufhin sich mein Mund zu einem stummen O öffnete, ,,hab ich nie gesagt, dass ich keine Gegenleistung für die Nachhilfe verlangen werde. Das war lediglich nur meine Mum. Also komm und hol dir deinen lieblichen Schlüssel wieder, wenn du dich traust, Kookie.“

Geek // Vkook (slow updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt