Kapitel 9

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"Ent- was?!" Ich spüre wie eine Träne meine Wange hinunterläuft. Nein! Ich bin ein Mann. Ich weine nicht. Die Krankenschwester verzieht ihr Gesicht: "Aber, hey. Das hast du nicht von mir, klar. Ich will meinen Job noch n bisschen behalten. Und- ach ja. Keine Sorge! Die Polizei ermittelt schon. Die finden ihn schon." Ich komme nicht mehr klar. Mir wird schon wieder schwindlig. "TIEF EIN UND AUSATMEN. EIN UND AUS!" Ich höre die panische Stimme der Schwester.
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Ich komme wieder zu mir. Mir ist heiß. Sehr heiß. Ich schwitze. Schrecklich. "Gut. Ganz
ruhig. Ich bringe ihnen ein Glas Wasser. Bleiben sie ganz ruhig im Bett sitzen."
Sie verlässt den Raum.
Nein! Ich bleibe hier nicht sitzen. Niemals!
Überleg, Roman. Streng dich an!
Ich muss Heiko finden!
Aber wie?
Die Tür geht auf. "So bitte, hier ihr Wasser."
Die Schwester stellte das Wasser auf den Tisch.
"Ähm. Eine Frage. Wer hat uns hier eingeliefert?"
Die Schwester lächelte wiederum. "Ähm. Warten sie ich sehe in ihre Akte. Ähm. Aha. Die Nachbarin rief die Polizei nachdem sie einen Schrei in ihrem Haus hörte." Ich runzel die Stirn. "Okay. Und warum liege ich dann in Berlin in einem Krankenhaus und nicht in Frankfurt." Die Schwester lächelte schon wieder, langsam nervt es richtig: " Ihr Vater meinte, dass es besser ist, wenn sie in Berlin in ein Krankenhaus kommen." Ich stutze. "Mein Vater ist in Italien." Die Schwester schaut mich verwirrt an. "Nein. Er steht vor der Tür. Soll ich ihn reinlassen?" Ich nicke. Sie verlässt den Raum und bittet ihn hinein.
Ein Mann betritt den Raum. Nein. Niemals mein Vater. 1,90 groß. Schlank. Durchtrainiert. Schwarze kapuzenjacke. Schwarze Jogginghose. Einen Schal tief ins Gesicht. Sonnenbrille.
"Sohnemann!" Er schlägt die Tür hinter sich zu. Wir waren alleine im Zimmer. "WWWAS WOLLEN SIE?" Ich zittere. Schweißperlen auf meiner Stirn. "Die Frage ist nicht was ich will, sondern was du willst."  Ich stehe kurz vor den Tränen. Ein bitterer Geschmack verbreitet sich in meinem Mund und in meiner Kehle. Nein. Bloß nicht weinen. "Meinen Bruder zurück!" Sage ich tapfer. Aber innerlich bin ich am Zerbrechen.

Hater-Liebe (Lochi-FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt