Talking Body

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Manuel saß mal wieder in seinem Stuhl, während Zombey und Wintercracker über irgendeine Feier sprachen. Er hing mal wieder seinen Gedanken nach, während sein Handy still neben ihm lag. Die Jungs hatten ihn schon darauf angesprochen, als sie merkten, dass er ein wenig heiser war und zum Glück konnte sie in diesem Moment sein Gesicht nicht sehen. Er konnte ihnen schlecht sagen, was er die ganze Nacht getrieben hatte und deswegen erfand er irgendeine Story, dass er sich ein wenig kränklich fühlte, aber es wahrscheinlich besser werden würde. Das Klingeln an seiner Tür riss ihn aus den Gedanken und er entschuldigte sich schnell bei seinen beiden Freunden, bevor er aufstand und zur Tür schritt. Manuel bekam eher selten Besuch und wenn dann war es seine Familie. Peter stand grinsend vor seiner Tür und wollte ihn schon begrüßen, als die alte Dame, die neben Manuel wohnte, an ihnen vorbeiging. Sie hielt vor Manuel an und betrachtete ihn aufmerksam, was ihn selber eine Augenbraue in die Höhe ziehen ließ. „Das nächste Mal können sie ruhig ein wenig leiser sein", motzte sie und Manuel schoss sofort das Blut in die Wangen. „Ach nun haben sie sich nicht so! Sie wissen ganz genau, dass mein Bruder manchmal nächtelang zockt", widersprach Peter und eigentlich wäre Manuel ihm dafür dankbar gewesen, wenn er wirklich die Nacht gezockt hätte. „Zocken? Wohl eher ein Techtelmechtel mit seiner Hand", schnaufte die Alte und zog von dannen, während er lieber im Erdboden versinken wollte. Peter warf ihm einen kurzen Blick zu, während er eine Augenbraue in die Höhe zog.

„Will ich es überhaupt wissen?", fragte sein Bruder stockend und Manuel schüttelte so schnell mit dem Kopf, dass ihm fast schwarz vor den Augen wurde. Manuel räusperte sich schnell und ließ seinen Bruder in die Wohnung, während Peter ihn immer noch argwöhnisch ansah. „Was führt dich her", versuchte er schnell das Thema zu wechseln und sein Bruder sah ihn verwirrt an, bis er selber merkte, dass er eigentlich mit einer Bitte zu seinem Bruder kam. „Dani und ich wollen bald in den Urlaub und Noah kommt mit", erklärte Peter ruhig und Manuel nickte kurz, während er seinen Bruder dabei zusah, wie er die Wohnung betrachtete. „Ich wollte eigentlich nur fragen, ob du kurz auf unsere Pflanzen aufpasst, aber ich kann auch Mama fragen", sprach sein Bruder endlich seine Bitte zu ende. „Ich mach das", setzte Manuel sofort an und wollte noch etwas sagen, aber der Blick von seinem Bruder ließ ihn stocken. „Hör zu. Ich kann mir denken, dass das Leben als alleinstehender junger Mann...", fing Peter an und Manuel zog eine Augenbraue in die Höhe. „Solche Hotlines sind nicht gerade billig und es gibt so viele andere Möglichkeiten, wenn...", sprach sein Bruder weiter und Manuels Wangen färbten sich wieder in ein tiefes rot. „Ich habe nicht...", setzte er an und unterbrach somit Peter, der kurz nickte. „Okay. Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen, aber ich will auch nicht, dass du irgendwann Schulden deswegen machst." Manuel schüttelte wild mit dem Kopf und er verfluchte sich gerade so sehr, dass er sich bei Paluten so gehen lassen hatte. Die alte Dame war wahrscheinlich nicht die Einzige, die ihn gehört hatte.

„Hattest du das schon von den UFO-Jungs gehört?", fragte Peter, während Manuel in seinem Essen stocherte. Peter hatte ihn auf ein Mittagessen eingeladen und damit sie nicht raus mussten, hatte sie daher eine Kleinigkeit bestellt. Nun saßen sie auf der Couch und unterhielten sich über Youtube und über andere Youtuber. „Was ist denn nun wieder?", erwiderte Manuel und bedachte Peter mit einem genervten Blick. Peter grinste breit und schob sich die Gabel voller Nudeln in den Mund. „Rewi und Paluten sollen sich ziemlich gestritten haben", erzählte Peter nun endlich und Manuel nickte nur abwesend. Paluten hatte ihm den ganzen Tag über nicht geschrieben und irgendwie hatte er schon Angst, dass es an dieser Nacht lag, aber vielleicht hatte Paluten einfach nur Stress. „Es heißt, dass sie wohl zusammen sind", sprach Peter ungerührt weiter und Manuel verschluckte sich an seinem Essen. „Was?", fragte er hustend, während Peter ihn merkwürdig ansah. „So eine wirkliche Beziehung. Es gibt das Gerücht, dass sie gestritten hatten und Paluten dann sich wohl bei jemand anderes aus geheult hatte", murmelte Peter und Manuel trank einen großen Schluck von seinem Wasser. Aus geheult war in diesem Sinne nicht ganz richtig und Manuel wollte seinen Gedanken gar nicht erst zu ende führen. „Wie kommen Leute darauf?", sprach er nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte und Peter zuckte mit den Schultern. „Ich würde es ihnen irgendwie zutrauen. Rewi scheint wohl schon lange ein Augen auf Paluten geworfen zu haben... ." Manuels Blick fiel auf sein Handy und er biss sich auf die Lippe.

War er nur Ablenkung? War das hier alles nur, weil Paluten sauer war und einfach jemanden brauchte? War Manuel nur da, damit Paluten Rewi eine rein würgen konnte? Sein Herz stotterte in seiner Brust und irgendwie erklärte das alles hier. Warum Paluten so gestresst war. Warum er mitgemacht hatte. Warum er ihm jetzt nicht schrieb. Manuel war doch schon immer nur ein Idiot für Paluten gewesen. Jemand, der keine Freunde und Kollegen hatte. Jemand mit dem man nicht gerne aufnahm, weil Manuel seine Eigenarten hatte. Weil er immer pünktlich sein wollte. Weil er Youtube, als seinen Beruf ansah. „Manu?", kam es fragend von Peter und er blinzelte schnell die Tränen weg. „Hmm? Sorry", murmelte der Braunhaarige und warf seinem Bruder einen kurzen Blick zu. „Alles gut? Du warst so in Gedanken", erklärte Peter und Manuel schluckte seinen Kloß im Hals herunter. Unterdrückte die Tränen, die versuchte auszubrechen. Verdrängte die Gedanken, die immer wieder kamen. Gedanken über Paluten. Gedanken über sich selber. Wie konnte er nur so dumm sein? Wie konnte er nur glauben, dass es überhaupt eine Verbindung zwischen den beiden Youtubern gab? Sie verband nichts, außer der Hass auf den anderen. Sein Handy vibrierte und Manuel wollte schon weiter essen, als er den Namen aus dem Augenwinkel sah. Als er die ersten Worte der Nachricht las und wusste, dass Peter sie auch sah. Dass Peter genau wusste, wer da in seinem Handy unter diesem Namen eingespeichert war. Dass Peter eins und eins zusammenzählen konnte.

'Wegen der letzten Nacht...'

Manuel saß auf seiner Couch und starrte an seine Decke. Sein Handy lag unberührt auf den Tisch und Peter war weg. Konnte Manuel es ihm überhaupt verübeln? Er hatte komplett abgeblockt, während sein Bruder versucht hatte mit ihm zu reden. Ihn zu fragen, was das zu bedeuten hatte und auch wenn Manuel nicht antworten wollte, hätte er es sowieso nicht gekonnt. Was war das hier? Was sollte das alles sein? Sein Bruder ist sauer aus seiner Wohnung gestürmt, während Manuel hier immer noch saß. Das Handy auf dem Tisch und die Tränen, die leise seinen Wangen hinabliefen. Manuels Blick fiel auf sein Handy und irgendwie ahnte er, dass die Nachricht von Paluten ihn nur noch mehr fertig machen würde. Erst Peter und nun das. Warum ging sein Leben so den Bach herunter nur weil er sich ein mal gehen lassen hatte? Nur weil er ein mal das tat, was sich gut anfühlte? Nur weil er ein mal jemanden in sein Leben ließ? Schnell wischte er sich die Tränen mit seinem Ärmel weg und zögerte ein wenig, doch mit einer fließenden Handbewegung nahm er das Handy in seine Hand. Palutens Nachricht war immer noch sichtbar und Manuel schluckte schwer, während er sein Bildschirm entsperrte.

15:37

Wegen der letzten Nacht wollte ich nur sagen, dass es mir Leid tut, falls ich dich zu irgendetwas gedrängt haben sollte.

Manuel sah stumm auf die Nachricht und er wusste nicht wirklich, was er genau daraus deuten sollte. War es ein gutes Zeichen oder eher ein schlechtes? Bereute es Paluten, weil es Manuel war oder weil er dachte, dass es Manuel eigentlich gar nicht wollte? Deswegen schrieb er die Wahrheit. Er wollte nicht drumherum reden und hoffen, dass er den richtigen Weg ging. Paluten würde sich dann wahrscheinlich sowieso nach ihm richten und Manuel würde nie erfahren, ob die ganze Sache zwischen den beiden dann nur eine Laune der Natur war. 'Hast du nicht.' Er war noch nie gut mit Worten. Manuel konnte gut unterhalten, aber sobald es um seine eignen Gefühle ging, versteifte er sich immer wieder an Standardphrasen. Deswegen hoffte er umso mehr, dass Paluten ihn verstand. Dass Paluten deuten konnte, was er meinte.

16:01

Gut, denn es war wirklich schön :)

Manuel stockte der Atem, während sein Herz hin und her hüpfte. Paluten fand es schön. Paluten hatte ihm geschrieben und die Nacht nicht bereut. Hatte es nicht bereut, dass es Manuel war, der am anderen Ende des Hörers stöhnte. Dass es sein Name war, der über Palutens Lippen kam. Manuel verdrängte alles. Verdrängte, dass alle seine Nachbarn wussten, was er die Nacht über getrieben hatte. Verdrängte, dass sein Bruder sauer auf ihn war. Verdrängte, dass er nur Palutens Ablenkung sein konnte, während er ihm zurückschrieb, dass er das selbe dachte. Mit einem leichten Lächeln schritt er wieder zu seinem PC und öffnete TeamSpeak, während er auf den Channel von Maudado jointe.


Einen wundervollen Sonntag euch :3 Ich weiß, dass das Kapitel nicht so lang ist, wie die anderen, aber der nächste Abschnitt ist zu lang und würde dann die maximale Anzahl meiner Wörter überschreiten :D Deswegen hier ein bisschen Drama ;3

Ihr könnt euch außerdem bei der lieben _HotChilli_ bedanken, die mich nach dem nächsten Kapitel gefragte hatte :D Nur für dich :3

Euch einen wundervollen Tag <3

Muffin

Just Another Youtuber Story - KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt