~Tue jeden Tag etwas, worauf du Morgen stolz sein kannst.~
Ich schlenderte durch die schmuckvollen Gänge im Königspalast, den andere für mein zu Hause hielten, doch hier wurde ich schräg angeschaut und die zwielichtigen Gestalten sahen aus, als würden sie mir gerne den Hals umdrehen. Wesen wie mich bezeichnet man als Mischblut, doch meine wunderbaren Stiefbrüder ziehen die Bezeichnung "Dreckiges Stück Abschaum" vor, bis meine Mutter, die Zweitgeborene des Königs von Obinoqu, es ihnen verbat. Ein Dienstbote überbrachte mir die Nachricht, dass ich mich im Thronsaal einzufinden habe. Das passierte selten, denn König Nerix wollte mit dem "Schlammblut" am liebsten nichts zu tun haben. Doch ich war sein Enkel und seine Tochter Helia, meine Mutter liebte mich aus irgendeinem absurden Grund.
Die Wachleute, die vor den großen Türen postiert waren ließen mich widerwillig passieren. Der Raum war imposant und sehr goldbetont. Mein Großvater saß arrogant auf seinem rot und silber verziertem Thron, die Farben der königlichen Engel, während er mich abschätzig musterte.
„Musst du dich immer so kleiden? So wie ein billiger Höfling?" „Was willst du?", ingnorierte ich ihn. Er versuchte mich mit seinem Blick niederzustarren, doch ich hielt stand. Eine seiner Augenbrauen wanderte nach oben und er erklärte:
„Elyo, du wirst an den Hof der Feen reisen." Sein Tofall duldete keinen Widerspruch. „Warum?", erkundigte ich mich kühn ohne mit der Wimper zu zucken. Nerix atmete tief ein und aus. „Wir wollen zeigen das dreckige Halbblütler nicht weniger wert sind als Reinblütler, indem du etwas Zeit mit der Prinzessin verbringst. Das ist zwar Mist, aber wir müssen unsere Beziehungen zu den Feen aufbessern und du dir wird die Ehre zuteil die Königsfamilie zu besuchen.", am Ende seiner Spottrede lächelte er gehässig und winkte mich heraus. Ich wand mich um, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen.
Also würde ich bald nach Militas reisen um, ja keine Ahnung was ich machen soll zu tun. Zu der Prinzessin, die superbegabt, arrogant und eitel ist. Immer hin bin ich dann von hier weg. Nicht mehr in der Nähe meiner Stiefbrüder, die mich terrorisierten seit ich klein war. Ich hätte mich ihnen zur Wehr setzen können, aber die Zeit der Rache kommt noch. Sie haben keine Ahnung wozu ich in der Lage bin, was ich trainiere unf bin.
Meine Gemächer waren nicht mal annähernd so prachtoll, wie die meiner "reinrassigen" Familie, doch ich hatte es selbst eingerichtet und man ließ mich hier in Ruhe, im Dienstbotenflügel. Diese mussten natürlich Stillschweigen halten über den Fakt, dass ein Mitglied der Herrscherfamilie in so unwürdigen Verhältnissen lebte.
Ich streifte mir mein Hemd von des kampfgestählten Schultern und entfaltete meine Schwingen, die die meiste Zeit unter meiner Kleidung eingeklemmt waren. Es war mir nicht gestattet die Farbpracht meiner Federn öffentlich zur Schau zu stellen, denn das würde zeigen, wie anders ich war. Ein Pegasus und ein Fee mussten sich irgendwo in meiner unreinen, väterlichen Abstammungslinien befunden haben, der Grund warum ich kein normales Leben führen durfte. Stattdessen musste ich jetzt den Botschafter spielen, der Junge, der an den Hof der Feen geht um dir angeschlagene Beziehung wieder gerade zu biegen. Toll!
Dennoch war ich neugierig auf die Kampf-und Waffenkunst der anderen Kultur. Nicht zu vergessen die andere Art der Magie die die Fee auszuüben pflegen. Ein Dienstbote teilte mir mit, dass ich bis zu Abend Evinien verlassen. Mein Gepäck wird kleiner ausfallen, was habe ich schon mitzunehmen? Ein klappriges Bett? Eine rumplige Kommode? Also kann ich auch gut nochmal Kämpfen gehen, wie ein einfacher Soldat. Ich streifte mir neue Kleidung über, die mich nicht behinderte und lief in meinen Schattenschwaden unerkannt durch das Schloss.
Die Halle war der einzige Ort an dem ich meine Herkunft nicht zu verschleiern brauchte. Wachen ließen mich mit einem freundlichen Nicken ein und ich flog zu meinem besten Freund Dirno. Sein schlanker Körper wendete sich zu mir und er versuchte mit seinen moosgrünen Flügeln zu winken, was ihn schließlich das Gleichgewicht verlieren ließ und er sich nur mit Mühe wieder fangen konnte. Quatschkopf. Seine Miene war traurig. Absolut unpassend für eine Frohnatur wie ihn. „Du reist heute ab?" Der Tonfall war eine Mischung aus Vorwurf und Mitleid.
Ich erklärte ihm meinen lächerlichen Auftrag. Die Feen werden mich immerhin nicht demütigen, da sie schon immer andere Wesen besser akzeptiert hatten, als die fremdenfeindlichen ,arroganten Engel. Es trat ein Funkeln in Dirno's Augen. „ Du wirst also die Prinzessin sehen und mit ihr reden dürfen? Es gibt Gerüchte, dass sie echt heiß sein soll und..", „Dirno???!", knurrte ich warnend. „Was?", „Darum geht es nicht! Ich soll Großvater's Image aufbessern.", Tja und ein Mischwesen will sowieso niemand, fügte ich in Gedanken hinzu.
Aus dem Augenwinkel sah ich wie der Waffenmeister auf uns zukam. „In der Arena wird nicht gequatscht und du." Er deutete mit den Fingern auf mich. „sollst dich in irgendeiner Angelegenheit beeilen.", teilte er mir mit. Und dann machte ich mich auf den Weg, in eine ungewisse Zukunft.
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See You- Lions HeadHier kam das erste Kapitel. Tada!
Die Songs, die ich vorschlage werden nie zum Kapitel passen, aber ich muss euch doch meinen hervorragenden *hust* Musikgeschmack zeigen.
•846 Wörter•
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Lavendel-Welt Der Wesen
FantasyDie Menschheit existiert nicht mehr, sie haben versagt. Sich in die Luft gesprengt und gegenseitig vergiftet, bis nur noch die Wesen übrig blieben. Die Engel waren seit jeher die Stärksten und regierten mit einem Rat, bestehend aus den anderen Klass...