Kapitel 11 - Reviermarkierung

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Clarke pov.:
Was auch immer Bellamy mir sagen wollte, war nicht wichtig. Denn wenn ich zu spät kam, hätten meine Eltern mir womöglich die Hölle heiß gemacht. Doch ich kam genau pünktlich an. "Hey Schatz." Mein Dad lächelte mich warmherzig an und drückte mir einen sanften Kuss auf den Kopf. "Hey Dad. Ich geh hoch mich duschen und so.", sagte ich und lief entspannt nach oben in mein Zimmer. Dort ließ ich meine Tasche mit den Klamotten fallen und ging in unser Bad. Ich zog mich aus und stieg unter die Dusche, um mir warmes Wasser über den Körper laufen zu lassen. Nachdem ich auch mit dem Haarewaschen fertig war, stieg ich aus der Dusche und wickelte mich in eines der weißen, flauschigen Handtücher. Schnell föhnte ich meine Haare und trocknete mich zuletzt auch noch ab und zog mich anschließend an. Für Sommer war es heute erstaunlich kalt, weshalb ich mich in meine kuschelige Decke auf meinem Bett wickelte. Gerade wollte ich meinen Fernseher anschalten, um in meine Seriensucht zu verfallen, als mein Handy vibrierte. Als ich den Namen der Person las, die mir geschrieben hatte, machte mein Herz einen kleinen Hüpfer. Finn, der Junge, den ich schon seit Ewigkeiten vergötterte und der, der eine meiner engsten Freundinnen nur ausgenutzt hatte. Raven. Ich musste unbedingt mir ihr reden. Aber erstmal musste ich mit Finn sprechen. Ich musste wissen, was das zwischen uns war. Klar er hatte mir gesagt, dass er mich liebt, aber Worte bedeuteten bekanntlich nicht viel, wenn keine Taten folgten. Er hatte gefragt ob wir uns treffen wöllten und schnell zog ich mich an und schrieb ihm, dass ich in 10 Minuten in der Ark sein würde. Gesagt, getan.

Als ich durch die Tür trat sah ich mich um, bis mein Blick auf Finn fiel, welcher an einem Tisch saß. Doch er war nicht allein. Ihm gegenüber saß eine hübsche Brünette mit leicht gelockten Haaren. Ich glaube sie hieß Gina, oder so. Man konnte klar erkennen, dass da mal was gelaufen ist. Oder immernoch lief? Ich setzte mich in Bewegung, bis ich einen mir allzu bekannten Lockenschopf sah, welcher in die Richtung von Finn sah. Man konnte Bellamy scheinbar auch nie loswerden. Aber er würde doch niemals allein hier herkommen. Ich sah genauer zu ihm und erkannte, dass ihm ebenfalls eine hübsche Brünette mit waldgrünen Augen gegenüber saß. Irgendwie kam sie mir bekannt vor. Wahrscheinlich hatte ich sie schon mal irgendwo gesehen. Ich merkte gar nicht, dass ich sie angestarrt hatte, bis sie mir direkt in die Augen sah und Bellamy anstieß und etwas flüsterte, weshalb er sich ruckartig umdrehte und mich ansah. Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer, als meine Augen auf seine trafen. Wahrscheinlich nur der Schreck. Er lächelte mich sanft an. Moment. Sanft? Hatte ich was verpasst? Ich lächelte völlig aus dem Konzept gebracht zurück und sah dann aber schnell zurück an Finns Tisch. Das konnte nicht sein Ernst sein! Er hielt ernsthaft mit diesem Mädchen Händchen und streichelte ihr über die Wange. Ich spürte wie es in meinem Herzen begann schmerzhaft zu stechen und meine Augen feucht wurden. Ich sah wieder hoch als ich eine weibliche Stimme aufgeregt rufen hörte. "Tu es nicht!" Ich wusste gar nicht, wie mir geschah. Ich sah nur noch wie Bellamy wutentbrannt auf Finn zulief, diesen am Kragen packte und hochzog. "Was soll der Bullshit?", brüllte er und zog ihn hinter sich nach draußen. Natürlich lag die komplette Aufmerksamkeit des Restaurants auf den beiden. Die Brünette mit den grünen Augen nickte mir zu und zusammen rannten wir den beiden hinterher. Draußen angekommen sah ich mich um und sah, wie die beiden sich prügelten. Was zur Hölle sollte das!? "Bellamy, Hör auf!", schrie ich und packte ihn am Arm doch er war viel zu stark, als das ich ihn von Finn hätte wegziehen können. Scheinbar machte sich sein Boxtraining nützlich, denn Finn war definitiv im Nachteil. Ich sah kurz zu dem Mädchen, doch diese sah nur belustigt zu. Ich startete einen erneuten Versuch, Bellamy von Finn wegzuziehen, was diesmal auch funktionierte. "Bellamy... hör endlich auf.", brachte ich unter Anstrengung heraus und stellte mich vor ihn, bevor er wieder auf Finn losgehen konnte. Ich packte ihn an beiden Armen und versuchte Augenkontakt aufzunehmen. Wie konnte man so muskulöse Arme haben? Endlich sah er mir in die Augen und hörte auf sich gegen mich zu wehren. Sein vor Wut verzerrtes Gesicht entspannte sich langsam und ich ließ seine Arme los. Doch im Gegensatz zu ihm, wurde ich nun sauer. "Was zur Hölle sollte das?", schrie ich ihn an und kurz schien er verständnislos, bis auch er langsam sauer wurde. "Das war für dich!", keifte er zurück und kurz war ich verwirrt. "Der Typ labbt dich erst voll von wegen 'Oh ich liebe dich ja so' und macht mit dir rum und dann macht er bei nächster Gelegenheit gleich mit der Nächstbesten rum. Und versuch ja nicht zu leugnen, dass dich das, was du gesehen hast, verletzt hat. " Das konnte jetzt nicht sein Ernst sein. "Also erstens kann ich meine Angelegenheiten selber klären. Zweitens hätte man vorher vielleicht mal reden können, falls das ein Missverständiss ist und drittens was zur Hölle geht dich mein Leben an?" Ich war stocksauer. Bellamy hatte nicht das Recht dazu. "Schön. Wenn du meinst. Vielleicht hört er jetzt endlich mal auf rumzulabern, dass er diese Wette gewinnt. Und ich hoffe für ihn, dass er jetzt endlich weiß, wer hier der Boss ist." Bellamys Blick war eisig und jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. Er schnaubte, als er merkte, dass ich nichts mehr sagen wollte und machte auf dem Absatz kehrt. Die Brünette stapfte ihm seufzend hinterher und ich wandte mich wieder an Finn, welcher mittlerweile von dem harten Boden aufgestanden war. "Von was für einer Wette hat er gesprochen?", fragte ich direkt und sah ihn an. Ich spürte wie mein Herz ängstlich zu beben begann, ganz so als hätte ich eine böse Vorahnung. "Keine Ahnung, wovon er geredet hat. Und dieses Mädchen war meine beste Freundin. Ihr Freund hat gerade Schluss gemacht und ich habe nur versucht sie zu trösten." Er kam auf mich zu und sah mir in die Augen. "Kannst du mir das glauben?", fragte er und legte seine rechte Hand an meine Wange. Ich musste es glauben, also nickte ich und er beugte sich zu mir hinunter und küsste mich, was ich erwiderte. Und doch wurde ich dieses ungute Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmte.

Bellamy pov.:

Wie konnte sie nur so blind sein? Und dann auch noch so reagieren. Ich hatte mich für sie geprügelt. Naja okay, vielleicht konnte ich Finn auch so nicht leiden, aber trotzdem. Der Typ hatte ein scheiß Wette mit einem seiner Kumpels am laufen, dass er sie knallen könnte und sie ist auch noch so dumm und fällt auf ihn herein! Ich könnte ausrasten. "Seit wann prügelst du dich denn für jemanden außer Octavia?" Erst jetzt bemerkte ich, dass Lexa ja auch noch da war. Entnervt ließ ich meinen Kopf auf mein Lenkrad senken. "Ich wollte nur mein Revier markieren.", maulte ich. Aber wem machte ich hier eigentlich was vor? "Genau und ich bin so hetero wie du.", meinte sie sarkastisch und sah mich forschend an. "Er hat eine Wette am laufen. Er will Clarke nur flachlegen und sie sieht das nicht." Ich sah zu Lexa, welche begann zu grinsen. "Bist du etwa verknallt?" Lachte sie mich gerade aus? "Ich kenne sie kaum.", antwortete ich knapp und sah stur geradeaus. "Wie lange kennen wir uns jetzt schon, Bellamy?" Sie stieß einen tiefen Seufzer aus. "Seit 15 Jahren. Und jaa ich mag sie und da ist auch irgendwas zwischen uns, aber ich bin nicht so jemand, der sich verliebt. Du weißt wie ich bin.", murrte ich und sah zu ihr. "Du kennst dich wahrscheinlich selbst nicht  einmal richtig." Sie zog die Augenbrauen in die Höhe und lächelte dann sanft. Womöglich hatte sie recht. Ich wusste nicht einmal selbst wer ich bin. Wer ich wirklich bin.

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Wie angekündigt ein neues Kapitel 🙈 ich weiß nicht so ganz ob mir das gefällt oder nicht... Aber ich freue mich so mega, weil ich einfach schon über 700 reads habe 😍 also danke an alle die lesen, voten und die Kommentare da lassen ❤

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