Kapitel 14 - Fick dich!

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Bellamy pov. :
Ich konnte es einfach nicht lassen, ich musste ihr folgen. Ich hatte das ungute Gefühl, dass etwas Schlimmes passieren würde. Als ich sie fast eingeholt hatte, überquerte sie gerade die Straße, als plötzlich ein schwarzer Audi angerast kam. Ich war wie erstarrt und dann sah ich es. Das Auto bremste nicht einmal, sondern gab noch mehr Gas. Dann der Aufprall. Clarke wurde erfasst und über das Dach geschleudert. Dann prallte sie hart auf und blieb reglos liegen. Das Auto fuhr immer noch weiter, bis es um die nächste Ecke bog und mit quietschenden Reifen verschwand. Erst jetzt konnte ich mich aus meiner Starre lösen und rannte zu Clarke. Ich ging vor ihr auf die Knie und versuchte mein rasendes Herz und die Tränen in meinen Augen unter Kontrolle zu bekommen. Ihr Gesicht war zerschrammt und langsam bildete sich eine kleine Blutlache um ihren Kopf. "Nein Clarke. Nein nein, du wirst jetzt nicht sterben!" Vorsichtig, damit ich nicht noch mehr anrichtete, drehte ich sie auf die Seite, damit sie nicht an ihrem Blut erstickte. Schnell zückte ich mein Handy und versuchte den Krankenwagen zu rufen, wobei ich das ganze Blut auf meinem Handy verschmierte. Zu meinem Glück funktionierte es jedoch und ich erreichte sofort jemanden. "H.. Hallo hier ist Bellamy Blake. Meine Freundin wurde von..."ich musste ein Schluchzen zurückhalten." von einem Auto überfahren. Ich befinde mich in der Maple Street 122a. Bitte kommen Sie schnell, sie blutet und ist bewusstlos." Die Frau am Telefon, sagte dass sofort jemand kommen würde und legte auf. Ich ließ mein Handy sinken und strich Clarke die Haare aus dem Gesicht." Bitte, du darfst nicht sterben. Du bedeutest mir zu viel." Mir rollten einige Tränen die Wangen hinunter und ich legte meine Lippen auf Clarke's Wange und streichelte weiterhin ihren Kopf. Es kam mir vor, als wären Ewigkeiten vergangen, bis der Krankenwagen kam. Ich war wie in Trance, als man mich vorsichtig von ihr weg zog und sie behutsam auf eine Liege legten. Vor mir stand ein großgewachsener bärtiger Mann. Ich sah wie seine Lippen sich bewegten, aber ich hörte ihn nicht. Ich starrte nur gebannt zu Clarke, welche immer noch so wunderschön aussah. Ich war regungslos. Was würde passieren, wenn sie stirbt? Plötzlich wurde an meinem Arm gerüttelt und ich sah zu dem Mann. "Sir? Wie ist ihr Name? Wir müssen schnellstens ins Krankenhaus, sie muss notoperiert werden." Ich nickte nur und er zog mich zu dem Krankenwagen. Wir stiegen ein und setzten uns. Direkt neben Clarke, welche reglos auf der Liege lag. Alle Autotüren wurden geschlossen und wir rasten los. Leise drang das laute Heulen der Sirene in mein Ohr, konnte aber nicht mein rasendes Herz übertönen, welches ununterbrochen Blut durch meinen Körper pumpte und meine Ohren rauschen ließ. Der Sanitäter fragte mich über Clarke aus und ich gab ihm alle wichtigen Daten, die er brauchte und die ich von Clarke wusste. Ich konnte nicht anders, als sie anzustarren, während ich mir mit meinen blutigen Händen verzweifelt über Gesicht und Haare strich. "Ist sie ihre Freundin?", fragte mich der bärtige Mann neben mir plötzlich. Ich sah zu ihm mit einem fragenden und leicht verwirrten Blick. "Du siehst sie so an. Als wärst du in sie verliebt." Hatte er gerade verliebt gesagt? Ich war doch nicht in Clarke verliebt. Ich mochte sie einfach nur. Sehr. Schnell schüttelte ich mit dem Kopf. "Nein, sie ist mit einem anderem zusammen. Und wir sind nur Freunde. Schätze ich mal." Ich wandte meinen Blick keine Sekunde von Clarke ab, aus Angst sie könnte plötzlich aufhören zu atmen, wenn ich es tat. Skeptisch sah mich der Sanitäter von der Seite an, doch sagte nichts weiter. Endlich kamen wir im Krankenhaus an und Clarke wurde sofort in den OP gebracht. Ich hingegen wurde in den Wartebereich geschickt. Dort rief ich kurzerhand Octavia und Clarke's Mutter an. Beide wollten sofort herkommen. Und so dauerte es auch nicht lange, bis die beiden kamen, völlig aufgelöst. Erschöpft ließ ich mihc auf einen der alten Stühle fallen, direkt neben eine große Topfpflanze, und streckte meien Beine auf dem Linoleumboden aus. Immer wieder strich ich über meine blutigen Hände, während sich die Szene des Unfalls immer wieder in meinem Kopf abspielte.

"Wo ist sie? Wo ist Clarke? Was ist passiert?" Clarkes Mutter sah sich panisch um als sie im Wartebereich ankam, doch ich sprang aus meiner Starre auf und hielt sie vorsichtig fest und sah sie an. "Sie wird gerade operiert. Ich weiß leider nicht wie es ihr geht." Wieder sah ich diese Bilder vor mir und ich schloss kurz die Augen, um sie zu verdrängen. Meine Schwester sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. "Hast du sie gefunden?", fragte sie mich und sah mich genau an. Ich spürte, wie ich mich verspannte und nickte. Dann erzählte ich, was passiert war. Beide sahen mich geschockt an. "Oh Gott.", entfuhr es Clarke's Mutter und dann nahm sie mich plötzlich in die Arme. "Es tut mir so leid, dass du so etwas sehen musstest. Trotzdem danke ich dir, wer weiß was passiert wäre, wenn du nicht da gewesen wärst." Sie drückte mich fester und ich erwiderte die Umarmung, während ihr ein leichtes Schluchzen entwich.

Nachdem bereits einige Stunden vergangen waren, hieß es, dass Abby, Clarke's Mom nun zu ihr könne. Ich hatte versucht Finn zu erreichen, jedoch ging bei ihm immer nur die Mailbox ran. Lexa hatte ich auch geschrieben und ihr alles erzählt und sie meinte, dass ich sie die Nacht noch einmal anrufen soll. Als Abby wieder herauskam nickte sie uns zu, dass wir nun zu Clarke konnten. Meine Schwester packte mich am Handgelenk und zog mich hinter sich her. Ich spürte, wie mein Herz immer schneller schlug. Schließlich erreichten wir die Tür und Octavia rannte förmlich hinein und ließ sich in Clarke's Arme fallen. Dort lag sie. Sie sah müde und geschafft aus, das Gesicht blass und eingefallen. Das Blut hatten sie aus ihrem Gesicht gewischt und es waren nur noch einige Schrammen zu sehen. Mein Herz schlug noch schneller, falls das möglich war, als sie mir direkt in die Augen sah.

Clarke pov. :
"Wie hast du mich gefunden?", fragte ich direkt gerade aus und sah ihn weiterhin an. Er überwand die letzten Schritte und setzte sich vorsichtig neben mich auf mein Bett. Er sah ein wenig nervös aus. "Naja Ich war nochmal auf dem Weg zu Walmart, weil wir äh noch etwas brauchten und ich... Naja wie soll ich es sagen? Ein ungutes Gefühl hatte, als du los bist. Also bin ich dir nachgegangen, da dein Weg eh auf meinem lag und ich noch versucht hatte dich einzuholen. Und dann... " Er holte kurz tief Luft, als müsste er sich überwinden etwas Schlimmes zu sagen. Sein Blick war die ganze Zeit an die kalte weiße Wand gerichtet gewesen, doch nun drehte er sich wieder zu mir mit seinem Gesicht und sah mir tief in die Augen. Er war bleich und seine Augen wurden ein wenig glasig. "Dann sah ich wie das Auto in dich hineingerast ist und du weg geschleudert wurdest. Aber er hat nicht angehalten. Er hat einfach nicht angehalten." Den letzten Satz flüsterte er eher zu sich selbst. Er saß vor mir wie ein verstörtes Kind, was mich völlig abwesend anstarrte, so als würde er das Szenario immer und immer wieder vor sich sehen."Hey mir geht es doch gut." Vorsichtig legte ich meine Hände an sein Gesicht und streichelte es leicht mit meinen Daumen. Er blinzelte ein paar Mal und sah mich wieder normal an, doch trotzdem mit diesem Blick den ich nicht deuten konnte, aber den er schon seit einer Weile hatte, wenn er mich ansah. Dann zog er sich plötzlich wieder ein Stückchen zurück, sodass ich sein Gesicht loslassen musste und er schüttelte kaum merkbar den Kopf. "Jedenfalls bin ich sofort zu dir gerannt und so weiter... Und dann kam der Krankenwagen." Er sah zu mir und lächelte leicht, was ich erwiderte. Doch eine Person fehlte hier - Finn. "Wo ist Finn eigentlich?", fragte ich und sah ihn verwundert an. Er atmete tief ein und das Lächeln auf seinem Gesicht war wie weggeblasen. Man konnte sehen, wie er wütend wurde und ruckartig von meinem Bett aufstand. "Dein scheiß Ernst? Ich rette dir dein verficktes Leben und du wärst beinahe gestorben. Aber das Einzige, was dich interessiert ist dieser Vollpfosten? Tja deinen Loverboy interessiert es scheinbar nicht, was mit dir ist, wenn er nicht mal an sein Handy geht, oder sich nach dir erkundigt. Weißt du was. Fick dich! Aber ich wünsche dir noch viel Glück mit deinem ach so tollen Freund." Zum Ende hin wurde er immer lauter, bis er schrie. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und riss die Tür auf. "Nein Bellamy, warte!", rief ich, doch es war zu spät. Er war gegangen. "Es tut mir leid.", flüsterte ich und spürte wie mir eine Träne das Gesicht hinunterrollte.

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