Kapitel 5

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Besorgt stand ich mit Isabel im Arm an Max's Bett und war einfach nur geschockt.

Er sah echt übel aus. 

Überall kleine, tiefe Kratzer und einen Verband um seine Stirn und seinem Unterarm. 

Wie er da so mit geschlossenen Augen lag, sah er so  friedlich und unbeschwert  aus.

Trotz seinem tiefblauen Augen, welche um ehrlich zu sein schon fast dunkellila waren. 

Wer würde so etwas tuen? 

Einen kleinen, hilflosen Jungen einfach so zurichten...schrecklich!

So siehst du innerlich aus.

Ich ignorierte diese Stimme und widmete mich Isabel.

Ich hatte echt gerade keine Zeit mich mit meiner Scheiße zu beschäftigen. 

Sie brauchte mich jetzt mehr als denn je. 

Ihr Augen waren gerötet und angeschwollen und Tränen flossen Wasserfall-artig ihre Wangen hinab.

"Du wusstest, dass es immer ein Risiko geben würde, wenn wir ihr ihn ausbildet."

Vorsichtig zückte ich mein lila Stofftaschentuch und wischte ihr sanft die Tränen von Kinn und Gesicht.

"Aber niemand hat gesagt, dass es so hart wird. Er wacht vielleicht niemals wieder auf..." schniefte sie verzweifelt.

"Natürlich wird er das. Denkt doch nicht sowas. Du musst jetzt für ihn mit stark sein, hörst du!?"

"Aber..."

"Kein "Aber". Er. Wird. Gesund."

Ich blickte ihr nachdrücklich in die Augen, bevor ich sie so fest drückte, wie ich nur konnte.

"Komm, wir holen uns einen Kaffee, das wird dich auf andere Gedanken bringen." 

Ich löste mich aus der Umarmung und blickte sie auffordernd an.

"Das ist wirklich sehr lieb und ich weiß du meinst es nur gut, Magnus, aber ich kann nicht. Ich möchte bei Max bleiben, falls er aufwacht."

"Okay, bleib du hier. Ich hole dir einen." sagte ich verständnisvoll und verließ den Raum.

Ich bemühte mich die Tür so leise, wie nur möglich zu schließen. 

Natürlich hätte ich einfach einen Kaffee mittels Magie besorgen können,  doch ich konnte sie nicht so leiden sehen. 

Sie kann es nun mal nicht so gut verbergen, wie du...

Das ist ja auch nicht nötig. Ihr geht es ansonsten gut.

Bist du dir da auch wirklich sicher?

Natürlich.

Sie muss nicht damit kämpfen, jemals geliebt zu haben.

Sie muss nicht damit kämpfen, niemals geliebt zu werden.

Mittlerweile war ich an dem kleinem Coffeeshop  an der Ecke angekommen.

Ich haben den ganzen Weg über nicht einmal auf den Weg geachtet, so vertieft war ich in meine Gedanken.

"Zwei Americano, bitte." antwortete ich auf die Frage, wie es mir gehe und was ich denn wolle.

Nach fünf Minuten warten und einem viel zu gut gelaunten Coffeeshop-Menschen, hatte ich dann endlich die zwei Lebensretter.

Und seine Nummer.

Warte...was?

Warum auch immer ich die Nummer des "Sonnenscheins" bekommen hatte, machte ich mich wieder auf den Rückweg.

Ich lief durch eine kleine Gasse, um eine Abkürzung zu nehmen und bemerkte erst jetzt, wie schön sie war.

Überall waren kleine Wandzeichnungen mit Graffiti an die Wände gesprüht worden und in kleine Beten hatte jemand wunderschöne Blumen angepflanzt.

In einer Ecke machte ein junges Pärchen auf einer Bank herum, bis eine Erwachsene, scheinbar die Mutter von einer der beiden kam und beiden Mädchen ein Stück Kuchen auf dem kleinen Kaffee brachte.

Ich musste lächeln. Wären nur meine "Eltern" so akzeptierend gewesen.

Auf dem Rückweg fing es an zu schneien und nach und nach legte sich ein weißer Schleier auf die Umgebung, welcher die letzten Sonnenstrahlen reflektierte. 


(ich weiß dieses Kapitel ich diesmal nicht so lang, aber ich habe im Moment ziemlich wenig Zeit)







I don't want the world, I want you. |~Malec~|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt