-Kapitel 9-

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Perplex starrte ich ihm hinterher. Ich ließ jedes seiner Worte durch mein Gehirn wandern.
Rauf und runter
Kreuz und quer.
,,Es kann nur einen Yuri geben. Und das werde ich sein."
Das waren seine letzten Worte, bevor er ging. Für jeden Anderen wahrscheinlich nichts besonderes. Sie sollten für mich eigentlich auch nicht besonders sein und doch taten sie es. Und wie sie es taten.
Sie schnürten mir die Kehle zu.
Drückten auf meinen Magen.
Ließen meine Knie weich werden und meinen Hals austrocknen. Langsam rutschte ich mit meinem Rücken die Wand hinunter.
All das nur wegen 2 Sätzen. Wahrscheinlich interpretierte ich zu viel daraus.
Wahrscheinlich bekam ich umsonst Panik.
Wahrscheinlich hatte er sich bloß einen Scherz erlaubt.
Wahrscheinlich.
Nur Wahrscheinlichkeiten.

Nach ein paar Minuten ein- und ausatmen, in denen immer mehr Schüler an mir vorbei liefen, ohne mich wahrzunehmen, richtete ich mich wieder aufrechter hin, nur um dann feststellen zu müssen, dass sich der aufgetretene Schwindel noch nicht verflüchtigt hat. Jetzt hockte ich also auf dem Boden, schweratmend, mit Schweißperlen auf der Stirn und bunten Lichtpunkten, die mir die Sicht verdeckten. Darauf wartend, dass sich meine jetzige Situation besserte. Also dachte ich nach, wie sonst auch immer. Ich dachte über die Schule, den Unterricht, die Lehrer und vorallem mein Leben nach. Das tat ich oft. Ich weiß nicht warum ich das tat. Alles in Allem war es nämlich nicht sonderlich spannend. Musste es auch nicht sein. Ich hatte ein schönes, glückliches und das beste, ein gemütliches Leben. Vorerst. Denn wenn man einen Freund namens Phichit hat, wird einem bestimmt noch viel Spannendes widerfahren, ob du's willst oder nicht. Das wird mir dann im Nachhinein schmerzlichst bewusst werden.

Während des Denkens hatte sich mein Körper wieder relativ normalisiert. Der Schwindel war teils weg, meine Knie nicht mehr so weich und mein Hals wieder frei, um gierig die kalte und erfrischende Luft einzuatmen. Reines Gold für meine Lunge.
Mit einer Hand an der Mauer abstützend, stemmte ich mich nach oben. Auf wackligen Beinen brauchte ich kurz ein paar Sekunden, um fest zu stehen und meine Gedanken zu sortieren.
Da es schon ziemlich spät war und sich mittlerweile auch mein Magen meldete, beschloss ich erstmal die Große Halle aufzusuchen. Über die Begegnung konnte ich mir heute Abend noch Gedanken machen. An vorderster Stelle stand erstmal der Unterricht.
Und an Zweiter natürlich das Frühstück. Deswegen machte ich mich auf den Weg zu meinen Freunden, die sich bestimmt schon Sorgen machten.

Schnellen Schrittes bewegte ich mich Richtung Große Halle. Ich lief die langen Korridore entlang, vorbei an den dämlich glotzenden Gemälden und den träge dahin schlendernden Schülern, die mich immer noch komplett ausblendeten. Wie immer eben. Ich war der Außenseiter. Ich war der Schüchterne. Mich brauchte man nicht zu beachten. Ich war es nicht wert.
Was für dumme Gedanken hatte ich denn da schon wieder.... Wahrscheinlich redete ich mir das nur selbst zu und die Anderen denken gar nicht so. Wahrscheinlich stimmte es aber auch und ich hatte jedes Recht so zu denken. Wahrscheinlich wahrscheinlich wahrscheinlich. Da wären wir wieder bei den Wahrscheinlichkeiten.

Während ich mich über mich selbst ärgerte und mir innerlich eine scheuerte, bemerkte ich nicht, wie ich kurz davor bin mit jemanden zu kollidieren, da mein Blick die ganze Zeit auf den Boden gerichtet war, um das mitleidige Gestarre der Gemälde nicht ertragen zu müssen. Dummer Fehler. Ehe ich mich versah, knallte ich so richtig in ein älteres Mädchen hinein. (Das hört sich so zweideutig an, aber ich lass es jetzt mal so XD) Mit einem dumpfen Aufprall landete ich auf den Fließen, das Mädchen ebenfalls. Die Bücher, die sie kurz zuvor noch unter ihren Armen klemmen hatte, lagen jetzt verstreut auf dem Boden. ,,Oh, d-das tut m-mir so leid. Das w-wollte ich nicht", stammelte ich unbeholfen. ,,Ist doch nichts passiert, Kleiner. Keine Sorge. Aber.... Hey, sag mal geht's dir gut? Du siehst ziemlich blass aus." Mit einem besorgten Gesichtsausdruck , dem der einer Mutter gleicht, kroch sie auf mich zu und legte behutsam eine Hand auf meine Stirn. ,,Fieber hast du nicht. Hm, komisch", murmelte sie vor sich hin. Ich starrte das Mädchen nur verwirrt an. In meinem Kopf schwirrten die Fragen nur so umher.
Wieso schnauzte sie mich nicht unfreundlich an, so wie es alle immer tun?
Warum ist sie so nett?
Weshalb hat sie ihre Hand auf meiner Stirn?!
Und wieso war mir das unangenehm?
Ja, ziemlich bescheuerte Fragen, ich weiß. Aber ich hatte sie nunmal.
Ich muss wohl sehr verwirrt ausgesehen haben, denn das Mädchen nahm ihre Hand von meiner Stirn und fing an zu lachen. Nervös stieg ich ebenfalls in dieses ein und gluckste mit ihr. Nachdem sie sich wieder gefangen hatte, machte sie sich daran, ihre Bücher aufzusammeln. Ich, richtig Gentlemen-like, half ihr natürlich dabei. ,,Hey, was machst du da?"
Erschrocken drehte ich mich in die Richtung aus der die laute Stimme in mein Ohr drang. Wütend blitzten mir Graue Augen entgegen. Das zweite mal an diesem Morgen. Doch dieses mal waren sie nicht für mich bestimmt. Also nicht direkt. Und sie gehörten auch nicht Yuri. Sie gehörten jemandem, dem Yuri aber auf irgendeiner Art und Weise ähnlich sah. Die selben blonden Haare, die selbe Statur und das selbe Temperament. Wahrscheinlich nur Zufall. Der Junge kam nun näher und packte das zierliche Mädchen vor mir auf dem Boden unsanft am Arm und zog es hoch. Dabei entkam ihr ein schmerzvoller Laut. ,,Ich hab' dich schon überall gesucht und jetzt finde ich dich hier mit so einem Looser", knurrte er aggressiv. ,,Es tut mir Leid", gab das Mädchen kleinlaut von sich. ,,Sollte es auch und jetzt komm" Er zerrte sie grob mit sich, aber sie wehrte sich nicht. Von ihrer fröhlichen und spielerischen Art gerade eben war keine Spur mehr übrig. Traurig blickte ich ihr hinterher, bis ihre langen blonden Haare hinter der nächsten Ecke veschwanden.
Die nächsten Minuten war ich einfach nur in Gedanken versunken und starrte die Wand an. Ein quälendes Grummeln ließ mich aufschrecken. Mein Magen. Stimmt, ich hatte ja total Hunger. Ich bin manchmal so vergesslich. Also machte ich mich ein zweites Mal heute auf den Weg zur Großen Halle, um endlich zu frühstücken.

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Kapitel geschrieben von 1Annalovescookies1

So meine Potterheads!!! On Ice, wie hat euch das Kapi gefallen? Das war jetzt irgendwie ein kleines 1000+ Special für die über 100 reads. Danke dafür ^^
Und das bei acht oder neun Kapiteln, das ist echt der Wahnsinn.

Wie hat euch eigentlich die Schreibweise gefallen? Da waren ja jetzt ein paar mehr Gefühle, Gedanken, what ever drin. Soll das so bleiben oder ist es euch egal. Also mir hat's gefallen so zu schreiben, deswegen werd ich's wahrscheinlich jetzt immer so machen :3 Apropos 'wahrscheinlich'. In diesem Kapitel war es irgendwie mein Lieblingswort XD 13 Mal, ich hab nachgezählt.
Naja egal, ihr habt euch vielleicht gefragt warum dieses Kapitel jetzt von mir kommt und nicht von Kikilovescookies. Nein? Hab ich auch nicht erwartet XD Für die, die es doch interessiert: Sie ist im jetzigen Zeitpunkt in nem Trainingslager. Mehr sag ich jetzt dazu nicht. Juckt euch jetzt tierisch, stimmts? Egal. Und für alle, die das jetzt noch lesen:

Für Kritik, Anmerkungen und Tipps sind wir in den Kommis natürlich immer offen!

Servus, eire Anna ^^

Yuuri!!! At HogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt