Kapitel 5

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Kapitel 5

Ich setzte mich wieder an meinen Platz. 

Alle sahen mich etwas mitleidig an. Was hatten denn heute alle? 

Ich spürte, wie jemand unterm Tisch ganz sanft meine Hand berührte. 

Harry sah mich jedoch nicht an, sonder quatschte ausgelassen mit den anderen Jungs. 

Ich öffnete sie und merkte, wie etwas leichtes in meine Hand fiel. 

Schon hatte er seine Hände wieder bei sich und widmete sich weiterhin seinem Essen. 

„Ich geh nach oben. Ich muss noch was erledigen“, entschuldigte ich mich und stand auf. 

„Du hast doch noch gar nichts gegessen“, sagte Niall erstaunt. 

„Keinen Hunger.“

Mit den Worten lief ich nach oben und ließ die anderen einfach verdutzt da sitzen. 

Ich schloss hinter mir die Tür ab und ließ mich an ihr hinab gleiten. 

Langsam und bedacht faltete ich den Zettel, den Harry mir gegeben hatte auseinander und strich ihn vorsichtig glatt.

Triff mich um 2 pm im Park. Ich werde am See auf dich warten.

xx H

Ich sah auf die säuberliche Schrift und las es mir immer wieder durch. Sollte ich hingehen? 

Immerhin waren noch andere Leute um diese Zeit im Park. Es war hell. Kein Grund zur Sorge. 

Du packst das. Sei nicht so ängstlich. Dir kann nichts passieren. 

Pünktlich um zehn vor zwei lief ich los, die Kapuze meines Pullis tief ins Gesicht gezogen. 

Ich wollte nicht, dass mich jemand erkannte. Ich wollte nicht wieder die Stimmen deren hören, die mich nicht mochten. 

Es war das erste Mal, dass ich vor die Tür ging, solange es nicht zur Schule ging, seit… 

Sofort hatte ich wieder die Bilder von damals im Kopf. Ein nicht enden wollender Film zog durch meine Gedanken. Immer wieder und wieder. 

Automatisch lief ich schneller.

Schließlich kam ich im Park an, wo viele Leute an diesem sonnigem Tag spazieren gingen. 

Ich suchte nach Harry. Nirgends konnte ich ihn entdecken. 

Plötzlich sprach mich eine Stimme von hinten an. 

Harry POV

Ich ging in den Park. 

Hoffentlich würde sie kommen. 

Mein Blick schweifte umher. Dort war sie… jedoch nicht alleine. 

Eine Gruppe von Jungen und Mädchen standen im Halbkreis um sie herum. 

Sie wurde hin und her geschubst von zwei Jungs. 

Selbst von hier konnte ich die Beleidigungen hören, die sie ihr zuriefen. 

Ohne groß nachzudenken lief ich zu ihnen hinüber. 

Scheiß drauf, dass sie mich vielleicht erkennen würden. Ich konnte Lottie doch nicht einfach alleine mit diesen hirnlosen Jugendlichen lassen. 

„Lasst sie in Ruhe“, zischte ich, als ich direkt hinter dem Jungen stand. 

Er war etwas kleiner als ich, der andere jedoch war mindestens einen halben Kopf größer. 

Forbidden LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt