Kapitel 4-Alfea

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Floras POV:

Als wir den Hovercrafter verließen, ragten die rosa Mauern von Alfea vor uns auf. Um die Schule herum grünte der Wald. Helia trug meinen Koffer herunter und wir standen vor den Toren des Internats. "Viel Spaß an deinem ersten Tag kleine Blume." sagte er und küsste mich auf die Stirn. "Danke, ich freue mich schon die Mädchen wieder zutreffen. Wir sehen uns ja morgen schon wieder!" mir fiel der jährliche Sommerball ein. Zuerst schaute Helia mich verwirrt an, doch dann fiel es auch ihm wieder ein. "Die Jungs und ich holen euch dann morgen um 17 Uhr ab." flüsterte er mir verschwörerisch ins Ohr. Dann drehte er sich um und stieg wieder in den Hovercrafter. Bevor er losflog warf er mir noch einen Kuss zu. Ich trat zur Seite und Helia hob ab. Von allen Seiten strömten bereits Mädchen in die Schule. Einige von ihnen kannte ich bereits aus den vergangenen Jahren, andere schienen heute ihr erstes Schuljahr in Alfea zu beginnen. Ich atmete tief durch und betrat den Schulhof. Dabei dachte ich an Helias Worte, der Ball begann eigentlich erst um acht. Warum also wollten sie schon um fünf hier sein? Ein Schmunzeln kam mir über die Lippen. Vermutlich hatten sie eine kleine Überraschung für uns geplant, so wie sie es häufig taten. Ich wollte seine Worte nicht weiter hinterfragen und vertraute ihm da einfach mal.

Die Sonne schien hell und ein lauer Wind fuhr durch meine Haare. Gelächter und Gespräche drangen in meine Ohren. Die Aufregung des neuen Schuljahres schien nicht nur mich erfasst zu haben, auch alle anderen Mädchen erschienen mir noch aufgedrehter als sonst. Ich fasste meinen Koffer an seinem Griff, und begann ihn in Richtung Gebäudeeingang zu ziehen, wo Ms Griselda wartete um die Anwesenheit zu überprüfen. Plötzlich hörte ich wie jemand meinen Namen rief. Ich drehte mich überrascht um und sah Tecna auf mich zukommen. "Hallo Flora! Wie waren deine Ferien?" fragte sie während ihr Koffer hinter ihr her schwebte. "Ganz gut soweit, wie geht es dir?" Wir stellten uns hinter die anderen Schüler in die Schlange von Ms Griselda. "Ich konnte viele meiner Forschungen weiterführen. Außerdem war mein Praktikum auf Zenith sehr ertragreich." Die Schlange war nicht sehr lang, weshalb wir schnell an der Reihe waren. "Oh Miss Tecna und Miss Flora. Sie beehren uns also auch wieder dieses Jahr?" Aus irgendeinem Grund sagte Griselda das in einem leicht angesäuerten Ton. Tecna antwortete zuckersüß: "Ich fürchte so schnell werden Sie uns nicht los." Griselda schüttelte ihren Kopf und hakte unsere Namen auf der Liste ab. Wir wollten gerade vorbeigehen, als sie sich noch einmal umdrehte und uns zurief: "Ich hoffe dieses Jahr werden Sie und ihre Freundinnen es schaffen sich zu beherrschen und sich an die Regeln dieser Schule halten!" Tecna und ich sahen uns an und erwiderten wie aus einem Munde: "Aber ja, Miss Griselda!" dann drehten wir uns um und gingen zu unserem Apartment.

Die Tür war nur leicht angelehnt und ich konnte schon Stella hören die sich mit Musa um einen Schrank im Flur stritt. "Aber Musa, in meinem Zimmer ist nun mal nicht genug Platz für all meine Schuhe." rief Stella aufgeregt. Wir kamen herein und sahen sie mit hochrotem Kopf herumfuchteln. "Stella, das kann so nicht weitergehen! Der Schrank steht mir zu, du hast ihn die letzten Jahre immer benutzt, aber dieses Jahr ist Schluss damit." Musa war offensichtlich ebenfalls sehr erregt, denn sie stampfte mit den Füßen auf den Boden. "Hallo Mädels." sagte ich vorsichtig. Im Eifer des Gefechts hatten sie uns offensichtlich nicht bemerkt, denn sie sprangen erschrocken in die Luft. Nach dem Schock jedoch, kamen sie kichernd auf uns zu und umarmten uns. Tecna bot Stelle an in ihrem Kleiderschrank einen digitalen Raum zu schaffen in dem sie ihre Schuhe speichern könne und Stella strahlte übers ganze Gesicht. Ich schaute Musa und fragte: "Wie sieht es mit den anderen aus, sind sie auch schon da?" "Nein, Bloom kommt erst heute Nachmittag von Domino zurück und Layla sitzt auch noch auf Andros fest. Du weißt schon, königliche Pflichten." ein Seufzer fuhr über ihre Lippen "Man ich bin froh, dass ich keine Prinzessin bin." Da konnte ich ihr nur zustimmen. Den Rest des Tages verbrachten wir gemeinsam mit Auspacken.

Am Abend waren schließlich auch Layla und Bloom wieder da. Die Winx waren vereint und Stella meinte: "Das schreit doch nach einer Pyjamaparty!" Wir pflichteten ihr bei und schnell saßen wir alle mit unseren Decken und Kissen im Wohnzimmer. Layla zauberte jedem von uns eine heiße Tasse Tee und wir begannen von unseren Ferien zu erzählen. Stella und Layla wurden beide auf die Thronfolge vorbereitet. Da Bloom Zweitgeborene war, würde ihre Schwester Daphne, Nymphe von Domino, die Thronfolge antreten. Sie hatte sich dennoch mit den königlichen Pflichten und Gebräuchen auf Eraklyon auseinandergesetzt, weil sie vermutlich einmal dort Sky heiraten und Königin sein würde. Die Heirat zwischen zwei so mächtigen Königreichen war ein Ereignis welches nicht häufig vorkam, wie Stella mehrmals ausführlich betonte. Tecna hatte ihre Zeit genutzt und einen Ferienjob auf Zenith angenommen. Irgendwann erzählte auch ich von meinem Praktikum und von Helias überraschendem Besuch. "Wie schön Flora" sagte Musa. Sie hatte im Sommer einige Auftritte auf Melody gehabt, um ihre Karriere als Sängerin voranzutreiben. In diesem Moment kam mir Riven in den Sinn, den anderen schien es ähnlich zu gehen. "Sag mal Musa," fragte Layla, "hast du mal was von Riven gehört?" Musa schüttelte langsam den Kopf und stand auf: "Ich denke ich sollte schlafen gehen. Der Tag war lang und ich bin ziemlich müde. Gute Nacht." sie nahm ihre Decke und verließ den Raum. Wir schauten betreten drein, auch uns war die Lust noch weiter hier zu sitzen gründlich vergangen. Ich lag mit einem unguten Gefühl im Bett, auch Bloom war unglücklich. Sie erzählte Sky hätte die ganzen Wochen nichts von Riven gehört. Ich versuchte die Stimmung etwas zu heben und sagte er würde sich schon wieder melden, allerdings glaubte ich mir selbst nicht so ganz. Jede von uns hatte diese Nacht einen unruhigen Schlaf.

Das 7. Jahr - Auf Der Suche nach RivenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt